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Die Schuld wird nie vergehen

Die Schuld wird nie vergehen

Titel: Die Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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genommen und mir erklärt, was sie vorhatten. Brendan war eingeweiht. Seine Aufgabe war es, Ihren Vater dazu zu bringen, auszusagen, dass er Carl zwischen der Highschool und dem Rettungsversuch im Haus Ihres Vaters nicht mehr gesehen hat. Mich brauchten sie, damit Ihr Vater leugnete, dass er jemals von den Männern dieser Einheit gehört hatte. Ich sagte Victor, dass ich Immunität für Sie wollte, wenn ich ihm helfen sollte. Ich erinnerte ihn daran, dass Sie beide ein großes Risiko eingegangen waren, um Ihren Vater zu Fall zu bringen. Außerdem hätte es ohne Sie beide gar keinen Fall gegeben. Er willigte ein, Ihnen Immunität zu gewähren, wenn Carl bei dem Prozess gegen Wingate kooperieren würde.«
    »Ich habe nur zu gern zugestimmt«, meinte Carl.
    »Hat Kirkpatrick das nicht bedauert, nachdem Sam Cutler einwilligte, gegen meinen Vater auszusagen?« wollte Vanessa wissen.
    »Ein wenig«, gab Ami zu. »Aber es war zu spät. Carl und ich hatten unseren Teil der Abmachung schon erfüllt. Ich möchte Ihnen noch etwas vorlesen«, fuhr sie fort und schob den beiden weitere Dokumente hinüber.
    »Diese Unterlagen bestätigen Ihre Aufnahme in das Zeugenschutzprogramm des FBI.«
    Während Vanessa die Papiere überflog, zeigte sie nichts von der Freude, die Ami eigentlich erwartet hatte.
    »Stimmt etwas nicht?« erkundigte sie sich.
    »Erinnern Sie sich an die letzte Einstellung aus dem Film Die Reifeprüfung ?« fragte Vanessa.
    »Ich glaube schon. Ich habe ihn vor einem Jahr noch einmal im Fernsehen gesehen. Dustin Hoffmann hat das Mädchen gerade von Ihrer Hochzeit entführt, richtig?«
    »Katharine Ross spielte das Mädchen«, erklärte Vanessa.
    »Sie sitzt mit Dustin im Bus. Die beiden sind endlich zusammen, aber sie haben diesen verlorenen Ausdruck im Gesicht, als ihnen klar wird, dass sie keine Ahnung haben, was sie als nächstes tun sollen. Ich fühle mich genauso. Ich habe fast mein ganzes Leben damit verbracht, mich an meinem Vater zu rächen. Jetzt habe ich gewonnen, aber ich musste das Leben, das ich mir in den letzten zwanzig Jahren aufgebaut habe, dafür opfern. Ich habe keine Ahnung, was ich von heute an tun soll.«
    »War es das denn wert?« fragte Ami.
    »Das werde ich bald herausfinden. Nur kann ich leider weder Ihnen noch jemand anderem erzählen, ob ich die Antwort auf Ihre Frage gefunden habe.«
    »Sobald Ihr Vater im Gefängnis sitzt, sind Sie in Sicherheit.«
    »Wir sind niemals in Sicherheit, Ami«, widersprach Carl.
    »Der General verfügt über ein ausgedehntes Netzwerk von Kontakten. Er wird uns seine Killer auf die Fersen hetzen, bis er tot ist, vielleicht sogar noch darüber hinaus.«
    »Bedauern Sie, dass Sie gegen ihn aussagen wollen?«
    »Ich hatte keine Wahl«, erwiderte Carl. »Außerdem wird sich mein Leben nicht sonderlich ändern. Ich bin schon so lange auf der Flucht, dass ich mich kaum mehr an ein anderes Leben erinnern kann. Ich mache mir nur Sorgen um Vanessa.«
    Vanessa ergriff Carls Hand. »Ich bin zäh, Carl. Ich habe das Irrenhaus überstanden und meine Tablettenabhängigkeit besiegt. Das hier überstehe ich auch.«
    Carl drückte ihre Hand. »Zusammen schaffen wir es.«
    Vanessa lächelte Ami an. »Wenigstens wird Ihr Leben wieder normal verlaufen, wenn Sie uns endlich losgeworden sind.«
    Ami lachte. »Ich würde lügen, wenn ich sagte, ich wäre nicht froh, dass dieser Fall endlich vorbei ist. Es gefällt mir nicht, berühmt zu sein. Können Sie sich vorstellen, dass mich heute Morgen am Flughafen zwei Menschen um ein Autogramm gebeten haben?« Sie schüttelte den Kopf. »Ein einfaches Testament aufzusetzen kommt mir beinahe wie das Paradies vor.«
    »Ich wette, nach all der Publicity, die Sie bekommen haben, bitten die Leute Sie um mehr als nur darum, ihre Testamente aufzusetzen«, spekulierte Vanessa
    Ami errötete. »Ich bin tatsächlich gefragt worden, ob ich einige größere Fälle übernehmen würde.«
    »Und? Tun Sie's?«
    »Ich weiß noch nicht. Das Geld könnte ich zwar gebrauchen, aber ich mache mir Sorgen um Ryan. Ich möchte nicht, dass er zu viel allein ist.«
    »Warum stellen Sie keinen Partner ein? Mit dem Honorar, das Sie jetzt verlangen können, könnten Sie sich leicht eine Hilfe leisten.«
    »Ich denke darüber nach.«
    Plötzlich ging ihnen der Gesprächsstoff aus, und es kehrte ein unbehagliches Schweigen ein. Ami hatte sich vorgenommen, dieses Gespräch geschäftlich zu halten, aber sie fühlte, wie ihr die Tränen kamen.
    »Ich werde Sie vermissen«,

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