0734 - Operation Gehirnwäsche
Operation Gehirnwäsche
Sie wollen die Wahrheit töten – die Geschichte der Menschheit soll ausgelöscht werden
von Kurt Mahr
Überall dort im Kosmos, wohin Teile der Menschheit verschlagen wurden, gibt es Kämpfe und Konflikte. Da sind die Terraner und deren Nachkommen, die auf vielen Planeten der Galaxis verstreut leben. Die meisten von ihnen führen ein Sklavendasein, andere wieder müssen sich der Nachstellungen der Laren und ihrer Vollzugsorgane, der Oberschweren, erwehren.
Nur die unter Atlans undJulian Tifflors Führung in die Dunkelwolke Provcon-Faust evakuierten Terraner des Neuen Einsteinschen Imperiums (NEI) können sich einer einigermaßen gesicherten Existenz erfreuen - bislang jedenfalls.
Die SOL, die, mit Perry Rhodan und Tausenden seiner Getreuen an Bord, seit Jahrzehnten auf dem Rückweg vom Mahlstrom der Sterne zur Milchstraße begriffen ist, hat in Balayndagar und in der Dakkar-zone der Zgmahkonen schwere Kämpfe zu bestehen.
Und jene Milliarden Terraner, die mit ihrem Heimatplaneten und seinem Trabanten durch den Soltransmitter gingen und im Mahlstrom landeten, sind zwar in Sicherheit vor der Macht des Konzils, gerieten dafür aber fast zur Gänze in den Bannkreis derAphilie, die sie und ihre Kinder in Geschöpfe ohne Nächstenliebe verwandelt hat.
Um diese Menchen geht es nun. Wir blenden zurück zu den Ereignissen, die sich auf Terra Anfang Oktober des Jahres 3580 abspielen.
Dort, nach Reginald Bulls spektakulärem Abgang aus den Reihen der Aphiliker, hat Trevor Casalle die Alleinherrschaft angetreten. Und um seine Herrschaft zu festigen, tut der neue Diktator ein übriges: Er will die Geschichte der Menschheit auslöschen durch die OPERATION GEHIRNWÄSCHE...
Die Hauptpersonen des Romans:
Trevor Casalle - Der neue Herrscher der Erde.
Heylin Kratt - Casalles Vertrauter.
Reginald Bull und Sergio Percellar - Die Immunen wollen die „Operation Gehirnwäsche" verhindern.
Leven Strout , Sylvia Demmister und Ranjtt Sing - Spione der OGN.
Artur Prax und Joupje Termaar - Zwei Helfer in der Not.
1.
Als Leven Strout sich am Ende seiner Arbeitsschicht die Liste der heute erledigten Sendungen auf dem Datenbildschirm vorspielte, stutzte er. Von dem, was auf der Liste zu lesen stand, verstand Leven Strout nicht viel - nur das, was zu seiner Aufgabe gehörte, nämlich die Kontrollinformation, die besagte, ob die Sendung auch wirklich zum erforderlichen Zeitpunkt an den richtigen Empfänger auf den Weg gebracht worden war.
Und das, was er ohne Wissen seiner Vorgesetzten zu seiner Aufgabe gemacht hatte: die Geheimhaltungskennung der Meldungen.
Eine der Zeilen, die auf dem kleinen Bildschirm erschienen, enthielt die Kennung XQI. Das bedeutete allerhöchste Geheimhaltungsstufe. Die so gekennzeichnete Meldung war heute gegen Mittag an insgesamt achtzehn Empfänger ausgestrahlt worden. Davon befanden sich fünfzehn im mittelasiatischen Raum.
Strout blickte starr auf den Bildschirm. Von der Erregung, die ihn gepackt hatte, war ihm nichts anzumerken. Der Raum, in dem er arbeitete, hatte die Größe eines mittleren Saales. Überall standen Datensichtgeräte, und dahinter saßen Männer und Frauen, die dieselbe Funktion versahen wie er: Die eines Dispatchers, eines Kommunikationskontrolleurs.
Der große Raum befand sich in der mittleren Peripherie von Imperium-Alpha.
Leven Strouts Sinne waren bis zum äußersten gespannt.
Während die Leuchtzeilen langsam über den Bildschirm glitten, lernte er die eine Zeile mit der Kennung XQI auswendig. Auf das Auswendig lernen hatte er sich trainiert. Denn seine eigentliche Aufgabe konnte er nur dann erfüllen, wenn er imstande war, sich alles blitzschnell einzuprägen, was ihm an Wichtigem vor Augen kam. Um 16.00 Uhr allgemeiner Zeit war Leven Strouts Schicht beendet. Pünktlich wie jedermann sonst schaltete er das Sichtgerät ab, stand auf und bewegte sich in Richtung des Saalausgangs.
Er trug das mürrische Gesicht der Aphilie, und wenn er beim Gedränge durch den Ausgang mit jemand anderem zusammenstieß, entschuldigte er sich nicht. Niemand hätte Leven Strout für etwas anderes denn einen Aphiliker gehalten.
Jenseits des Ausgangs passierten die Dispatcher einen tunnelähnlichen Gang. In die Wände des Tunnels waren Überwachungsgeräte aller Art eingebaut. Sie ließen keinen durch, der anhand seines PersonalIdentifizierungs-Kodegeber nicht eindeutig identifiziert werden konnte. Und auch keinen, der etwas in
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