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Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht

Titel: Die schwarzen Juwelen 04 - Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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jeweiligen Königin, die den Ring des Gehorsams kontrollierte, zu deren Vergnügen vorgeführt. Damals hatte er nie das Bedürfnis verspürt, höflich zu lächeln, während man ihn begaffte. Doch hier stand er nun und lächelte - oder zeigte zumindest seine Zähne -, während Helene die letzte Hexe ins Innere des Horstes bugsierte und die Tür hinter sich schloss.
    Wut stieg in ihm auf und führte dazu, dass er sich innerlich verkrampfte. Er schloss die Augen und versuchte, seinen Zorn zu bändigen. Sein feuriges Temperament hatte ihm geholfen, als er noch in Terreille lebte, doch das hier war etwas anderes. Man hatte ihn nicht gezwungen, sich auszuziehen. Er stand freiwillig nackt hier draußen, und wenn den Frauen, die auf einmal aufgetaucht waren, der Anblick gefiel, konnte er ihnen deswegen keine Vorwürfe machen.
    Der Dunkelheit sei Dank, dass keine von ihnen versucht hatte, ihn zu anzufassen. Er war sich nicht sicher, was er getan hätte, wenn eine von ihnen einen Versuch in dieser Richtung unternommen hätte.
    Nein, das stimmte nicht. Ihm war klar, was er getan hätte. Er hätte nur nicht gewusst, wie er hätte erklären sollen, dass er einer Frau den Arm gebrochen hatte, weil sie ihn auf eine Art und Weise berührt hatte, die in den Augen der anderen harmlos gewesen wäre oder sich schlimmstenfalls als Annäherungsversuch hätte deuten lassen.
    *Yas?*, sandte Tassle zögerlich einen mentalen Faden entlang. Er klang beinahe ein wenig furchtsam.
    Lucivar drehte sich um und sah den jungen Wolf an. »Frauen sind mir ein Dorn im Auge.«
    Anstelle der Angst trat nun Verwirrung. *Ein Dorn im Auge? Das muss wehtun. Woher kommt der Dorn?* Nach einer Pause fügte Tassle hinzu: *Ich könnte die Wunde lecken.*

    Vielleicht hatte er nicht nur um Tassles willen angeboten, sein Heim mit einem Wolf zu teilen, entschied Lucivar, während die Belustigung den verkrampften Knoten in seinem Inneren löste. Man wusste nie, was die verwandten Wesen den Menschen zutrauten, und das Hilfsangebot des Wolfes erschien diesem sicher als angemessene Reaktion.
    »Nein, danke«, meinte Lucivar und ging von seinem Horst auf die angrenzende steinige Wiese zu, die einst ein Rasen oder Garten gewesen sein mochte. Er trank einen Schluck Kaffee und stieß einen Fluch aus. Mittlerweile war das Gesöff nicht nur bitter, sondern obendrein auch noch kalt.
    Ihm fiel auf, wie Tassle ungeduldig in der Luft schnupperte, und er gab ihm ein Zeichen loszulaufen. »Mach schon. Erkunde die Gegend. Wenn du hier bleibst, läufst du nur Gefahr, gewaschen und poliert zu werden.«
    *Kommst du mit?*
    Bisher hatte er noch keine Gelegenheit gehabt, das Gebiet um den Horst zu durchwandern und ein Gespür für seine Umgebung zu entwickeln, doch sich jetzt davonzumachen fühlte sich zu sehr nach Flucht an - und es verstieß gegen seine Natur als eyrischer Kriegerprinz, von einem Schlachtfeld zu fliehen. »Geh nur. Ich werde ein Auge auf die Lage hier haben.«
    Als er Tassle nachblickte, der davontrottete, um sein Revier zu markieren, konnte er den Horst in seinem Rücken auf sich lasten spüren und fragte sich, ob es wirklich einer Flucht gleichkam, wenn er sich verzog, solange all diese Frauen sein Heim unsicher machten. Wenn seine Anwesenheit nicht die geringste Ablenkung vom Zauber der Eimer und Scheuerlappen darstellte, würde seine Abwesenheit erst recht nicht auffallen. Eigentlich hätte dieser Gedanke ihn freuen sollen. Dass er es nicht tat, war ärgerlich; doch darüber würde er sich später den Kopf zerbrechen.
    »Ich würde dir ja einen guten Morgen wünschen«, sagte eine tiefe, amüsiert klingende Stimme, »aber das scheint mir nicht ganz angebracht zu sein.«
    Lucivar drehte sich um und beobachtete den schlanken
Mann mit der gebräunten Haut, der sich mit katzenhafter Geschmeidigkeit über den steinigen Boden bewegte. Beim Gehen hob sich der Saum des knielangen schwarzen Umhangs, sodass das rote Futter zum Vorschein kam und einen schönen farblichen Kontrast zu seiner schwarzen Tunika und der gleichfarbigen Hose bildete.
    Sein Bruder Daemon bewegte sich mit der gleichen katzenhaften Geschmeidigkeit.
    Doch Lucivar versuchte, nicht allzu viel an Daemon zu denken, er versuchte, sich nicht permanent zu fragen, ob sein Bruder den Weg aus dem Wahnsinn gefunden haben mochte, den die Angehörigen des Blutes das Verzerrte Reich nannten. Es gab nichts, was er für Daemon tun konnte, wo auch immer sein Bruder sein mochte.
    Er verbannte diese Gedanken und konzentrierte

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