Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
vor.“
***
D EMÓNICIA, A LEXANDER DE Fer und Tránsito standen oben auf einer Zinne und beobachteten die Manöver der Schwarzen Armee.
„Es sind noch mehr Soldaten hinzugekommen“, stellte die Große Finstere Zauberin fest. „Diesmal werden sie uns besiegen.“
„Unsere Kundschafter berichten, dass sie von Arturo Adragón angeführt werden“, fügte Alexander hinzu. „Sie sind entschlossen, uns zu vernichten.“
„Wozu dient ihnen ein Anführer, der blind ist?“, lachte Tránsito geringschätzig. „Arturo ist nicht mehr der, der er einmal war.“
„Arturo war nie stärker als zur jetzigen Zeit“, widersprach Demónicia. „Vergesst nicht, dass er trotz seiner Blindheit mit seiner Armee in Demónika eindringen konnte und uns vernichtend geschlagen hat. Ich habe den Eindruck, er ist zu einem fürchterlichen Feind geworden.“
„Wir könnten Eure magischen Kräfte sehr gut gebrauchen, Herrin“, sagte der ehemalige Carthacianer. „Eure Magie würde unsere beste Waffe sein.“
„Das stimmt, aber sie steht uns nicht zur Verfügung“, erklärte Demónicia. „Ich fühle mich sehr schwach, und außerdem sind meine Zauberutensilien auf der Flucht aus Demónika verloren gegangen. Ich fürchte, wir müssen uns mit der Stärke eurer Männer begnügen.“
„Dann sollten wir daran denken, von hier zu fliehen“, schlug Tránsito vor. „Unsere Leute sind am Ende ihrer Kräfte angelangt.“
„Aber wohin?“, fragte sich Alexander laut. „Uns bleiben nicht mehr viele Zufluchtsorte. Wir sind allein.“
„Hast du keine Freunde mehr in Carthacia, mein lieber Alexander?“, fragte Demónicia.
„Nein, Herrin. Nachdem ich Émedi entführt habe, fürchte ich, dass mich meine Landsleute und vor allem die Emedianer, ihre ehemaligen Verbündeten, nicht besonders schätzen.“
„Auch nicht König Aquilion?“
„Nein, Herrin. Er empfindet keinerlei Zuneigung für mich.“
„Ich habe immer schon gesagt: Die Feinde meiner Freunde sind auch meine Feinde“, sprach die Große Zauberin.
X
E IN B EIN FÜR DEN A RCHÄOLOGEN
„S IE KÖNNEN GLEICH hineingehen“, sagt die Sprechstundenhilfe und zeigt auf die Tür des Büros. „Doktor Batiste erwartet Sie.“
Wir betreten das Sprechzimmer. Doktor Batiste steht auf und kommt uns entgegen.
„Guten Morgen, ihr zwei“, begrüßt er uns jovial. „Was kann ich für euch tun? Habt ihr das Grab deines Vaters gefunden?“
„Ja, gestern“, antwortet Metáfora. „Wir waren in der Schlucht der Heißen Hand und sind auf den Friedhof gegangen. Jedenfalls steht sein Name auf dem Grabstein.“
„Dann ist deine Suche ja beendet, Kleine. Freut mich für dich.“
„Was meinen Sie, Doktor, warum wurde er ausgerechnet auf diesem entlegenen Friedhof beerdigt? Ist das nicht etwas seltsam?“
„Da bin ich überfragt.“
„Ich denke daran, ihn nach Férenix überführen zu lassen“, sagt Metáfora. „Ich hätte ihn gern in meiner Nähe.“
„Das wird schwierig sein“, erklärt Batiste. „Da gibt es jede Menge Formalitäten. Unsere Gesetze machen das fast unmöglich.“
„Versuchen kann ich’s ja mal.“
„Du weißt ja, wenn ich dir irgendwie helfen kann … Du musst es mir nur sagen.“
„Vielen Dank, Doktor Batiste, das ist sehr nett von Ihnen … Übrigens, wussten Sie, dass jemand sein Grab pflegt?“
„Nein, das wusste ich nicht.“
„Etwas anderes, Doktor … Wie geht es meinem Vater? Wann wird er entlassen?“, frage ich.
„In ein paar Tagen. Ich möchte noch einige Untersuchungen machen, um sicherzugehen. Bald hast du ihn wieder zu Hause.“
„Glauben Sie, dass er außer Lebensgefahr ist?“
„Bestimmt. Er hat das Schlimmste überstanden, da bin ich mir ganz sicher. Du kannst beruhigt sein.“
Doktor Batiste bringt uns zur Tür und verabschiedet sich von uns.
„Auf Wiedersehen, Doktor, und vielen Dank für alles“, sage ich.
Er geht zurück in sein Büro, und wir fahren mit dem Aufzug hinauf zu Papa und Norma.
Sie heißen uns mit einem Lächeln willkommen, aber Papa sagt nichts. Er weiß, dass ich ihm noch immer böse bin, und möchte die alten Wunden nicht wieder aufreißen.
„Doktor Batiste hat uns gerade gesagt, dass du bald entlassen wirst“, verkündet Metáfora. „In ein paar Tagen seid ihr wieder zu Hause.“
„Hoffentlich“, seufzt mein Vater. „Lange halte ich das nicht mehr aus.“
„Metáfora hat euch etwas Wichtiges mitzuteilen, nicht wahr, meine Liebe?“, sage ich.
„Wir haben Papas Grab gefunden“,
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