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Die Schöne mit dem Flammenhaar

Die Schöne mit dem Flammenhaar

Titel: Die Schöne mit dem Flammenhaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Aber glaube mir, in meinem neuen Stadthaus fühle ich mich sehr wohl. Für mich ist es also kein Opfer, in der Stadt zu wohnen“, erwiderte er freundlich. „Deswegen bist du jedoch sicher nicht hergekommen. Etwas bedrückt dich.“
    Yaminah presste die Lippen zusammen. Offensichtlich war sie den Tränen nahe. Verlegen entschuldigte sie sich, zog ein Taschentuch hervor und betupfte sich die Augen. „Ich sollte dich damit eigentlich nicht belästigen, Jasim …“
    Er setzte sich auf das Sofa gegenüber seiner Schwägerin. „Du belästigst mich nie“, beruhigte er sie. „Also? Was hast du auf dem Herzen?“
    Einige Male atmete Yaminah tief durch. „Es … geht um unser Kindermädchen.“
    Jasim lächelte verständnisvoll. „Sagt dir das Kindermädchen nicht zu, das meine Mitarbeiter für deine Tochter eingestellt haben? Dann entlasse es.“
    „Ich wünschte, es wäre so einfach.“ Yaminah seufzte und blickte nervös auf das zerknüllte Taschentuch in ihren Händen. „Die Kinderfrau ist wirklich tüchtig, und Zahrah hängt sehr an ihr. Ich fürchte, das Problem ist … Murad.“
    Jasim wurde ganz still, doch wie stets beherrschte er sich und zeigte keine Regung. Sein Bruder war von jeher ein Frauenheld gewesen, und seine erotischen Eskapaden hatten ihn mehr als einmal in Schwierigkeiten gebracht. Diese Schwäche für schöne Frauen konnte für den zukünftigen Herrscher des kleinen, sehr konservativen Ölstaates Quaram gefährlich werden. Schlimmer noch: Falls Murad direkt vor der Nase seiner liebenden Ehefrau etwas mit einer Angestellten anfing, schlug das wirklich alles!
    „Ich kann das Kindermädchen nicht entlassen. Murad würde toben, wenn ich mich einmische. Bisher ist es wohl nur ein Flirt, Jasim. Aber das Mädchen ist bildhübsch“, fuhr seine Schwägerin mit zittriger Stimme fort. „Wenn es gehen muss, wird die Sache an die Öffentlichkeit dringen. Und wie du selbst weiß, kann Murad sich keinen weiteren Skandal leisten.“
    „Da gebe ich dir recht. Die Geduld des Königs mit ihm ist erschöpft.“ Grimmig überlegte Jasim. Das ohnehin schon schwache Herz seines Vaters würde die Aufregung nicht überstehen, wenn erneut in aller Öffentlichkeit über die Affären seines Erstgeborenen getratscht wurde. Wann nahm Murad endlich Vernunft an und hielt sich zurück? Warum wollte er nicht begreifen, dass er Rücksicht auf die Familie nehmen musste? Weiblichen Versuchungen schien er einfach nicht widerstehen zu können.
    Und diesmal fühlte Jasim sich mitverantwortlich für die Entwicklung der Dinge. Schließlich hatten seine Leute das verflixte Kindermädchen eingestellt. Er hätte von vornherein verbieten müssen, eine attraktive junge Frau für die Stelle auszusuchen.
    Bittend sah seine Schwägerin ihn an. „Wirst du mir helfen, Jasim?“
    Er warf ihr einen resignierten Blick zu. „Von mir wird Murad keinen Rat annehmen.“
    „Sicher, er ist so halsstarrig und lässt sich von niemandem etwas sagen. Aber du könntest mir trotzdem helfen“, drängte Yaminah.
    Innerlich kämpfte Jasim mit sich. Seine Schwägerin überschätzte seinen Einfluss auf den älteren Bruder. Als Thronerbe von Quaram war Murad sich seines hohen Standes nur zu bewusst. Und obwohl Jasim sehr an seinem Bruder hing, wusste er eines: Murad ließ sich von niemandem dreinreden. „Und wie könnte ich dir helfen?“
    Unsicher biss Yaminah sich auf die Lippe. „Wenn du dich für das Mädchen interessieren würdest, dann würde sich das Problem von selbst lösen“, schlug sie vor und schien sich für die Idee zu begeistern. „Du bist jung und ledig, während Murad fünfzig und verheiratet ist. Bestimmt zögert das Mädchen nicht lange und wendet sich dir zu …“
    Abwehrend hob Jasim die Hand. Der Vorschlag war völlig verrückt. „Bitte, Yaminah, sei doch vernünftig.“
    „Ich bin vernünftig. Außerdem würde Murad sich zurückziehen, wenn er merkt, dass du ein Auge auf das Mädchen geworfen hast“, beharrte seine Schwägerin. „Ständig betont er, wie sehr er sich wünscht, dass du endlich die richtige Frau kennenlernst …“
    „Aber nicht ausgerechnet eine, auf die er es abgesehen hat“, bemerkte Jasim trocken.
    „Da irrst du dich. Seit deiner … unerfreulichen Beziehung zu dieser Engländerin vor einigen Jahren macht Murad sich Sorgen um dich. Du bist immer noch nicht verheiratet. Erst gestern hat er es wieder erwähnt. Wenn er annehmen müsste, dass du dich für Elinor Tempest interessierst, würde er sie in Ruhe

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