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Die Schwarze Festung

Die Schwarze Festung

Titel: Die Schwarze Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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bildeten, erschienen in der dem Panzer gegenüberliegenden Wand des Laderaumes und sagten Hartmann, daß sich die Ladeluke des Gleiters zu öffnen begonnen hatte. Seine Nervosität wuchs, allerdings ohne sein bewußtes Denken und Handeln zu beeinträchtigen. Die Linien verbreiterten sich und wurden zu einem breiten Spalt, als die Laderampe mit enervierender Langsamkeit nach außen schwang. Hartmann konnte ein Stück eines gewaltigen, stählernen Himmels erkennen: die Hallendecke, die sich scheinbar in unendlicher Ferne über ihren Köpfen befand, dann einen Teil der gegenüberliegenden Wand und dann ein schwarzes, glitzerndes Gewimmel, das er erst auf den zweiten Blick als eine ungeheuerliche Menge von Moroni-Ameisen identifizierte. Zum allerersten Mal begriff er, wie treffend die Bezeichnung war, die die Menschen ganz instinktiv für die Außerirdischen gefunden hatten. Sternenschiff oder nicht – er befand sich im Inneren eines gigantischen Ameisenhügels. Überall in der riesenhaften Halle bewegte es sich, hasteten Moroni hin und her, schoben sich in langen Dreierreihen vorwärts, trugen gewaltige Lasten hin und her oder waren gleich zu Hunderten damit beschäftigt, die scheibenförmigen Gleiter zu entladen, von denen eine große Anzahl in der Halle gelandet war. Es mußten Millionen sein, dachte er entsetzt. Großer Gott – und er hatte siebzig Mann und drei Panzer, um diese gewaltige Armee aufzuhalten! »Das ist ... Wahnsinn«, keuchte Net entsetzt, als ihr Blick auf den Bildschirm fiel. Hartmann schwieg, aber er verstand sie nur zu gut. Kyle hatte ihnen gesagt, was sie erwarten würde, und trotzdem lähmte sie der Anblick für einige Sekunden. Das trügerische Gefühl der Sicherheit, das von ihm Besitz ergriffen hatte, seit sie im Panzer waren, zerplatzte wie eine Seifenblase. Dort draußen waren genug Insektenkrieger zusammengezogen, um seine drei Panzerfahrzeuge mit bloßen Händen zu zerreißen. »Wahnsinn«, flüsterte Net noch einmal. »Die Ameisen werden uns einfach überrennen.« Hartmanns Blick irrte weiter durch die Halle, und nach einigen Sekunden fand er, wonach er suchte. Vielleicht hundert oder hundertfünfzig Meter von ihrem Landeplatz entfernt erhob sich ein gewaltiger Block aus einem nachtschwarzen Material. Über ihm, völlig schwerelos in der Luft schwebend, hing ein schimmernder Ring aus Metall, in dessen Innerem die Wirklichkeit aufgehört hatte zu existieren: der Transmitter. Ein ununterbrochener Strom von Moroni bewegte sich auf schräg gegen den Block geneigten Rampen hinauf und verschwand in dem wogenden Nichts des Dematerialisierungsfeldes. Über den Köpfen der gigantischen Insektenmasse schwebte eine ebenso ununterbrochene Kette von Gleitern heran, die ebenfalls in der wogenden Schwärze verschwand. Sie bewegten sich sehr langsam, denn ihr Durchmesser entsprach fast genau dem Feld des Transmitterrahmens. Das Tor glitt weiter auf, stand für einen Moment waagerecht: wie eine aus dem Schiff herausragende stählerne Zunge, und berührte dann mit einem lang nachhallenden, dumpfen Dröhnen den Boden. Fast im gleichen Augenblick kamen die ersten Arbeiterinnen die Rampe hinauf, um mit dem Entladen des Gleiters zu beginnen. Die Moroni blieben überrascht stehen, als sie den Panzer gewahrten, der den Laderaum des Gleiters fast völlig ausfüllte. Ihre Haltung drückte keinen Schrecken aus, sondern allerhöchstens Verblüffung, aber ihnen blieb keine Zeit mehr, wirklich zu begreifen, was für eine Waffe sie vor sich hatten, denn Hartmanns Leute eröffneten in der gleichen Sekunde das Feuer. Die Laderampe schien in grellgrüner Glut aufzuflammen, und die Moroni brachen unter den Blitzen der Schockwaffen zusammen. Hartmann stieß den Beschleunigungshebel des Panzers mit einem Ruck nach vorne. Der Leopard machte mit aufbrüllenden Turbinen einen Satz aus der Ladebucht heraus und brach durch die Front der völlig überraschten Ameisen. Net feuerte. Eine Woge giftgrüner Helligkeit brach aus Bug und Flanken des Panzers, fuhr unter die Ameisen und schnitt eine gewaltige Bresche in ihre Front. Gleichzeitig deckten die Männer aus der Schleuse heraus die Bereiche vor dem Gleiter mit Feuer ein, die der Panzer nicht unmittelbar beschießen konnte. Auf einem seiner zahlreichen kleinen Monitore konnte Hartmann beobachten, wie auch aus den beiden anderen Schiffen zwei brüllende stählerne Monster herausschossen, um grünes Feuer über die Moroni zu speien. Es ist zu leicht, dachte Hartmann.

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