Hurra, endlich Schule
Unheimliche Stachelwesen
Langsam verschwindet die Sonne hinter den Baumwipfeln und lässt den Waldsee golden leuchten. Knirps, der Pinguin, schwimmt eine letzte Runde durch das funkelnde Nass und taucht nach einem Fisch.
âLeckerâ, schmatzt Knirps glücklich. âIst schon prima, so ein Leben in Freiheit â auch ohne Klimaanlage! Nur manchmal vermisse ich meine Freundin Erika.â
Vor ein paar Wochen ist Knirps nämlich von einem Adler aus dem Zoo entführt worden. Weil es dem Pinguin vom Fliegen übel wurde und der Adler kotzendes Futter eklig fand, lieà der Greifvogel seine Beute mitten im Flug fallen und
Knirps plumpste in den See. Seither lebt der Pinguin in diesem Wald, in dem ihn nur wenig an sein früheres Zooleben erinnert. Knirps wohnt mit seinen neuen Freunden am Rand einer Lichtung in einem alten Bauwagen.
Beim Gedanken an seine Freunde hüpft der Pinguin schwungvoll an Land und watschelt gemächlich heim â zu Constantin Caruso, dem Sängerhasen auf der Suche nach dem Glück, und Carlos, einem entlaufenen Zirkusbären.
Knirps duckt sich, um unter ein paar niedrigen Tannenzweigen hindurchgehen zu können. Plötzlich hört er ⦠ein Tappen! Um sich vor Blicken zu schützen, zieht er einen Zweig nach unten. Nun ist Knirps fast unsichtbar. Wenige Meter entfernt trippeln ihm völlig fremdartige Tiere durchs Unterholz â merkwürdige Kugelwesen mit spitzen Stacheln!
Gerade sagt eine Stachelkugel zu einer anderen: âMmh, matschig mag ich sie am liebsten!â Schon sind die Wesen wieder in der Dämmerung verschwunden. Erst jetzt beginnt Knirps vor Entsetzen zu schlottern.
âMatschig? Welche Matsche? Das hört sich ja ⦠grausig an!â, flüstert er.
Vorsichtig kommt der Pinguin aus seinem Versteck. Und nach wenigen Schleich-Schritten rast er los â so schnell ihn seine Watschelbeine tragen.
Beim Bauwagen angekommen, stürmt er die Treppe hoch, reiÃt die Tür auf und lässt sich auf den Teppich sinken.
âNa, hat unser Sssinguin einen Waldlauf gemacht?â, fragt Hase Constantin, den seine Freunde nur Co nennen. Gut gelaunt schaukelt er in seiner Hängematte und betrachtet den Ankömmling. Bär Carlos hockt auf dem Sofa und sortiert
seine Habseligkeiten, die er in einem Seesack aufbewahrt und wie einen Schatz hütet.
âOhne Sport wird Knirps von unserer leckeren Waldkost zu dickâ, behauptet er und streicht zufrieden über seinen eigenen Moppelbauch.
âIch habe ⦠keinen ⦠Waldlauf gemacht.â Knirps schnappt nach Luft. âIch bin vielmehr ⦠geflüchtet! Im Wald hausen unheimliche Stacheltiere! Sicher können die wie Bienen stechen! Oder sie schieÃen mit ihren vergifteten Stacheln auf uns!â
âMit Stacheln ⦠schieÃen?â, staunt Carlos.
âKnirps, du hast eine abenteuerliche Fantasie!â Co jedoch überlegt ernsthaft. âVielleicht sind dasss ja Stachelschweine ausss deinem Zoo, die dich besuchen wollen?â
Knirps schnauft theatralisch. âFreunde, niemand auÃer Eule Jula kennt unsere Adresse. Und noch
was: Solche Stachelkugeln gabâs im Zoo nicht! Wahrscheinlich sind die viel zu gefährlich!â
âAuweia, und nun?â, fragt Co. âSssollen wir nach diesen unheimlichen Viechern suchen, sssie fangen und ⦠in unsere Höhle sperren?â
âGute Ideeâ, findet Carlos, der stets befürchtet, dass er eingefangen wird. âLasst uns sicherheitshalber nachsehen, was das für unbekannte Wesen sind. Dann entscheiden wir.â
âNachgucken? Jetzt? Es ist inzwischen f-f-finstere Nachtâ, bibbert Knirps.
â Du sagst doch immer, du liebst Abenteuer und Gefahrâ, sagt Carlos mit spöttischem Unterton.
âJa-jaaa!â, windet sich Knirps. âAber was machen wir, wenn die uns angreifen wollen?â
âDas müssten allerdings groooÃe Wesen sein, die sich sowas trauen!â, tönt der Bär. âGemeinsam sind wir mutig und stark! Immerhin haben
wir bereits eine Million Bienen auf einen Streich ausgetrickst â und die Schatzsuche in einer finsteren Höhle überlebt. AuÃerdem bin ich schon durch brennende Reifen gesprungen!â
âIch habe erfolgreich gegen Gespenster gekämpftâ, gibt Co an. Dass das seine verkleideten Geschwister waren, ist noch immer sein Geheimnis!
âAch
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