Die Schlacht um den Planet der Affen
euresgleichen leben, Cäsar, oder das Leben wird nicht lebenswert sein.«
»Es ist alles zu gewinnen ...«, murmelte Virgil.
»... und nichts zu verlieren übrig«, ergänzte MacDonald.
Cäsar litt unter den Schmerzen seiner Wunden, noch mehr aber schmerzte sein Kopf unter dem Gewicht der Entscheidung, die er zu treffen hatte. »Euch sollen wir vertrauen?« fragte er MacDonald zweifelnd. »Ausgerechnet euch?«
»Wir haben keine andere Wahl«, sagte Virgil. »Wir brauchen ihre Hilfe, ihre Hände und ihre Herzen, um das Dorf wieder aufzubauen. Wir müssen ihnen vertrauen.«
Lange blickte Cäsar seinen Berater an, dann nickte er endlich. »Das leuchtet ein«, meinte er. »Wenn wir ihre Hilfe annehmen, dann müssen wir auch sie selbst annehmen. Alle miteinander. Es wird nicht einfach sein, aber wir wollen jetzt den Anfang machen.« Er trat auf MacDonald zu und streckte ihm die Hand hin.
MacDonald schlug lächelnd ein. Und dann strömten die Menschen aus dem eingezäunten Geviert, fröhlich und jubelnd. Auch weinend. Aber die Tränen waren Freudentränen.
Als die letzte Waffe geputzt und geölt und verstaut war, kam Mandemus zu Cäsar. »Cäsar, ich muß um eine Gefälligkeit bitten. Dieses Arsenal ist seit vielen Jahren mein Heim gewesen.«
Cäsar mißverstand ihn. Er legte die Hand auf Mandemus' Schulter und sagte freundlich: »Du magst bis ans Ende deiner Tage darin wohnen, alter Freund. Du hast es verdient.«
»Nein!« widersprach der Alte. »Ich will nicht darin leben! Ich möchte frei sein! Nun, da die Gefahr vorüber ist, möchte ich dieses verfluchte Lagerhaus und alles darin zerstört sehen! In die Luft gesprengt!«
»Das möchte ich auch, Mandemus«, antwortete Cäsar. »Aber wir dürfen es nicht tun. Die größte Gefahr von allem besteht darin, daß die Gefahr nie vorüber ist. Mandemus, du mußt hierbleiben und weiterhin unser Gewissen sein. Wenn wir frei sein wollen, müssen wir verantwortungsbewußt sein. Du mußt uns dabei helfen.«
Mandemus seufzte. »Du wirst nie verstehen, Cäsar. Solange es hier Waffen gibt, wird es auch Gefahr geben.«
Cäsar schüttelte den Kopf. »Nein, du verstehst nicht. Solange es irgendwo Waffen gibt, wird es Gefahr geben. Dieses Arsenal muß bleiben, muß warten, immer in Bereitschaft.«
»Warten«, murmelte Mandemus. »Wenn eine Waffe da ist, dann wird sie auch gebraucht. Aber ich gebe dir in einem Punkt recht, Cäsar«, sagte er. »Ich glaube nicht, daß wir den Krieg gewonnen haben. Die Waffen haben ihn gewonnen.« Und damit wandte er sich um und verschwand wieder zwischen den mit Tod gefüllten Kistenstapeln.
Um zu warten. Wie die Rakete wartete, nicht allzuweit von ihm entfernt und mit der gemalten Aufschrift »Alpha-Omega« auf den Flanken. Wie die Frau wartete, die mit leerem Blick an einer Konsole saß und ins Nichts starrte, die Hand auf einem Knopf.
Epilog
Viele Jahre später, viele Jahrhunderte nach dem Ereignis, stand ein Gesetzgeber auf einem Hügel und lehrte eine Klasse.
»Wir warten noch immer, meine Kinder. Die Waffen warten noch immer. Und noch existiert die Gefahr. Aber jede neue Generation ist eine Erneuerung des Versprechens, daß wir gemeinsam überleben können. Wir müssen es, oder keiner von uns wird überleben.«
Er schloß sein Buch, überblickte seine Klasse und lächelte. »An euch ist es, das Versprechen zu halten und es an eure Kinder weiterzugeben, daß sie es halten. Bisher haben wir unsere Sache nicht schlecht gemacht.«
Die aufmerksamen Gesichter der Kinder blickten zu ihm zurück. Gesichter von den verschiedensten Formen und Farben. Alle einträchtig beisammen ...
ENDE
Alfred Bester
Der Computer und die Unsterblichen
Sie sind die Molekularen Menschen – sie müssen sterben, um unsterblich zu werden
Der neueste SF-Roman des HUGO-Preisträgers
Der Kampf gegen die Molemänner
Sie sind anders als ihre Mitmenschen.
Durch den qualvollen Tod, den sie starben, erlebten sie eine physische Umwandlung. Sie wurden zu Molekularen Menschen, die selbst unter tödlichen Umweltbedingungen existieren können.
Einige der »Molemänner« leben bereits seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden unerkannt unter der übrigen Menschheit – bis zu dem Tage, da der Extrocomputer, der alle technischen Abläufe lenkt und dessen elektronisches Netzwerk weite Gebiete der Erde umspannt, ihnen den Kampf ansagt.
Damit beginnt eine gnadenlose Jagd auf die Unsterblichen.
Der neueste Roman des
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