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Die schoene Luegnerin

Die schoene Luegnerin

Titel: Die schoene Luegnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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    Carrie mochte diesen Gesichtsausdruck nicht. »Ein Schauspieler? « fragte sie spitz.
    »Ein Shakespeare-Darsteller. Der beste der Welt. Der größte... «
    Bei dieser Prahlerei wandte sich Carrie ab, aber Josh ließ sie nicht aufstehen.
    »Ich dachte eigentlich, daß du dich darüber freuen würdest. «
    Sie holte tief Luft. »Die ganze Zeit dachte ich, daß du etwas Schreckliches verbrochen und im Gefängnis gesessen hättest, weil du jemanden bestohlen hast. Einen Mord habe ich dir nicht zugetraut. Dabei ging die ganze Geheimniskrämerei nur darum, daß du ein Schauspieler bist. « Das Wort >Schauspieler< sprach sie so aus, als würde sie über Ungeziefer reden.
    »Ich bin nicht irgendein Schauspieler«, konterte Josh verletzt. »Ich bin Joshua Templeton. Der Joshua Templeton. «
    »Ich bin Carrie Montgomery. Die Carrie Montgomery. «
    Josh lachte.
    »Würde es dir etwas ausmachen, mir zu verraten, warum du aus deinem Beruf ein solchen Geheimnis gemacht hast? Warum hast du mir deinen wirklichen Namen nicht gesagt und mich belogen? «
    »Ich dachte, daß das alles verändern würde. «
    Carrie überlegte einen Moment, was er damit meinen könnte. »Du bist ein eitler Pfau. Du hast angenommen, daß ich dich, wenn ich alles gewußt hätte, nur wegen deines berühmten Namens zum Mann haben wollte. Das ist wirklich beleidigend. «
    Als sie empört aufstehen wollte, zog Josh sie zurück und küßte sie. »Zu der Zeit habe ich dich noch nicht wirklich gekannt. Ich habe nie jemanden wie dich kennengelemt. Die meisten Frauen sind tief beeindruckt von Äußerlichkeiten. «
    »Und du kanntest viele Frauen. «
    Er lachte. »Das stimmt. Aber ich denke, ich habe sie nicht enttäuscht. Sie konnten mit dem berühmten Mann an ihrer Seite prahlen, und ich... «
    »Erzähl mir nicht, was du von ihnen bekommen hast. «
    Er lachte wieder und rückte noch näher zu ihr. »Hier, ich möchte dir etwas zeigen. « Er tastete in dem Stroh nach einem kleinen schwarzen Kästchen mit den Initialen J. T. Er öffnete es und zog ein Bündel Papiere und Fotos heraus. Die Fotografien zeigten den weltberühmten Joshua Templeton in den Rollen von Hamlet, Othello und Julius Cäsar, aber auch den großen Schauspieler im Abendanzug.
    Carrie betrachtete die Aufnahmen und gab sie nach ein paar Minuten zurück.
    »Also? « fragte er neugierig. Er hatte so lange mit seiner Beichte gewartet, und jetzt war er froh, Carrie beweisen zu können, daß er nicht auf allen Gebieten ein Versager und in seinem Beruf erfolgreich war.
    »Ich mag diesen Mann nicht«, gestand Carrie leise.
    Das verschlug Josh die Sprache. Jede Frau der Welt mochte Joshua Templeton. Das hatte er zur Genüge bewiesen.
    »Ich möchte deine Gefühle nicht verletzen«, fuhr Carrie vorsichtig fort, »aber dieser Mann ist nicht echt. Ich erinnere mich jetzt, daß meine Freundin Euphonia einige Bilder von diesem Mann — von dir — hat. Alle Mädchen haben für ihn geschwärmt, nur ich nicht. «
    »Du mochtest den traurig lächelnden Mann und seine Kinder auf der Fotografie lieber? « fragte er verwundert.
    Carrie strahlte ihn an. »Der Mann hat eine Seele. Dieser Mann... « Sie deutete auf den Stapel mit den gestellten Aufnahmen, »... hat keine Seele, seine Augen sind nichtssagend. «
    Plötzlich brach Josh in Gelächter aus und drückte sie fest an sich. »Und ich hatte Angst, daß sich deine Gefühle für mich ändern, wenn du herausfindest, wer ich bin. Seit ich dich aus der Postkutsche aussteigen sah, habe ich an nichts anderes mehr gedacht als an deinen wunderbaren, reizenden Körper, aber ich habe mich dazu gezwungen, dich nicht anzurühren. Ich war sicher, daß du sofort nach Hause zurückkehren würdest, wenn du die elende Hütte siehst, in der ich lebe. « Er lächelte. »Ich habe die Erfahrung gemacht, daß sich die Frauen nur in einen Mann verlieben, der mit ihnen Champagner trinkt und ihnen Geschenke in einer schwarzen Samtschatulle überreicht. «
    »Oh? Und wie lange dauert eine solche Liebe für gewöhnlich? «
    »Bis die Frauen ausgezogen sind. « Josh hielt Carrie so fest, daß sie ihm nicht entfliehen konnte, und drückte glühende Küsse auf ihren Hals.
    »Du hast sie nicht wirklich geliebt, oder? Erzähl mir von ihr. «
    »Von wem? « Josh ließ seine Lippen tiefer gleiten.
    Carrie stieß ihn von sich. »Von ihr! Von der Riesenschlange, die sich im Haus aufhält. Von der Frau, mit der du vor dem Altar gestanden und der du für den Rest deines Lebens Liebe und

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