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Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Titel: Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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nähern uns einer großen Holztür, auf der ebenfalls etwas steht. Überrascht trete ich einen Schritt zurück.
    „He!“, rufe ich. „Beide Türflügel sind beschrieben wie ein offenes Buch!“
    „Supercool!“, flüstert Metáfora. „Wie im Traum!“
    „Das ist aber kein Traum“, sagt Hinkebein, „das ist real! Ein riesiges Buch!“
    Tausende von Buchstaben verzieren die beiden Flügel der Holztür, ähnlich wie die, die wir schon auf anderen Wänden gesehen haben … und auf den alchemistischen Pergamenten! Genau in der Mitte aber befindet sich der Drachenbuchstabe. Die beiden Flügel teilen ihn in zwei Teile, die genau ineinanderpassen.
    „Adragón!“, ruft Metáfora. „Wer ihn wohl gezeichnet hat …?“
    „Wahrscheinlich Arquimaes“, sage ich. „Er ist der Einzige, der es konnte … Ganz bestimmt war er es!“
    „Was mag wohl dahinter sein?“, fragt sich Hinkebein laut.
    „Öffnen wir die Tür, dann wissen wir’s“, antworte ich.
    Metáfora drückt gegen die Türflügel.
    „Sie ist verschlossen“, stellt sie fest. „Man kann sie nicht öffnen … und einen Schlüssel haben wir nicht.“
    „Natürlich haben wir einen Schlüssel“, widerspricht Sombra.
    Er legt beide Hände auf die Flügel, und während er darüberstreicht, murmelt er etwas, das wir nicht verstehen. Kurz darauf stößt er die Tür sanft auf. Wir sind sprachlos!
    „Das ist doch nicht möglich!“, ruft Metáfora aus. „Ich glaube, ich träume!“
    „Wahnsinn!“, murmelt Hinkebein. Er umklammert seine Krücke, so als hätte er Angst, er könnte hinfallen. „Unerhört!“
    Vor uns öffnet sich ein großer Raum, in dem ein Tisch, mehrere Stühle und zwei Holzsessel stehen. Die Regale entlang der Wände sind mit Büchern und Pergamenten vollgestopft. Eine riesige Bibliothek! Von dem Raum gehen mehrere Flure ab, auf deren Böden stapelweise Pergamente liegen. Alles ist mit Staub und Spinnweben bedeckt.
    „So etwas habe ich noch nie gesehen!“, staunt Metáfora. „Das muss die größte mittelalterliche Bibliothek der Welt sein! Ich glaube nicht, dass es so etwas ein zweites Mal gibt!“
    „Da kannst du ganz sicher sein“, pflichtet Hinkebein ihr bei. „Das ist der größte bibliophile Schatz unseres Planeten!“
    „Die Bibliothek von Arquimia!“, verkündet Sombra feierlich. „Bücher, die mit magischer Tinte geschrieben sind!“
    Vor lauter Überraschung bringe ich kein Wort hervor. Das müssen Tausende von Büchern sein, alle im Mittelalter verfasst!
    „Was fangen wir jetzt damit an?“, fragt Hinkebein.
    „Wir bringen sie in Sicherheit“, antworte ich wie in Trance.
    Metáfora reagiert als Erste. Langsam, mit weit aufgerissenen Augen, betritt sie die Bibliothek. Sie ist genauso überwältigt wie wir alle.
    Auch ich komme langsam wieder zu mir. Ich gehe zu einem der Regale und nehme ganz vorsichtig ein Buch heraus. Ich wage nicht, den Staub vom Einband zu wischen, also puste ich ihn behutsam fort. Nachdem sich das Staubwölkchen verzogen hat, kann man die Zeichnung auf dem Buchdeckel erkennen: eine Sonne und ein Mond, die Symbole der Alchemisten. Ich schlage das Buch auf. Die steifen Seiten knarren, so als weigerten sie sich, sich voneinander zu trennen.
    Tatsächlich, die Seiten sind mit mittelalterlichen Buchstaben beschrieben! Wir waren so stolz auf die paar Bücher in unserer Stiftung, und dabei ruht seit bestimmt tausend Jahren ein Schatz von unermesslichem Wert hier unten, praktisch unter unseren Füßen!
    Jedes Pergament, jedes Buch, das wir aufschlagen, ist sehr sorgfältig kalligraphiert. Die Texte handeln von allen möglichen Themen: Medizin, Religion, Philosophie …
    Es ist wohl die größte und beste Bibliothek aller Zeiten. Staunend gehen wir durch unendliche Korridore mit langen Holzregalen, in denen Bücher in allen Größen und Farben stehen.
    „Alle stammen aus dem zehnten Jahrhundert“, stellt Metáfora fest.
    „Und alle gehören zu der Bibliothek des Königreichs Arquimia“, füge ich bewundernd hinzu. „Das beweisen die Einbände und die Vignetten. Ein unschätzbares Vermächtnis. Die Wissenschaftler werden verrückt, wenn sie das sehen! Es wartet eine Menge Arbeit auf sie … Mein Vater wird vor Freude ausflippen!“
    „Ja, es wird ihn sehr glücklich machen“, freut sich Sombra.
    „Wir werden unsere Entdeckung nicht verheimlichen können“, sagt Hinkebein. „Es handelt sich um ein Kulturgut der Menschheit. Man wird es uns wegnehmen.“
    „Dann verhandeln wir eben mit ihnen“,

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