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Die schöne Diva von Saint-Jacques

Die schöne Diva von Saint-Jacques

Titel: Die schöne Diva von Saint-Jacques Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Vargas
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war ihm die Idee gekommen, daß Juliette sich seiner bediente, um Alexandra zu Fall zu bringen. Ja, mehr als widerlich.
    »Aber dann wurde ihr Bruder verdächtigt. Es wurde eng. Sie hat dafür gesorgt, daß er flieht, damit er nicht redet, damit er keine Dummheiten macht. Und dann wurde durch einen unglaublichen Glücksfall diese Nachricht des Toten auf dem Auto entdeckt. Sie war gerettet... Dompierre beschuldigte Sophia, die lebende Tote! Perfekt... Aber ich habe mich nicht mit der Vorstellung abfinden können. Nicht Sophia, nein, nicht Sophia... Das hätte auch den Baum nicht erklärt... Nein, ich habe mich nicht damit abfinden können...«
    »Trauriger Krieg«, sagte Lucien.
     
    Als sie gegen vier Uhr morgens zur Baracke zurückkamen, war die Buche ausgegraben, die Leiche von Sophia Simeonidis exhumiert und bereits abtransportiert worden. Diesmal hatte man die Buche nicht wieder eingepflanzt.
    Die Evangelisten waren wie erschlagen und fühlten sich nicht in der Lage, schlafen zu gehen. Marc und Mathias, ihre nackten Oberkörper immer noch in die Decken gehüllt, saßen auf dem kleinen Mäuerchen. Lucien war gegenüber auf die große Mülltonne geklettert. Er hatte Geschmack daran gefunden. Vandoosler rauchte, während er langsam auf und ab ging. Die Luft war lau. Na ja, zumindest im Vergleich zum Brunnen, dachte Marc. Die Kette würde eine spiralförmige Narbe wie eine geringelte Schlange auf seinem Arm hinterlassen.
    »Das wird gut zu deinen Ringen passen«, sagte Lucien.
    »Es ist nicht derselbe Arm.«
    Alexandra kam, um guten Abend zu sagen. Nach der Suche unter der Buche hatte sie nicht wieder einschlafen können. Und dann war Leguennec vorbeigekommen. Um ihr den Basalt zu geben. Mathias sagte ihr, ihm sei auf der Rückfahrt im Wagen der Bullen plötzlich eingefallen, wie es nach »Zeitvertreib, Treibriemen« weiterginge, er würde ihr das irgendwann mal sagen, das sei nicht so wichtig. Natürlich.
    Alexandra lächelte. Marc sah sie an. Es hätte ihm sehr gefallen, wenn sie ihn lieben würde. Einfach so, plötzlich, nur um mal zu sehen.
    »Sag mal«, fragte er Mathias, »was hast du ihr immer ins Ohr geflüstert, wenn du wolltest, daß sie redet?«
    »Nichts... Ich habe gesagt: ›Rede, Juliette‹.«
    Marc seufzte.
    »Ich hab’s ja befürchtet, daß es keinen Trick gibt. Das wär ja auch zu schön gewesen.«
    Alexandra umarmte sie und ging. Sie wollte den Kleinen nicht allein lassen. Vandoosler verfolgte ihre lange, schmale Silhouette mit dem Blick. Drei kleine Punkte. Die Zwillinge, die Frau. Scheiße. Er senkte den Kopf und trat seine Zigarette aus.
    »Du solltest schlafen gehen«, sagte Marc zu ihm.
    Vandoosler entfernte sich in Richtung Baracke.
    »Gehorcht dir dein Pate?« fragte Lucien.
    »Keineswegs. Guck, da kommt er schon zurück.«
    Vandoosler warf das durchbohrte Fünf-Francs-Stück in die Luft und fing es mit einer Hand wieder auf.
    »Wir schmeißen es weg«, erklärte er. »Wir können es sowieso nicht in zwölf Teile teilen.«
    »Wir sind nicht zwölf«, erwiderte Marc. »Wir sind vier.«
    »Das wäre aber wirklich zu einfach«, sagte Vandoosler.
    Er schleuderte seinen Arm in die Luft, und die Münze schlug ziemlich weit weg klirrend auf. Lucien hatte sich auf seine Mülltonne gestellt, um ihre Flugbahn zu verfolgen.
    »Der Sold ist weg, adieu!« schrie er.

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