Die Schnapsstadt
wie der Phönix im eigenen Nest ich winde mich in einer smaragdgrünen Flamme drehe und wende mich hierhin und dorthin ich habe nie geglaubt dass ich mich in Jiuguo zu Tode trinken würde ich habe nie geglaubt ich würde enden wie Ding Gou'er Ding Gou'er ist mein Schatten er ist so hager wie ein Affe mit einem lahmen Bein seine Leiche bedecken Scheiße und Kotze und Schnaps Millionen von Maden kriechen durch sein Haar er steht vor mir und sieht mir ins Auge und lächelt mir wissend zu ich sehe seinen Schatten der sich auf dem Boden mit dem meinen vermischt niemand kann sagen wer hier wer ist Ding Gou'er zieht die Pistole und ich erinnere mich dass noch eine Kugel für den Notfall im Magazin ist los schon sagt er zögere nicht und zieht die Pistole sie ist von Scheiße bedeckt und aus dem Lauf kriecht eine große Made er entsichert die Waffe schüttelt die Kotze aus dem Lauf spuckt etwas aus das aussieht wie Babyhaare und sagt ich werde nie wieder auf die Guten schießen ich werde auf die Menschen fressenden Ungeheuer schießen auf die Faschisten hab keine Angst reiß dich zusammen werde hart wie der Pimmel eines schwarzen Esels und schneller als ich es erzählen kann zielt er auf unsere übereinander liegenden Schatten am Boden und feuert die letzte Kugel ab eine übel riechende stinkende Kugel fliegt schnurgerade aus dem Lauf der schrecklichste Gestank der Erde folgt ihr eine Wolke von tropfnassem grünem Rauch unsere beiden Herzen empfinden einen unerträglichen Schmerz wir springen in die Luft wie ein Karpfen auf dem Trocknen wir lassen alle Hoffnung fahren es scheint als sei es unser Fleisch das der Schuss durchbohrte aber was vom Boden aufspringt sind unsere Schatten dann fallen wir Angesicht zu Angesicht zu Boden und lächeln einander an wie wahre Brüder die einander nach einer langen Trennung endlich wieder finden …
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