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Die Schuld wird nie vergehen

Die Schuld wird nie vergehen

Titel: Die Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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ihm wichtig bist. Das verstehst du doch, nicht wahr?«
    Ryan nickte.
    »Und du weißt auch, dass du das, was Carl dir erzählt hat, für dich behalten musst?«
    »Ich verrate es keinem«, erwiderte Ryan feierlich.

38. KAPITEL
    Es kostete Sam Cutler eine Woche und ein kleines Vermögen, das er Robert Bloom, einem kokainsüchtigen FBI-Agenten zahlte, um herauszufinden, wo Victor Hobson seinen Hauptzeugen versteckt hatte. Nachdem er einige Luftbilder der Farm in Nebraska betrachtet hatte, erklärte Cutler dem General, dass ihm die Lage des Hauses überhaupt nicht gefiel. Die Farm lag Meilen von der Interstate entfernt, so dass jeder, der sich ihr näherte, wie ein Leuchtturm in dem flachen Land auffallen würde. Ein verschlossenes Tor versperrte den Feldweg, der von einer asphaltierten Landstraße zu dem Farmhaus führte. Auf beiden Seiten des Tores erstreckte sich meilenweit ein Stacheldrahtzaun. Der Feldweg führte pfeilgerade durch Kornfelder, die zwar einem Angreifer Deckung bieten konnten, die jedoch ein gutes Stück vor dem Farmhaus endeten. In dem Haus wurde Carl von FBI-Sicherheitsbeamten bewacht, und zwischen dem Haus und den Kornfeldern lag ein Streifen offenes Land, in dem es so gut wie keine Deckung gab.
    Wingate und Cutler diskutierten mögliche Alternativen und kamen zu dem Schluss, dass sie keine hatten. Sie wussten nicht, wie lange Rice auf dieser Farm bleiben würde. Sollte Hobson ihn verlegen, mussten sie von vorn anfangen. Also versammelte Sam Cutler die sechs Männer, mit deren Hilfe er Vanessa entführt hatte, und fuhr mit ihnen nach Omaha. Er vermied es zu fliegen, weil er in dem Fall mit Video überwacht werden konnte und Spuren beim Einchecken hinterlassen würde.
    Am Abend des geplanten Angriffs war Neumond. Cutler stellte den Van eine halbe Meile vor dem Tor zur Farm ab. Einer seiner Männer schnitt ein Loch in den Stacheldraht, und das Team versammelte sich in den Kornfeldern. Dort boten Scheunen Schutz vor dem kalten Wind, der den Männern zusetzte, sobald sie den Wagen verlassen hatten. Cutler manövrierte seine Leute mit einem GPS-System durch die Kornfelder und machte kurz vor dem offenen Gelände Halt. Er musterte das Farmhaus durch sein Nachtsicht-Fernglas. Ein Wachposten stand auf der Veranda und rauchte eine Zigarette. Ein anderer Posten patrouillierte um das Haus. Cutler war von der Nachlässigkeit der Beamten erstaunt. Zwei seiner Leute waren hervorragende Scharfschützen und konnten die Wachen ohne einen Laut töten, bevor seine Leute überhaupt die Deckung des Kornfeldes verließen.
    Aber wie viele Wachen waren im Haus? Die Überflugluftbilder hatten Wärmemuster von sechs Menschen gezeigt. Carl und fünf Wachen. Aber die Bilder waren mehr als vierundzwanzig Stunden zuvor geschossen worden. Mittlerweile konnten durchaus noch mehr FBI-Agenten eingetroffen sein.
    Gerade als Cutler seinen Scharfschützen den Befehl geben wollte, die FBI-Agenten zu töten, drückte der Mann auf der Veranda seine Zigarette aus und ging hinein. Der andere verschwand auf seinem Patrouillengang um die Hausecke. Nun bewachte niemand mehr das offene Gelände zwischen Cutlers Leuten und dem Farmhaus. In Sekundenschnelle traf er eine Entscheidung.
    »Im Laufschritt zum Haus!« befahl er. Wenn sie schnell genug waren, konnten sie das Überraschungsmoment nutzen, um die Leute im Haus zu überwältigen.
    Die Männer hatten die halbe Distanz zum Haus zurückgelegt, als Cutlers Scharfschützen neben ihm zu Boden gingen, und die Angreifer plötzlich in grellem Scheinwerferlicht standen. Cutler wurde geblendet und riss schützend den Unterarm vor die Augen.
    »Befehlen Sie Ihren Leuten, die Waffen niederzulegen, Mr. Cutler!« dröhnte eine Stimme durch ein Megaphon. »Sie sind umzingelt und haben keine Chance zu entkommen!« Aus den Kornfeldern stürmten Soldaten heran, während Cutler begriff, dass seine Scharfschützen aus dem Farmhaus niedergeschossen worden waren.
    »Wir haben Sie beobachtet, seit sie Robert Bloom für die Preisgabe dieses sicheren Hauses bestochen haben. Sie wurden hereingelegt, Sam, und es gibt nur eine Möglichkeit für Sie und Ihre Leute, dieser Falle zu entkommen: Sie müssen kooperieren. Also weg mit den Waffen! Wir kümmern uns um Ihre Verwundeten. In der Zwischenzeit können wir beide miteinander plaudern.«
    Cutler wusste, dass er und seine Leute sterben würden, wenn er sich für einen Schusswechsel entschied. Also befahl er ihnen, die Waffen niederzulegen. Ein paar Sanitäter liefen

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