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Die Schuld des Anderen

Die Schuld des Anderen

Titel: Die Schuld des Anderen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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lieber Himmel -«, sagte Gold.
    Sein Gesicht war blaß geworden.
    »Was ist denn los?« fragte Bell verwundert.
    »Nichts«, erwiderte Gold kurz, drehte sich um und verließ den Raum, ohne sich zu verabschieden.
    Comstock Bell sah ihm kopfschüttelnd nach.
    »Wissen Sie, was er hat?« fragte er Helder.
    »Keine Ahnung, Mr. Bell. Gold scheint heute ein wenig nervös zu sein - mit mir hat er sich vorhin auch fast gestritten.«
    »Warum sagten Sie, daß Sie keine amerikanischen Banknoten hätten? Sie haben doch welche in der Tasche.«
    Am Vormittag hatten die beiden eine Meinungsverschiedenheit wegen Washingtons Bild auf den Fünfdollarscheinen gehabt und verschiedene Noten miteinander verglichen. Helder war mit einigen Scheinen Bells zum Fenster gegangen, um sie genauer zu betrachten.
    »Hatte ich ganz vergessen -«, brummte Helder. »Abgesehen davon war ich sowieso nicht in der Stimmung, Gold eine Gefälligkeit zu erweisen.«
    Bell zuckte die Achseln und wollte gehen, doch Helder hielt ihn zurück.
    »Sagen Sie, Mr. Bell, kennen Sie einen gewissen Willetts?«
    »Nein«, antwortete Bell. »Wie kommen Sie darauf?«
    Helder rieb sich das Kinn.
    »Ach, ich habe keinen besonderen Grund«, sagte er dann. »Aber wenn Sie einmal etwas Zeit haben, würde ich mich gern mit Ihnen unterhalten.«
    »Über diesen Mann?« fragte Bell scharf.
    »Ja, auch über ihn - und über andere Dinge.«
    Comstock Bell zögerte.
    »Schön, ich werde an einem der nächsten Tage in Ihr Büro kommen.«
    Kühl und höflich nickte er Helder zu und verließ den Klub. Er überquerte die Pall Mall und schlenderte dann ziellos durch den Park.
    Es war ein herrlicher Frühlingstag, ganz dazu angetan, alle Sorgen zu vergessen, doch Bell nahm keine Notiz von seiner Umgebung. Er hatte einen Plan gefaßt, einen schrecklichen Plan, wie er sich selbst immer wieder sagte - trotzdem wollte er ihn unter allen Umständen ausführen, wer auch immer der Leidtragende sein würde. Einmal mußte er zur Ruhe kommen und endlich diesem schrecklichen Zustand ein Ende bereiten.
    Es war ein Plan, der in allen Einzelheiten genau durchdacht war. Tag für Tag und Nacht für Nacht hatte er ihn immer wieder durchkalkuliert und jeden Zug festgelegt.
    »Wer auch immer der Leidtragende sein wird …« murmelte er vor sich hin und seufzte.
    Als er zum Viktoria-Denkmal kam, überquerte er die Straße. In seinem Plan fehlte noch ein einziges Glied - er brauchte noch einen Helfer. Zuerst hatte er an Gold gedacht, diesen Gedanken aber bald wieder aufgegeben.
    Gefühlsmäßig wußte er, daß sich Gold für keine noch so hohe Summe zu so etwas hergeben würde.
    In Gedanken durchging er gerade noch einmal alle seine Freunde und Bekannten, als neben ihm ein Taxi hielt. Gold sprang aus dem Wagen, bezahlte den Chauffeur und kam dann auf ihn zu.
    »Ich bin Ihnen vom Klub aus gefolgt, Mr. Bell. Könnte ich einen Augenblick mit Ihnen sprechen? «
    »Alle scheinen heute das Bedürfnis zu haben, sich mit mir zu unterhalten«, erwiderte Bell freundlich. »Ich habe übrigens gerade sehr intensiv an Sie gedacht.«
    Sie verließen die Hauptstraße und bogen in eine Nebenstraße ein, die zu einer kleinen Parkanlage führte.
    »Ich möchte ganz offen mit Ihnen reden«, begann Gold nach minutenlangem Schweigen. »Sie haben sich wahrscheinlich gewundert, warum ich Sie vorhin im Klub einfach stehenließ und wegging?«
    »Ein wenig seltsam fand ich es schon«, gestand Bell.
    »Ich mußte Gewißheit haben, darum die Eile … Ich hatte einen Verdacht - und dieser Verdacht hat sich bestätigt.«
    »Wovon reden Sie - was soll das alles bedeuten?« fragte Bell ein wenig ärgerlich.
    »Zwei der Fünfdollarnoten, die Sie mir gaben, sind gefälscht.«
    »Gefälscht?«
    »Ja, es besteht gar kein Zweifel«, versicherte Gold. »Tausende von gefälschten Scheinen sind schon seit einiger Zeit im Umlauf. Von wem haben Sie die Banknoten bekommen?«
    »Ein Mann, den ich im Savoy-Hotel traf, brauchte englisches Geld - ich habe ihm einige Scheine gewechselt.«
    Gold sah Bell skeptisch an.
    »Stimmt das wirklich?«
    »Was wollen Sie damit sagen?« fragte Bell verstimmt. »Glauben Sie, ich würde Ihnen etwas vorlügen?«
    »Und wie hieß der Mann?«
    In diesem Augenblick erinnerte sich Bell, wie die Scheine in seinen Besitz gekommen waren - er hatte sie von Helder erhalten! Der hatte ihm unter einem fadenscheinigen Vorwand die falschen Noten untergeschoben. Schon wollte er es Gold sagen, als ihm plötzlich ein Gedanke kam - hier

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