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Die Seele des Königs (German Edition)

Die Seele des Königs (German Edition)

Titel: Die Seele des Königs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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der Meinung, dass deine Fälschung bestenfalls amateurhaft ist.«
    Shai sah der Frau in die Augen.
    » Verrate mir, warum du diese Fälschung hergestellt hast«, sagte Frava und beugte sich vor. » Du hattest offensichtlich beabsichtigt, dieses Gemälde gegen das in meinem Arbeitszimmer neben der kaiserlichen Galerie auszutauschen. Und du warst hinter dem Mondzepter her. Warum wolltest du auch noch das Bild stehlen? Aus Habgier?«
    » Mein Onkel Won hat mir beigebracht, immer einen Notfallplan in der Hinterhand zu haben. Ich war mir nicht sicher, ob das Zepter überhaupt ausgestellt war.«
    » Aha …«, meinte Frava. Ihre Miene wurde beinahe mütterlich, auch wenn sie gleichzeitig von großer, schlecht verborgener Abscheu und Herablassung zeugte. » Du hast um die Hinzuziehung von Schlichtern bei deiner Hinrichtung gebeten, wie es die meisten Gefangenen tun. Aus einer Laune heraus habe ich entschieden, deiner Bitte zu entsprechen, weil ich wissen wollte, warum du dieses Gemälde hergestellt hast.« Sie schüttelte den Kopf. » Mein Kind, du kannst nicht wirklich glauben, dass wir dich freilassen werden, wo du so schwere Sünden begangen hast. Gegenwärtig bist du in einer äußerst schlechten Lage, und unsere Gnade kann sich nur darauf erstrecken, dass …«
    Shai warf einen raschen Blick auf die übrigen Schlichter. Diejenigen, die vor dem Kaminfeuer saßen, schienen ihr keine Aufmerksamkeit zu schenken, aber sie redeten auch nicht miteinander. Sie hörten zu. Etwas stimmt nicht , dachte Shai. Sie sind besorgt .
    Gaotona stand noch immer still an der Seite. Er betrachtete Shai aus Augen, die keinerlei Gefühle verrieten.
    Frava wirkte, als würde sie ein kleines Kind ausschimpfen. Ihr letzter, unbeendeter Satz sollte in Shai die Hoffnung auf eine Freilassung erwecken. Sie sollte fügsam gemacht werden, sodass sie allem zustimmte, was man von ihr verlangen würde, weil sie damit ihre Freiheit zurückerhalten konnte.
    Tatsächlich – eine Gelegenheit …
    Es war an der Zeit, die Kontrolle über dieses Gespräch zu erlangen.
    » Ihr wollt etwas von mir«, sagte Shai. » Ich bin bereit, über meine Bezahlung zu reden.«
    » Über deine Bezahlung ?«, fragte Frava. » Mädchen, du wirst morgen früh hingerichtet werden! Wenn wir wirklich etwas von dir wollten, dann wäre die Bezahlung dafür dein Leben.«
    » Mein Leben gehört mir schon«, erwiderte Shai. » Und zwar bereits seit einiger Zeit.«
    » Bitte«, sagte Frava. » Du warst in der Fälscherzelle eingesperrt, deren Wände aus dreißig verschiedenen Steinarten bestehen.«
    » Aus vierundvierzig, um genau zu sein.«
    Gaotona hob anerkennend eine Braue.
    Dunkle Nacht! Ich bin froh, dass ich mich nicht geirrt habe …
    Shai sah Gaotona an. » Ihr habt nicht erwartet, dass ich den Mahlstein entdecke, oder? Also bitte, ich bin schließlich eine Fälscherin. Die Bestimmung von Gestein habe ich schon in meinem ersten Lehrjahr gelernt. Dieser Quader stammt offensichtlich aus dem Laio-Steinbruch.«
    Frava öffnete den Mund und wollte etwas sagen; ein leises Lächeln umspielte ihre Lippen.
    » Ja, ich weiß um die Platten aus Ralkalest, das unfälschbare Metall, das hinter den Steinwänden meiner Zelle verborgen ist«, sagte Shai. Es war nicht mehr als eine Vermutung. » Die Wände waren nur ein Rätsel, das mich ablenken sollte. Ihr hättet nicht wirklich eine Zelle aus Gestein wie Kalk errichtet, durch das sich ein Gefangener graben könnte. Ihr habt die Wände mit einer Platte aus Ralkalest dahinter gesichert, damit jeder Fluchtweg abgeschnitten ist.«
    Frava schloss den Mund wieder.
    » Das Problem mit Ralkalest ist«, meinte Shai, » dass es kein sehr festes Metall ist. Das Gitter über meiner Zelle ist natürlich sehr stark, und ich hätte es nicht überwinden können. Aber eine dünne Platte? Also wirklich! Habt Ihr schon einmal von Anthrazit gehört?«
    Frava runzelte die Stirn.
    » Das ist ein brennbares Felsgestein«, erklärte Gaotona.
    » Ihr habt mir eine Kerze gegeben«, sagte Shai und griff hinter ihren Rücken. Sie warf den behelfsmäßigen hölzernen Seelenstempel auf den Schreibtisch. » Ich musste nur die Wand fälschen und den Steinen eingeben, dass sie aus Anthrazit bestehen. Das war nicht schwierig, sobald ich die vierundvierzig verschiedenen Gesteinsarten herausgefunden hatte. Ich hätte sie verbrennen können, und dann hätten sie die Metallplatte dahinter geschmolzen.«
    Shai zog sich einen Stuhl heran, setzte sich vor den Schreibtisch und lehnte

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