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Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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eine endlose Abfolge von Dachaufbauten. Das Zimmer war mit Mahagonipaneelen getäfelt. Zahlreiche Diplome und Zertifikate hingen zusammen mit abstrakten Ölgemälden an den Wänden. Hinter Hershfields Schreibtisch aus Rosenholz und Messing und d em dunkelroten Ledersessel befand sich ein kleines Bücherregal, das genauso viele hebräische Bücher enthielt wie dicke Wälzer zur amerikanischen Rechtsprechung. Selbstverständlich verfügte die Kanzlei über eine eigene juristische Bibliothek, sodass es sich bei diesen Büchern wahrscheinlich um die Nachschlagewerke handelte, die er am häufigsten benutzte. Vor dem Schreibtisch standen zwei Besuchersessel, deren Polster mit einem dezenten, floralen Muster in Jagdgrün und Kastanienbraun bezogen waren. Die Raummitte nahmen ein identisch gepolstertes Sofa und zwei weitere Besuchersessel ein, wobei die beiden Sitzbereiche durch einen eleganten, niedrigen Rosenholztisch mit Messingbeschlägen voneinander getrennt waren. Ein schwerer Ohrensessel in einer Ecke des Raums rundete die Einrichtung ab, während der Parkettboden fast vollständig von prachtvollen Orientteppichen bedeckt war.
    Als es an der Tür klopfte, rief Hershfield »Herein!«, und Rina betrat den Raum. Sie hatte ihr Makeup ein wenig erneuert, und unter ihrem Arm schaute Hannahs Kopf hervor.
    »Wen haben wir denn da?«, wandte Hershfield sich an das Mädchen.
    »Das ist Hannah.« Rina schob ihre Tochter ein wenig nach vorn. »Sie haben nicht zufällig etwas Orangensaft hier?«
    »Ich habe alles, was Sie wollen.« Er drückte auf die Gegensprechanlage, um seine Sekretärin zu rufen. Die Brünette kam herein, in der Hand einen Notizblock und einen Stift. »Könnten Sie mal eben zu Harry's laufen?«
    »Nein, laufen kann ich nic ht, aber hingehen.«
    Hershfield ignorierte sie und wandte sich wieder an Hannah: »Was hättest du denn gern, meine Kleine?«
    »Bist du hungrig?«, fragte Rina ihre Tochter.
    »Nein, nur schlecht gelaunt.«
    »Vielleicht wärst du weniger schlecht gelaunt, wenn du etwas essen würdest.« Rina sah zu Britta. »Vielleicht sollte ich Sie begleiten. «
    »Gern«, erwiderte Britta. »Möchte einer der Herren vielleicht noch etwas?«
    »Kaffee«, antwortete Decker.
    »Da schließe ich mich an«, sagte Jonathan.
    »Mr. Hershfield?«
    »Wenn es nicht zu viel Mühe macht«, erwiderte der Anwalt.
    »Dafür bezahlen Sie mich schließlich, Mr. H.«
    Die beiden Frauen verließen zusammen mit Hannah den Raum.
    Hershfield war ausgesprochen umgänglich und höflich, während er vor Gericht zum Tier werden konnte. Jeder, der ihm auch nur zu nahe kam, wurde gebissen. Decker reichte ihm die Hand. »Wir sind uns noch nicht offiziell vorgestellt worden, Mr. Hershfield. Mein Name ist Peter Decker.«
    »Der Kriminalbeamte, von dem ich Ihnen erzählt habe«, erklärte Jonathan.
    »Oh, damit werden Sie ihm aber nicht gerecht, Rabbi Levine. Der Lieutenant ist Leiter einer Mordkommission. Wo arbeiten Sie genau? Irgendwo im San Fernando Valley?«
    »Wie ich sehe, sind Sie gut informiert.«
    »Das liegt in meiner Natur.«
    »Meine Abteilung befindet sich im West Valley. Devonshire. Kennen Sie L.A.?«
    »Einer meiner Brüder wohnt in Beverly Hills. Ist im Bereich Unternehmens- und Aktienrecht tätig. Er hat ein wundervolles Haus, mit einer Eingangshalle, in der man Schlittschuh laufen könnte. Mein Bruder ist ein sehr erfolgreicher Mann.«
    »Das muss in der Familie liegen«, sagte Decker.
    »Ich und erfolgreich?« Hershfield verzog das Gesicht. »Ich bin nur hartnäckig und glaube an ordentliche Gerichtsverfahren. Bitte nehmen Sie doch Platz, meine Herren.«
    Die Herren setzten sich.
    Hershfield schenkte Decker ein Lächeln. »Es war also Ihre Idee, einen Rechtsberater einzuschalten. Das überrascht mich nicht. Schließlich wissen Sie, wozu die Polizei fähig ist.«
    Decker erwiderte das Lächeln.
    »Sind Sie mit dem Opfer verwandt?«, fragte Hershfield. »Nein.«
    »Wir sind Brüder.« Jonathan deutete auf Decker und dann auf sich selbst. »Halbbrüder. Das Opfer war mein Schwager.«
    »Ich überlege nur, wie viel wir in seiner Gegenwart besprechen können«, sagte Hershfield.
    »Da ich nicht zur direkten Familie gehöre, könnte ich theoretisch vorgeladen und zu einer Aussage gezwungen werden«, erklärte Decker.
    »Das macht nichts«, meinte Jonathan, »weil die Familie nichts damit zu tun hat. Da bin ich mir sicher.«
    »Ich schätze Ihre Loyalität, Rabbi, aber ich glaube, Ihr Bruder hat Recht.« Hershfield

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