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Die Schule der Robinsons

Die Schule der Robinsons

Titel: Die Schule der Robinsons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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um.
    Dieser drückte sein Erstaunen durch Blicke, durch Ausrufe wie durch sein ganzes Benehmen aus. Offenbar nahm ihn jene Erscheinung nicht weniger wunder, als Godfrey selbst.
    Uebrigens befand sich auf hoher See weder ein Schiff, noch ein Boot irgend welcher Art, überhaupt nichts, was hätte darauf hinweisen können, daß am Strande der Insel eine Landung stattgefunden habe.
    »O, dieses Mal werde ich das Feuer zu finden wissen, von dem jener Rauch ausgeht!« rief Godfrey.
    Er wies nach der nordöstlichen Ecke der Insel, dann nach dem Fuße des Mammuthbaumes hin und gab Carefinotu durch Zeichen zu verstehen, daß er sich nach dem Orte jener Erscheinung, und zwar ohne Zögern begeben wollte.
    Carefinotu verstand ihn. Ja, noch mehr, er nickte auch mit dem Kopfe, um seine Zustimmung auszudrücken.
    »Ja, sagte sich Godfrey, wenn sich dort ein menschliches Wesen aufhält, muß ich auch wissen, wie es und woher es hierher gekommen ist; ich muß ergründen, warum der Mann sich verborgen hält. Es gilt unser Aller Sicherheit!«
    In der nächsten Minute waren er und Carefinotu wieder am Fuße der Sequoia angelangt. Godfrey unterrichtete Tartelett von dem, was er gesehen, was er beabsichtigte, und schlug ihm auch vor, die Beiden bis zum nördlichen Ufer zu begleiten.
    So gegen zehn Meilen an einem Tage zurückzulegen, reizte freilich einen Mann nicht, der als den werthvollsten Theil seiner Persönlichkeit die Beine betrachtete, die nur geschaffen seien, elegante Uebungen auszuführen. Er antwortete also, daß er vorziehen werde, im Will-Tree zurückzubleiben.
    »Meinetwegen, so gehen wir allein, erwiderte Godfrey, doch erwarten Sie uns nicht vor dem Abend zurück.«
    Mit diesen Worten brachen Carefinotu und er, einigen Mundvorrath mitnehmend, um sich unterwegs stärken zu können, schon auf, nachdem sie nur kurz von dem Professor Abschied genommen, der als persönliche Meinung daran festhielt, daß sie nichts finden und sich wieder einmal umsonst abmühen würden.
    Godfrey trug ein Gewehr und einen Revolver; der Schwarze Axt und Jagdmesser, welch’ letzteres allmählich zu seiner Lieblingswaffe geworden war. Sie überschritten die Plankenbrücke, gelangten damit auf die rechte Seite des Baches und richteten ihre Schritte nun quer über das Wiesenland nach jenem Punkt der Küste, wo man den Rauch noch immer aufwirbeln sah.
    Es war das heute etwas mehr östlich als die Stelle, an der Godfrey bei Gelegenheit seiner zweiten Nachsuchung dessen Ursprung vergeblich zu entdecken sich bemüht hatte.
    Beide gingen schnell dahin, natürlich nicht ohne ein Auge darauf zu haben, ob der Weg auch sicher sei, ob Gebüsche oder Unterholz nicht irgend ein gefährliches Raubthier verbargen, dessen Angriff ihnen hätte verderblich werden können.
    Ihre Befürchtungen erwiesen sich als grundlos.
    Zu Mittag, nachdem sie ein wenig gegessen, ohne sich dabei einen Augenblick aufzuhalten, kamen Beide an der ersten Felsenpartie, welche das Ufer begrenzte, an. Der noch immer sichtbare Rauch erhob sich in einer Entfernung von kaum einer Viertelmeile, und wenn man nur einer geraden Linie folgte, mußte dessen Ursprungsstelle aufgefunden werden.
    Sie beeilten also ihre Schritte, doch immer mit soviel Vorsicht, um selbst zu überraschen, nicht aber überrascht zu werden.
    Zwei Minuten später verschwand der Rauch, als ob das Feuer urplötzlich erloschen wäre.
    Godfrey hatte sich jedoch genau den Punkt gemerkt, über welchem jener vorher aufstieg. Dieser lag am Ende eines merkwürdigen Felsens, einer Art abgestumpften Pyramide, welche leicht wiederzuerkennen war. Diese zeigte er seinem Begleiter und ging gerade darauf los.
    Die Viertelmeile war bald genug zurückgelegt, und um den Felsen stürmend, standen Godfrey und Carefinotu jetzt auf dem Vorlande, kaum fünfzig Schritte von der Gesteinsmasse entfernt.
    Sie liefen auf dieselbe zu…. Niemand da!… Aber diesmal verriethen ein kaum erloschenes Feuer und umherliegende halbverbrannte Kohlenstücke unzweifelhaft, daß hier ein Brand unterhalten worden war.
    »Hier ist ein Mensch gewesen! rief Godfrey, gewiß noch vor wenigen Augenblicken – das muß ich klar machen!«
    Er rief laut… keine Antwort…. Carefinotu stieß einen lang widerhallenden Schrei aus… keine Seele erschien.
    Nun durchsuchten Beide alle Felsen in der Nähe nach einer Höhle oder Grotte, die einem Schiffbrüchigen, einem Eingebornen, einem Wilden hätte als Schlupfwinkel dienen können….
    Vergeblich durchforschten sie aber die

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