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Die Alptraum-Frau

Die Alptraum-Frau

Titel: Die Alptraum-Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bei ihm ging es um den Tod! Er konnte ihn sehen und fühlen, denn er brauchte nur den Blick zu wenden und den Revolver anzuschauen. Ein kurzes Ausstrecken der Hand reichte aus, um die Waffe an sich zu nehmen. Danach war alles leicht. Da reichte der Druck des Zeigefingers.
    Tun oder nicht tun?
    Er hatte lange gezögert und sich immer wieder intensiv mit dem letzten Schritt beschäftigt. Es gab keinen Ausweg mehr. Sein Leben war ruiniert und abgehakt. Zu viele Pleiten, zuviel Pech. Zudem die Schwierigkeiten in der Familie.
    Selbstmord war der einzige Ausweg!
    Calderon atmete tief durch. Das Einsaugen der Luft schmerzte. Er fluchte nicht einmal mehr darüber. Er wusste, dass er kaputt war.
    Innerlich mehr als äußerlich. In seinem Kopf war kein Platz mehr für die Vergangenheit. Er dachte nur an die Zukunft, allerdings an eine Zukunft, die für ihn sehr kurz sein würde, zumindest als lebender Mensch.
    Was kam danach?
    Oft genug hatte er sich diese Frage gestellt. Allerdings war ihm keine Zeit geblieben, sich mit den anderen Religionen und deren Aussagen zu beschäftigen. Dabei hätte er möglicherweise Hoffnung schöpfen können. Egal, ob es sich nun um das Christentum, den Buddhismus oder den Islam handelte.
    Dazu war ihm immer die Zeit zu schade gewesen. Er hatte sich mit anderen Dingen beschäftigt. Mit dem Geldverdienen. Häuser und Grundstücke verkaufen. Makler sein. Großen Profit erwirtschaften.
    Projekte ins Leben rufen. Geldgeber suchen. Alles musste finanziert werden. Zuerst war es gut gelaufen. Er hatte satt verdient. Dann waren die Nackenschläge gekommen. Einbruch der Wirtschaft. Risiko der Wechselkurse. Die Leute verdienten weniger, damit sank auch die Bereitschaft, Kapital einzusetzen. Die Geschäfte liefen nicht gut.
    Calderon hatte Niederlagen hinnehmen müssen, und das nicht zu knapp.
    Schulden, die Tag für Tag wuchsen und schließlich nicht mehr von ihm überblickt werden konnten. Er hatte ein finanzielles Loch mit einem anderen gestopft. So etwas konnte nicht gut gehen. Er war zahlungsunfähig geworden, und die Gläubiger saßen ihm auf den Fersen.
    Sie hatten ihm eine Frist gesetzt. In genau zwei Stunden war diese Frist vorbei. Dann schlug die Uhr Mitternacht. Am nächsten Tag würden gesetzliche Maßnahmen gegen ihn unternommen werden. Das bedeutete dann sein endgültiges Aus. Dann war es ihm auch nicht mehr möglich, sein privates Vermögen in Sicherheit zu bringen, das gut verteilt auf einigen Konten in verschiedenen Ländern lag.
    Er schwitzte. Der Schweiß war wie Säure und brannte auf seiner Haut.
    Calderon senkte den Blick. Bis auf den Revolver war der Schreibtisch leer. Er hatte alle seine Papiere und Akten zur Seite geräumt, weil er sie in seinem Leben nicht mehr brauchte. Die Platte war dunkel, glatt. Sie glänzte beinahe wie ein rechteckiger Spiegel. Sogar die Waffe warf ein Spiegelbild.
    Calderon bewegte seine Hand. Sie kroch über den Schreibtisch hinweg. Dabei geriet sie in das Licht der Lampe und sah aus wie eine Totenklaue. Der Mann verzog die Lippen. Er lächelte nicht. Es war eine Geste der Anstrengung. Er berührte den Griff des Revolvers mit den Fingerspitzen. Das Holz war kalt geworden, aber seine Hand zuckte nicht zurück.
    Sekunden verstrichen. Das Büro war leer. Keine Geräusche drangen durch die geschlossene Tür und auch nicht von draußen her durch das Doppelglas der Fenster. Eine Ruhe, wie sie auf der Erde unüblich war.
    Er würde bald eine andere kennen lernen. Mit der hier nicht zu vergleichen. Die Ruhe der Ewigkeit. Möglicherweise das absolute Nichts. Hineingleiten in diese Welt ohne Grenzen.
    Ross Calderon krümmte die Finger. Der Druck war groß genug, um die Waffe zu sich heranschieben zu können. Sie glitt über den glatten Tisch hinweg. Er lauschte den Schleifgeräuschen, und er sah den Revolver scheinbar immer größer werden.
    Kein Stöhnen mehr. Calderon war voll konzentriert. Der Revolver war die letzte Chance. Er hatte überlegt, dass es auch andere Möglichkeiten gab, aus dem Leben zu scheiden. Er hätte sich von einem Hochhaus in die Tiefe stürzen können. Er hätte sich erhängen oder vor die U-Bahn werfen können, das alles hatte er abgehakt.
    Die Kugel war noch immer der beste, ehrlichste und auch würdigste Ausweg, denn ein Suizid durch eine Kugel hatte Geschichte. Er war nicht der erste, der sich auf diese Art und Weise umbringen würde.
    Ganz andere Menschen hatten zu dieser Methode gegriffen und waren in die Geschichte

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