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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Fellkostümen bekleidete Tänzer, deren Gesichter zu Masken aus weißem und schwarzem Schlamm bemalt waren, würden die Geschichte bei zukünftigen Zusammenkünften immer wieder aufs neue aufführen.
    »Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, du versuchst, eine unschuldige junge Frau mit deinem Geschick für Magie zu beeindrucken«, neckte sie ihn atemlos.
    Allmählich begann sie zu vergessen, wie entkräftet und müde ihre Beine waren.
    Richard wälzte sich auf den Rücken, um zu verschnaufen. »Meinst du, wir sollten hinausgehen und nachsehen, was Zedd treibt?«
    Kahlan versetzte ihm mit dem Handrücken einen spielerischen Klaps gegen die Rippen. »Aber Lord Rahl, langsam glaube ich wirklich, Eure neue Gemahlin langweilt Euch bereits. Erst die Hühner, dann das Tavabrot und jetzt Euer Großvater.«
    Richard beobachtete wieder die Tür. »Ich rieche Blut.«
    Kahlan setzte sich auf. »Wahrscheinlich nur ein Stück Wild, das von einem Jagdtrupp mitgebracht wurde. Gäbe es tatsächlich Ärger, hätten wir davon erfahren, Richard. Wir haben Leute hier, die uns bewachen. An den Jägern der Schlammenschen kommt niemand ungesehen vorbei. Zumindest schlüge jemand Alarm, und alle wüßten Bescheid.«
    Sie vermochte nicht mit Sicherheit zu sagen, ob er ihr überhaupt zuhörte. Er verharrte vollkommen reglos, sein Augenmerk auf die Tür gerichtet. Als Kahlans Finger seinen Arm hinaufglitten und ihre Hand leicht auf seiner Schulter zu liegen kam, wich die Anspannung endlich aus seinen Muskeln, und er wandte sich ihr zu.
    »Du hast recht.« Sein Lächeln hatte etwas Reumütiges. »Wahrscheinlich gelingt es mir einfach nicht, mich richtig zu entspannen.«
    Kahlan war fast ihr ganzes Leben lang in den Hallen von Macht und Autorität zu Hause gewesen. Von klein auf hatte man sie zu Verantwortung und Pflicht erzogen und in den Gefahren unterwiesen, die sie auf Schritt und Tritt begleiteten. Als sie schließlich dazu berufen wurde, den Bund der Midlands zu führen, war sie gegen dies alles gut gewappnet.
    Richard war in ganz anderen Verhältnissen aufgewachsen. Er hatte der Liebe zu seiner waldreichen Heimat nachgegeben und war Waldführer geworden. Unruhen, das Schicksal und die eigene Bestimmung hatten ihm ein neues Leben als Führer des d’Haranischen Imperiums aufgezwungen. Die Wachsamkeit war zu einem wertvollen Verbündeten geworden und nur schwer abzulegen.
    Sie sah, wie seine Hand vergeblich über seine Kleider tastete. Er suchte sein Schwert. Er hatte ohne es zum Dorf der Schlammenschen reisen müssen.
    Zahllose Male hatte sie ihn dabei ertappt, wie er sich gedankenverloren und ohne bewußt darüber nachzudenken vergewissern wollte, daß es griffbereit war. Monatelang hatte es sich in Zeiten schwerer Prüfungen und gravierender Veränderungen – sowohl für ihn selbst als auch für die Welt – als zuverlässiger Begleiter erwiesen. Es war sein Beschützer und er wiederum der Beschützer jenes einzigartigen Schwertes und des Amtes, für das es stand.
    In gewisser Weise war das Schwert der Wahrheit nichts weiter als ein Talisman. Die eigentliche Macht war die Hand, die das Schwert führte, als Sucher der Wahrheit war er die wahre Waffe. In mancherlei Hinsicht stellte es lediglich ein Symbol seines Amtes dar, ganz so, wie das charakteristische weiße Kleid ein Symbol des ihren war.
    Kahlan beugte sich vor und küßte ihn. Er nahm sie wieder in die Arme; verspielt zog sie ihn zu sich herunter.
    »Was ist das für ein Gefühl, mit der Mutter Konfessor persönlich verheiratet zu sein?«
    Er ließ sich neben ihr auf einen Ellenbogen gleiten und sah ihr in die Augen. »Ein wundervolles«, meinte er leise. »Ein wundervolles und anspornendes. Und ein erschöpfendes.« Er strich ihr zärtlich mit dem Finger über den Schwung ihres Kinns. »Und wie ist es, mit Lord Rahl verheiratet zu sein?«
    Ihr entfuhr ein heiseres Lachen. »Klebrig.«
    Richard lachte vergnügt in sich hinein und steckte ihr ein Stück Tavabrot in den Mund. Er setzte sich auf und stellte den bis zum Rand belegten hölzernen Servierteller zwischen sie. Das aus Tavawurzeln hergestellte Brot war ein Haupterzeugnis der Schlammenschen. Es wurde zu beinahe jeder Mahlzeit gereicht, man aß es ohne alles, um andere Speisen gewickelt, oder man benutzte es als Löffel für Haferbrei und Eintopfgerichte. Zu Keksen getrocknet nahm man es auf lange Jagdausflüge mit.
    Kahlan gähnte und räkelte sich. Zu ihrer Erleichterung nahmen ihn die Geschehnisse jenseits der Tür

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