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Die Schreckensteiner auf der Flucht

Die Schreckensteiner auf der Flucht

Titel: Die Schreckensteiner auf der Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Schnee. „Zur Abkühlung!“ erklärte er.
    Die andern waren ihm gefolgt. Ein Knirschen wurde hörbar. Es klang wie Schuhsohlen auf festgetretenem Schnee. Der Schein einer Taschenlampe flammte auf, dazu fragte eine weibliche Stimme: „Was ist denn hier los? Habt ihr einen umgebracht?“
    Sonja trat zu den Rittern. Mit ihr Beatrix und Ingrid. Klaus und Andi hatten sich vor Dampfwalze gestellt, der sich eilig hoch rappelte und seine Garderobe in Ordnung brachte. Inzwischen lenkte Mücke ab.
    „Wir haben uns gerade überlegt, ob wir heute nacht hier draußen schlafen sollen...“
    „Das trifft sich gut“, antwortete seine Schwester, „wir hätten hier eine besonders warme Decke für euch.“ Und sie zeigte den verdutzten Rittern ein Tischtuch oder so etwas Ähnliches, das, steif gefroren, eher wie ein Brett aussah.
    „Hatten wir vergessen!“ erklärte Beatrix. Da trat Dampfwalze vor.
    „Und das sollen wir euch glauben!“ fragte er.
    „Ach du Schreck!“ entfuhr es Ingrid. „Der jähzornige Maharadscha ist auch da! Was hattest du denn heute Mittag plötzlich für einen Koller?“
    „Er hat mich nur an etwas erinnert...“, lenkte Stephan ab. „Sagt mal, warum stehen wir hier in der Kälte? Wollt ihr nicht reinkommen?“
    „Na schön“, sagte Sonja. „Aber um halb zehn müsst ihr alle in den Betten sein.“
    Dampfwalze rannte voraus, räumte den Rohrstock weg und stellte zwei rohe Holzbänke vor die Heizung. Die Mädchen traten ein, die Ritter folgten ihnen, Dampfwalze brachte Tassen und einen Elektrokochtopf und bald saßen die zehn vor der Heizung und nippten würzige heiße Bouillon.
    „War eine prima Idee von dir!“ lobte Ingrid.
    Dampfwalze strahlte. Jetzt war die vorangegangene Tortur endgültig erledigt und vergessen. Beatrix streckte sich.
    „Eigentlich ganz gemütlich bei euch!“
    „Können wir ja öfter machen!“ sagte Ottokar. Die Mädchen kicherten. Sonja schaute auf ihre Uhr.
    „Dreiviertel zehn! Ich könnte mich ohrfeigen!“
    „Jetzt müssen wir dabeibleiben! Mindestens bis halb elf!“ antwortete Beatrix vergnügt und erklärte den Rittern den Grund: „So lange ist die Horn auf und schleicht über die Gänge. Dass wir ihr da begegnen, können wir nicht riskieren.“
    „Nachdem Sie Abenddienst haben, wird uns niemand vermissen. Die Mädchen werden denken, wir seien wieder mal bei Ihnen. Was ja auch stimmt“, tröstete Ingrid. Sonja stand auf.
    „Ich werde nachsehen. Sobald die Luft rein ist...“
    „Was ist denn hier...?“ fragte eine Stimme. „Oh, Verzeihung, ich wusste nicht, dass Sie da sind, Fräulein Waldmann.“
    Schießbude, der jugendliche Schreckensteiner Erdkundelehrer, war hereingekommen. Er hatte „Aufsicht“ und bei seinem Rundgang das Licht im Stall gesehen.
    Sonja wollte ihm erklären, wieso sie hier sei mit den beiden Mädchen. Aber Schießbude hörte ihr gar nicht zu, sagte nur immer wieder, er freue sich, dass dem so sei. Dampfwalze holte ihm eine Tasse und schleppte bei der Gelegenheit auch Decken an.
    „Wie aufmerksam!“ sagte Ingrid.
    Dampfwalze legte die Decken schmal zusammen, dass sie gute Polster abgaben. Er vergaß auch nicht für sich selbst ein weiches Plötzlich zu schaffen. Die Ritter konnten seine Höflichkeit nur zu gut verstehen. Dann erzählten die Mädchen vom Leben auf Rosenfels und Fräulein Doktor Horns ständigem Misstrauen. Jetzt, so meinten sie, sei Gelegenheit, den eingefahrenen Trott zu ändern und sich mehr Freiheiten zu sichern. Sonja kehrte zurück.
    „Ein Glück, dass ich hinüber bin! Fräulein Doktor Horn war natürlich wieder unterwegs und hat mich in ihre Wohnung mitgenommen. Ich erhielt sogar einen Schnaps. Und dann hat sie mich ausgequetscht. Über euch! Ob das tatsächlich wahr sei, dass ihr bei Klassenarbeiten nicht abschreibt und nicht schwindelt. Als Lehrerin dürfte ich das eigentlich gar nicht erzählen. Nun ja, und pi-pa-po, sie war sehr gesprächig. Ich dachte, ich erleb’s nicht mehr.“
    „ Ja, ja. Halten Sie sich mal nur an uns, Fräulein Waldmann“, sagte Schießbude. Sonja schaute auf ihre Uhr.
    „Schon elf! Oje. Jetzt wird es aber höchste Zeit.“
    „Nur noch eine halbe Stunde, bitte, Fräulein Waldmann!“ bettelte Beatrix. Ingrid pflichtete ihr bei.
    „Wer weiß, wann wieder so eine Gelegenheit kommt!“ klagte Dampfwalze. Sonja sah zuerst Ingrid, dann Schießbude an.
    „Was meinen Sie, Herr Kollege?“
    „Ich würde sagen: Noch eine halbe Stunde. Geben Sie Ihrem Herzen einen Stoß!“
    „Ich

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