Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
Sinfonie aus metallischen Klängen versetzte die Schaulustigen in Raserei.
„Jetzt werden wir ja sehen, ob deine alchemistische Magie dich retten kann!“, rief Ritter Borgón von seinem Pferd herab.
Amedia schob den Karren zwischen die Bäume, band die Pferde an und beruhigte die anderen Tiere..
„Bleib hier, Vater“, sagte sie zu Dédalus. „Halte deine Waffe bereit, es könnte Ärger geben.“
„Ich gehe mit dir“, widersprach der Alte. „Ich werde dich nicht allein lassen. Außerdem bist du nicht in der Lage, dich zu verteidigen.“
„Ich möchte meine letzten Kräfte dazu benutzen, der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen“, versicherte die junge Frau und verbarg die kleine Axt unter ihrem Umhang. „Bitte, Vater, bleib bei den Tieren.“
Nachdem Dédalus schließlich eingewilligt hatte, mischte sich das Mädchen heimlich unter die Menge. Auch Crispín und Arturo hatten ihre Pferde zwischen die Zuschauer gelenkt und verhielten sich still. Borgón warf ihnen einen argwöhnischen Blick zu, wandte sich dann aber wieder von ihnen ab.
„Sie wollen den Jungen ausbluten lassen, Arturo!“, flüsterte Crispín. „Sollen wir das hinnehmen?“
„Keine Sorge, Crispín“, beruhigte ihn Arturo. „Das wird nicht geschehen, glaube mir.“
In diesem Augenblick zeigte der Folterknecht eine Tonschale, was bei den Umstehenden Heiterkeit hervorrief und sie vor Entzücken aufschreien ließ.
„Unser König hat dir erlaubt, in seinem Land zu leben!“, rief Ritter Borgón. „Und was tust du, du Undankbarer? Du zahlst es ihm mit Verrat heim! Jetzt wirst du erleben, was mit denen geschieht, die die Kunst der Alchemie betreiben!“
„Erbarmen, Herr! Erbarmen!“, flehte der Junge, der nahe daran war, das Bewusstsein zu verlieren. „Ich wusste nicht, was ich tat! Ich schwöre der Alchemie ab!“
„Deine Reue kommt zu spät!“, erwiderte der Ritter. „Scharfrichter, tu deine Pflicht!“
Der Folterer ritzte die Brust des Gefangenen mit dem Eisenpflock, und das Blut begann zu fließen. Der Junge stieß einen markerschütternden Schmerzensschrei aus.
Die Schale füllte sich mit dem Blut des Opfers.
„Das Herz!“, befahl Ritter Borgón. „Reiß ihm das Herz heraus!“
„Halt!“, rief Arturo. „Halt ein, Scharfrichter!“
Überrascht drehte sich Borgón zu ihm um.
„Was?! Wer wagt es, sich den Anordnungen des Säuberungstrupps zu widersetzen?!“
„Ich heiße Arturo Adragón und verlange von Euch, dieses grausame Martyrium sofort zu beenden“, forderte der schwarze Ritter.
„Arturo Adragón?“, wiederholte Ritter Borgón. „Wer soll das sein?“
„Ich bin ein arquimianischer Ritter und erlaube es nicht, dass jemand gefoltert wird.“
Borgón zückte sein Schwert und richtete es auf Arturo.
„Auf Widerstand gegen die Soldaten des Königs steht die Todesstrafe“, zischte er drohend.
„Lasst den Jungen frei!“
„Steig sofort vom Pferd, du unverschämter Kerl!“, befahl Borgón. „Festnehmen!“
„Kommt doch selbst her, um mich festzunehmen!“, forderte Arturo den Anführer des Säuberungstrupps auf.
Ritter Borgón war sprachlos. Er sah Arturo an, als wäre er ein Gespenst. So etwas hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht erlebt.
„Ich befehle dir, auf der Stelle vom Pferd zu steigen und dein Schwert meinem Leutnant zu übergeben! Wir werden dich ins Schloss bringen, wo Gericht über dich gehalten wird!“
„Warum sollte über mich Gericht gehalten werden?“, erwiderte Arturo. „Ich bin nur ein Ritter, der Gerechtigkeit für einen Unschuldigen einfordert.“
„Auch ich verlange Gerechtigkeit!“, mischte sich Crispín ein.
Leutnant Fúrtago sah seinen Vorgesetzten an und wartete auf dessen Befehl.
„Nimm die Verräter fest!“, wies Ritter Borgón ihn an.
„Soldaten! Mir nach!“, brüllte Fúrtago, der sehr wohl wusste, dass einen Ritter zu entwaffnen nicht dasselbe war, wie einen Bauern in Gewahrsam zu nehmen. „Sechs Soldaten zu mir!“
Arturo zog sein alchemistisches Schwert aus der Scheide, und Crispín umklammerte seine Keule.
Der Leutnant hielt inne. Seine schlimmsten Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. Der Mann mit der silbernen Maske hatte sie tatsächlich zum Kampf herausgefordert!
„Worauf wartet ihr noch, ihr tapferen Krieger?“, rief Crispín ihnen höhnisch zu. „Wir sind gewappnet!“
„Dieser Ritter und sein Knappe sind nicht allein!“, rief Amedia und holte ihre Axt aus dem Umhang hervor. „Ich fordere dasselbe wie sie!“
„Auch
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