Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
Arturo eine weiße Fahne und ritt auf einen Hügel, damit er im Hauptquartier des Finsteren Zauberers gesehen werden konnte. Er befand sich genau zwischen den Fronten. Einige Geschosse schlugen dicht neben ihm ein, und er musste mit seinem Schild mehrere Pfeile abwehren; doch er wich keinen Fingerbreit.
Die demoniquianischen Krieger, die offenbar den Befehl hatten, ihn zu ignorieren, griffen ihn nicht an und kämpften unerschrocken weiter.
Wenig später sah Arturo, wie ein Reiter, begleitet von einer kleinen Patrouille, auf ihn zugeritten kam. Auch er hatte eine weiße Fahne in der Hand. Sofort erkannte er in ihm Alexander de Fer.
„Hallo, Arturo Adragón“, begrüßte ihn der carthacianische Ritter. „Wieder einmal treffen wir im Kampf aufeinander.“
„Ich bin nicht gekommen, um gegen dich zu kämpfen, Alexander de Fer“ erwiderte Arturo verächtlich. „Du interessierst mich nicht. Ich will Demónicus, deinen Herrn, zum Duell fordern!“
„Ein Duell zwischen euch beiden? Soll das ein Scherz sein?“
Alexia, die an der Spitze ihrer Legion kämpfte, kam im Galopp herangeprescht, als sie sah, dass Arturo mit Alexander sprach.
„Dein König hat Demónicus herausgefordert“, erklärte Alexander, als Alexia bei ihnen war. „Er glaubt, ihn besiegen zu können!“
„Alexia, bitte, reite zu deinen Soldaten zurück“, bat Arturo seine Frau. „Sie brauchen dich.“
„Sie können gut auf mich verzichten!“, widersprach die Königin. „Meine Legion hat ausgezeichnete Offiziere. Ich bleibe an deiner Seite!“
„Willst du wirklich Zeuge sein, wie er stirbt?“, lachte Alexander de Fer. „Gut möglich, dass du ihn hier zum letzen Mal lebend siehst.“
„Sein Leben ist auch meines“, entgegnete Alexia. „Ich werde dem Duell beiwohnen und ihn anfeuern. Und wenn es sein muss, trete ich gegen dich an, du Verräter!“
„Das wird nicht nötig sein. Demónicus hat es nicht nötig, gegen einen kleinen König eines Reiches zu kämpfen, das in sein Taschentuch passt! Mein Herr kann dadurch nichts gewinnen!“
„Aber er will mich doch unbedingt töten!“, rief Arturo. „Er würde alles tun, um seinen Fuß auf meine Leiche stellen zu können. Ich gebe ihm die Gelegenheit dazu! Wenn er mich besiegt, wird Arquimia ihm zu Füßen liegen. Sag ihm das!“
„Mein Herr ist an Arquimia nicht interessiert. Er will nur eins: dich töten und Alexia zurückholen!“
„Jetzt hat er die Gelegenheit dazu“, mischte sich Alexia ein. „Wenn er Arturo tötet, kehre ich zu ihm zurück!“
„Aber er muss mir sein Wort geben“, ergänzte Arturo, „dass, wenn ich ihn besiege, seine Armee sich zurückzieht und Arquimia fortan in Ruhe lässt.“
„Ich werde ihm die Botschaft überbringen“, antwortete Alexander, fast davon überzeugt, dass das Angebot bei seinem Herrn auf Interesse stoßen würde. „Wartet hier! Ich werde euch seine Antwort überbringen, gleich wie sie ausfällt.“
Alexander wendete sein Pferd und ritt mit der Patrouille langsam zurück ins Hauptquartier.
Arturo und Alexia blieben auf dem Hügel zurück. Ein heftiges Gewitter war losgebrochen, und die Arquimianer verteidigten sich tapfer zwischen Blitz und Donner.
„Du musst diese Gelegenheit nutzen, Arturo“, sagte Alexia. „Sie wird sich dir kein zweites Mal bieten.“
Arturo sah sie voller Bewunderung an. Seit er sie kannte, hatte er sie nie vor einer Gefahr zurückweichen sehen.
„Du weißt ja, dass Demónicus sein Wort nicht halten wird, nicht wahr?“, warnte ihn Alexia.
„Ja, ich weiß, aber es ist die einzige Möglichkeit, ihn hierherzulocken. Und wenn er kommt, werde ich ihn umbringen!“
XVIII
S PRECHSTUNDE BEI D OKTOR B ATISTE
V ON MEINER V ERLETZUNG und meinen Prellungen habe ich mich erholt; aber mein Verstand kann immer noch nicht begreifen, was geschehen ist. Was ich erlebt habe, ist so unwahrscheinlich, dass es mir wie ein Alptraum erscheint. Ich muss an Hinkebein und Adela denken. Die Erinnerung an sie verfolgt mich Tag und Nacht.
Auf jeden Fall ist der Kampf jetzt zu Ende. Meine Feinde sind tot oder im Gefängnis. Del Hierro, der die größte Gefahr für uns darstellt, hat sich bereiterklärt, unsere Schulden zu stunden und uns in Ruhe zu lassen. Ich glaube, Demetrios Tod hat ihn zur Vernunft gebracht. Es wird sehr unangenehm für ihn werden, wenn die Polizei gegen ihn ermittelt und einigen Dingen auf den Grund geht.
Alles deutet darauf hin, dass wir jetzt in Frieden und Harmonie leben können.
Ich sitze im
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