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Die schneeweiße Katze

Die schneeweiße Katze

Titel: Die schneeweiße Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursel Scheffler
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Himmel! Entweder die Uhr oder die Hochzeit. Beides können wir uns nicht leisten!“, sagt der junge Mann.
    „Nun gut, dann entscheide ich mich für dich!“, sagt die junge Frau lachend.
    Sie kaufen zwei schlichte Goldringe. Weil die Ringe noch graviert werden müssen, geben sie Name und Adresse an. Sie bezahlen und verlassen den Laden etwa gleichzeitig mit dem älteren Herrn, der gerade bei Frau König die Perlenkette seiner Frau zur Reparatur abgegeben hat.
    Um fünf nach ein Uhr schließen die Verkäuferinnen gemeinsam den Laden ab. Gerti wird von einem jungen Mann abgeholt. Frau König macht Besorgungen.
    Als die beiden Verkäuferinnen kurz vor halb drei wieder vor dem Laden ankommen, steht eine Menschentraube vor dem Schaufenster. Auch ein Polizeiwagen ist da.
    In der Schaufensterscheibe ist ein Loch. Frau König starrt entsetzt in die Auslage. Sie sieht sofort, was fehlt: Die goldene Wanduhr.
    Gut gelaunt kommt jetzt Alf Tickert mit seinem Freund Kurt vom Mittagessen zurück. Seine Stimmung ändert sich schnell, als er entdeckt, was passiert ist.
    „Ausgerechnet die Uhr“, sagt er.
    „Und ausgerechnet heute!“ Als die Rathausuhr halb drei schlägt, trifft auch Herr Klingler von der Alarmanlagenfirma „Cerberus“ ein.
    „Sie kommen pünktlich, aber leider zu spät“, seufzt Alf Tickert mit Galgenhumor und deutet auf das zerbrochene Schaufenster.
    Die Polizisten vom Revier 47 fragen die Passanten, ob sie etwas gesehen haben. Keinem ist etwas aufgefallen. Einer behauptet, dass er einen jungen Mann im grünen Jogging-Anzug in Richtung Bahnhof rennen sah. Aber wirklich wichtige Beobachtungen hat keiner gemacht.

    Jetzt kommt Kommissar Kugelblitz persönlich und erkundigt sich nach dem Stand der Ermittlungen. Er kennt den Uhrmacher, weil er einmal seine alte Taschenuhr repariert hat.
    Interessiert hört er zu, was Tickert und die Polizeibeamten über den Einbruch berichten.
    „Und Sie haben heute Mittag nur ausnahmsweise die Alarmanlage nicht eingeschaltet?“, vergewissert sich Kugelblitz.
    Der Uhrmacher nickt. „Die Nachbarn haben sich beschwert. Sie ist in der Nacht mehrfach losgegangen. Blinder Alarm. Der Herr hier sollte sie jetzt um halb drei reparieren.“ Er deutet auf Klingler.
    „Wer wusste außer Ihnen beiden von der defekten Alarmanlage?“, erkundigt sich Kugelblitz.
    „Meine Frau, mein Freund Kurt und Frau König. Die habe ich extra angerufen, damit sie die Anlage nicht einschaltet.“
    Kugelblitz findet schnell heraus, dass Klingler bis kurz vor halb drei bei einem anderen Kunden war.
    Der Juwelier und sein Freund scheiden als Täter aus. Ebenso Frau Tickert, die sich in ihrem Haus am Stadtrand aufhielt.
    Und Frau König! Die hat sich in der Mittagspause ein neues Kleid gekauft. Aber sie erinnert sich, dass Kunden im Laden waren, als sie kurz vor ein Uhr Gerti Meister vom Anruf des Chefs berichtete.
    Und Gerti Meister wiederum erinnert sich, dass sich ihre Kunden auffallend für die goldene Uhr interessierten.
    „Sicher reiner Zufall“, fügt sie dann rasch hinzu.
    „Kein Wunder“, sagt Frau König.
    „Es war wirklich ein Prachtstück.“ In der Ferne erklingt eine Flöte.
    „Der Bettler!“, erinnert sich Tickert plötzlich. „Vielleicht hat dieser Bettler etwas bemerkt. Er spielte doch vorhin vor meinem Laden!“
    Der Bettler sitzt jetzt schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite. Der Uhrmacher geht mit Kugelblitz auf den Flötenspieler zu.
    „Warum haben Sie die Seiten gewechselt?“, erkundigt sich Tickert.
    „Weil die Sonne jetzt auf dieser Seite scheint“, antwortet der Mann seelenruhig.
    „Haben Sie bemerkt, dass gegenüber die Scheiben eingeworfen wurden?“, will der Kommissar wissen.
    „Ich glaube, ich habe das Klirren von Glas gehört, gerade als ich meinen Platz wechselte“, sagt der Bettler. „Aber wer denkt denn gleich an einen Einbruch!“
    „Haben Sie vielleicht vorher verdächtige Personen beobachtet?“, erkundigt sich Kugelblitz.
    „Beobachtet ist gut. Ich bin doch blind“, sagt der Mann und deutet auf sein Schild. „Aber halt ... ich erinnere mich an zwei junge Leute, die sich vor dem Schaufenster unterhielten. Es war kurz, nachdem ich ,El Condor pasa’ gespielt habe.
    Er sagte zu ihr: ,Soll ich sie für dich klauen? Du hast doch gehört, dass die Alarmanlage heute nicht eingeschaltet ist!’ Vielleicht meinte er die goldene Uhr damit?“
    „Danke, das war ein sehr wichtiger Hinweis. Würden Sie die Stimme des Mannes wieder erkennen?“
    „Na

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