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Die Schwarze Festung

Die Schwarze Festung

Titel: Die Schwarze Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Viel zu leicht. Es kann nicht gutgehen. Mit einem harten Ruck riß er den Panzer auf der Stelle herum, und die grellen Garben der Schockwaffe vollführten die Bewegung wie die leuchtende Klinge einer riesigen Sense mit und schleuderten weitere Moroni zu Boden. Net hielt den Daumen der linken Hand auf dem Auslöser der Waffe; mit der anderen gab sie kurze, gezielte Schüsse auf einzelne Moroni ab, die zu entkommen versuchten. Hartmann warf einen hastigen Blick auf seine Kontrollen. Gleichzeitig schleuderte er den Leopard mit einem halsbrecherischen Manöver zur Seite, um einer größeren Ansammlung regloser Moroni auszuweichen. Trotzdem konnte er nicht verhindern, daß einige der Rieseninsekten unter die mahlenden Ketten des Fahrzeuges gerieten und zermalmt wurden. Kyle hatte ihnen eingeschärft, möglichst wenige Ameisen zu töten. Aber wenn das Spiel hier so weiterging, dann würden sie in wenigen Sekunden schlicht und einfach in der Menge der bewußtlosen Moroni steckenbleiben. Aber natürlich ging es nicht so weiter. Sowohl Hartmann selbst als auch die Kommandanten der beiden anderen Panzer taten, was Kyle ihnen eingeschärft hatte – aber die Moroni nahmen sehr viel weniger Rücksicht auf ihre eigenen Brüder. Hartmann hatte den Panzer auf siebzig Meter an den Transmitterring herangebracht, als sich etwas in der kochenden Bewegung vor ihm änderte. Im allerersten Moment vermochte er es nicht genau auszumachen, aber dann schnitt ein grellweißer Lichtbalken eine qualmende Spur durch die Masse der flüchtenden Moroni und explodierte in der Flanke des Leopard. Hartmann und Net schrien gleichzeitig auf, als eine Flut unerträglich intensiven Lichtes über die Bildschirme in den Panzer hereindrang, ehe der Computer reagieren und die Filter einschalten konnte. Irgendwo unter ihnen heulte ein Generator auf, als der elektromagnetische Schild des Panzers versuchte, die aufgefangene Energie zu absorbieren. Es gelang ihm. Trotzdem wurde es für Sekunden so heiß, daß Hartmann sich vor Schmerzen krümmte. Ein zweiter Energiestrahl zischte heran, verbrannte Dutzende von Moroni und strich knisternd über die Metallhaut des Panzers. Vor Hartmann begann eine ganze Batterie hellroter Warnlampen zu flackern; eine Sirene heulte. »Sie bringen ihre eigenen Leute um!« schrie Net. »Großer Gott, Hartmann! Sehen Sie doch!« Hartmann sah im Moment gar nichts. Vor seinen Augen tanzten bunte Farbflecke. Er erkannte nur Schemen – und den gigantischen Laserstrahl, der in diesem Moment zum dritten Mal aufzuckte und mit tödlicher Präzision den Leopard traf, nachdem er sich eine qualmende Spur durch die flüchtende Ameisen-Armee gebrannt hatte. Hartmann schlug die durchsichtige Kunststoffabdeckung über den Kontrollen des Turmlasers zurück und aktivierte den Zielcomputer. Das Elektronengehirn des Panzers erfaßte die Gefahr, identifizierte den Gegner und feuerte. Ein dunkelroter Lichtstrahl zuckte durch die gigantische Halle, traf die Laserkanone und verwandelte sie in einen Feuerball. Hartmann atmete hörbar auf. Über den Bildschirm tobten Flammen, und die Außenmikrofone hatten längst abgeschaltet, um die Insassen des Panzers vor dem Höllenlärm zu bewahren. »Das war knapp«, sagte Net. Sie deutete auf einen Monitor, auf dem der Zustand des Panzers abzulesen war. Hartmann warf einen raschen Blick hin und verzichtete dann darauf, sich die Daten genauer anzusehen. Sehr viel mehr durften sie nicht abbekommen. Hartmann ließ die Hand noch einige Sekunden auf den Kontrollen des Rubin-Lasers liegen, fest entschlossen, die Waffe wieder einzusetzen, sollte es nötig sein; ganz egal, was Kyle ihm befohlen hatte. Aber die Herren der Schwarzen Festung schienen die Warnung verstanden zu haben. Hartmann zweifelte nicht daran, daß das Geschütz, das er ausgeschaltet hatte, nicht die einzige schwere Waffe an Bord des Sternenschiffes war; offensichtlich waren die Beherrscher dieses Schiffes paranoid (oder erfahren?) genug, selbst ihren eigenen Sklaven nicht zu trauen. Aber die Moroni schienen verstanden zu haben, daß er nicht gewillt war, wehrlos unterzugehen. Andererseits waren sie auch offensichtlich nicht gewillt, ihm widerstandslos ihr Schiff zu überlassen ... Die Ameisen, die sich in unmittelbarer Nähe der drei gelandeten Gleiter befunden hatten, hatten sich mittlerweile zurückgezogen, aber Hartmann beobachtete auch voller Sorge, daß sie ihre Überraschung wohl mittlerweile endgültig überwunden hatten, denn

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