Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit
erklären, die ich nicht ganz verstehe“, sagt Inspektor Demetrio. „Würde es dir etwas ausmachen, mich aufs Kommissariat zu begleiten?“
„Jetzt sofort?“
„Je früher, desto besser … für alle.“
„Dauert es lange?“
„Das hängt ganz von deiner Bereitschaft ab, mit mir zusammenzuarbeiten. Ich habe Zeit …“
Ich gehe zu Metáfora und Hinkebein, die vor dem Ausgang warten.
„Ich muss noch mal aufs Kommissariat. Wir sehen uns dann später.“
„Ich gehe mit“, sagt Metáfora. „Ich lass dich nicht allein da hingehen.“
„Ich auch“, sagt Hinkebein. „Freunde sind dazu da, sich in schwierigen Zeiten beizustehen.“
„Nein, es ist besser, wenn du mir ein paar Informationen besorgst.“
„Was willst du wissen?“
„Geh zu Escoria und versuche, alles über die Typen herauszufinden, die neulich in unsere Stiftung eingebrochen sind und vor Kurzem wieder freigelassen wurden. Wir müssen wissen, wer sie sind.“
„Was genau suchst du?“
„Ich vermute, dass es dieselben sind, die heute die Bombe gelegt haben. Ich will wissen, wo ich sie finden kann.“
„Du willst dich mit ihnen treffen?“, fragt Hinkebein. „Das sind skrupellose Mörder, Arturo!“
„Ich will nicht, aber es bleibt mir nichts anderes übrig … Bitte tu, was ich dir sage, Hinkebein. Wir sehen uns später.“
„Wo finde ich dich?“
„Weiß ich noch nicht. Ruf mich auf dem Handy an.“
Hinkebein hat begriffen, dass es besser ist, wenn er sich von der Polizei fernhält, und humpelt auf seiner Krücke davon.
In diesem Moment fährt ein Wagen vor und bremst so scharf, dass alle aufschauen. Es ist der Wagen des Sicherheitsdienstes der Stiftung. Hinter dem Steuer sitzt einer der Wachmänner. Adela steigt aus, läuft zu Hinkebein und fällt ihm um den Hals. Die beiden umarmen sich fest.
***
W IE IMMER SIEHT mich Inspektor Demetrio lange prüfend an, bevor er mit dem Verhör beginnt. Er trinkt noch einen Schluck Kaffee und schaut in seine Notizen.
„Also, mein Junge, ich möchte, dass du mir genau erzählst, wie und wo du deinen Vater gefunden hast. Und wann …“
„Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, es war ganz in der Nähe der Stiftung, auf der Straße …“
„Willst du mir weismachen, dass du ihn rein zufällig auf der Straße gefunden hast, mit einer blutenden Kopfwunde?“
„Ich will Ihnen gar nichts weismachen. Sie müssen selbst wissen, ob Sie mir glauben wollen oder nicht.“
Er knallt seine Kaffeetasse auf den Tisch und beugt sich zu mir vor.
„Jetzt werd ich dir mal was erzählen, mein Freund! Nur damit wir uns richtig verstehen: Wer sich weigert, mit der Polizei zusammenzuarbeiten, wird bestraft und kann sogar ins Gefängnis wandern. Hast du mich verstanden?“
„Wollen Sie mir drohen? Ich sage Ihnen, was ich weiß, das ist alles. Übrigens möchte ich Sie daran erinnern, dass ich erst vierzehn bin. Sie können mich nicht ins Gefängnis stecken!“
„Ich lasse mir von dir nicht auf der Nase herumtanzen! Deine Erklärung ist absurd! Ich glaube dir nicht! Du hast deinen Vater ausdem Gebäude geholt, und ich möchte wissen, wie ihr herausgekommen seid!“
„Aber ich dachte, Sie wollten wissen, wo ich meinen Vater gefunden habe! Jetzt behaupten Sie plötzlich, es zu wissen. Warum fragen Sie, wenn Sie die Antwort schon kennen?“
„Mach dich nicht über mich lustig!“, schreit der Inspektor wütend. „Ich bin nicht blöd!“
„Natürlich nicht. Sie haben geglaubt, was die Einbrecher Ihnen damals erzählt haben. Aber wenn Sie denen glauben, dann müssen Sie auch mir glauben, oder etwa nicht?“
„Die Verletzungen an ihrem Hals haben darauf schließen lassen, dass sie von jemandem gebissen wurden.“
„Und Sie glauben immer noch, dass ich es war … oder der Drache auf meiner Stirn … Warum glauben Sie den Verbrechern mehr als mir, Inspektor?“
„Sie hatten Panik! Dein Drache hat sie erschreckt! Sie haben gesagt, dass man ihn töten müsste.“
„Klar, und deswegen haben sie heute die Bombe gelegt! Um uns alle zu töten!“
„Dafür gibt es keine Beweise!“, schreit er.
„Das haben Sie aber eben selbst gesagt! Die Einbrecher wollten den Drachen töten, das können Sie bezeugen! Was wollen Sie also unternehmen?“
„Wir sind hier, um über dich zu sprechen, nicht über die Einbrecher!“
„Wir sind hier, um über das Attentat zu sprechen! Und Sie wissen ganz genau, wer dahintersteckt!“
Er trinkt wieder einen Schluck Kaffee und versucht, sich etwas zu
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