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Die Seelenjägerin - 1

Die Seelenjägerin - 1

Titel: Die Seelenjägerin - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Friedman
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Zöpfe, dass die Abzeichen klirrten. »Was ist mit eurem Königlichen Magister? Wie ich höre, wurde Ramirus ersetzt. Sein Nachfolger hat sich seit meiner Ankunft noch nicht blicken lassen.«
    Ihr Gesicht wurde hart. Es geschah so unwillkürlich wie das Fauchen einer Katze, sie konnte es nicht steuern. »Kostas!«, zischte sie. »Verflucht sei der Tag, an dem der Elende in unser Haus kam.«
    Wieder warf er einen Blick zum Palast zurück. »Fürchtest du nicht …?«
    »Hierher kommt er nie. Er verabscheut sie« – sie wies auf die Steine – »und den nordischen Aberglauben , den sie vertreten. Manchmal flüchte ich mich tatsächlich nur in diesen Garten, um ihm zu entgehen. Er hat überall im Schloss wie mit Wolfsharn seine Spuren gesetzt. Oft möchte ich nur noch ein Bad nehmen, um den Gestank loszuwerden.«
    Rhys sah sie überrascht an. »So habe ich dich noch nie über einen Menschen reden hören. Was hat er denn getan, um so viel Hass zu erregen?«
    In ihren Augen blitzte es wütend auf. »Er hat meinen Gemahl in seinen schlimmsten Eigenschaften bestärkt und noch weiter angestachelt. Ramirus war ein Mann des Maßvollen und somit ein geeigneter Ratgeber für einen Großkönig. Kostas ist eine Schlange. Nein, schlimmer als jede Schlange. Er ist eine Seuche, eine Krankheit. Zehn Minuten in seiner Gesellschaft, und Danton tobt wie ein brünstiger Stier und schreit nach einem Feind, um ihn auf die Hörner zu nehmen, oder nach einem Rivalen für einen Wettkampf. Ramirus verstand es, ihn zu beschwichtigen. Kostas … Kostas versucht es nicht einmal. Er scheint Dantons Wut förmlich zu genießen.«
    »Ist das alles?«, fragte Rhys ruhig.
    Überrascht frage sie: »Wie meinst du das?«
    Die schwarzen Augen glitzerten im Mondlicht. »Wir kennen uns schon sehr lange, Gwyn. Zugegeben, inzwischen sehen wir uns nicht mehr so häufig, unsere Pflichten nehmen uns beide zu sehr in Anspruch, aber ich stehe dir immer noch so nahe, dass ich spüre, wenn etwas nicht stimmt. Die Gründe, die du mir nennst, stehen in keinem Verhältnis zu dem Hass in deinem Herzen. Dafür muss es noch eine andere Ursache geben.« Als sie nicht antwortete, fasste er vorsichtig nach: »Ist es nicht so?«
    Mit einem Seufzer wandte sie sich von ihm ab, streckte die weiße Hand aus und legte sie an den nächsten Stein, als könnte ihr durch ihn die Kraft der Götter zuströmen. »Ich weiß es nicht«, sagte sie endlich. »Bei jedem anderen Menschen könnte ich das Wesentliche so in Worte fassen, dass ich damit zufrieden wäre. Aber bei Kostas … was ich für ihn empfinde, sprengt die Grenzen der Sprache, mein Bruder. Es ist … in seiner Gegenwart überfällt mich ein Abscheu, der kaum noch etwas Menschliches an sich hat. So muss sich die Feldmaus fühlen, wenn der Schatten des Habichts über sie hinweggleitet. Ich möchte wegrennen oder nach ihm schlagen, um sein Blut fließen zu sehen … Ich möchte irgendetwas tun, anstatt nur höflich zu plaudern und mir den Anschein zu geben, als wäre alles in bester Ordnung, während meine Seele danach schreit, mein Schloss, meine Heimat, meine Familie von ihm zu befreien, koste es, was es wolle …«
    Sie starrte in die Finsternis. »Manchmal habe ich Träume«, flüsterte sie. »Dann gehe ich zu ihm, wenn er schläft, und schneide ihm die Kehle durch. Oder ich versetze ihm einen Stich ins Herz, und wenn ich spüre, wie mir sein Blut über die Hände spritzt … gerate ich in Verzückung. In diesen Träumen ist er kein Magister, sondern etwas … etwas anderes, wofür ich keinen Namen habe. Ich weiß nur, dass dieses Etwas um jeden Preis zerstört werden muss.
    Wenn ich aus solchen Träumen erwache, bleiben die Gefühle für eine Weile erhalten. Ich muss mich überwinden, um sie vor ihm zu verbergen, und doch … und doch … er ist Magister, daran besteht kein Zweifel. Er dient meinem Gemahl so treu wie einst Ramirus. Und wenn er manchmal grausam ist, wenn er sich Dantons dunklere Seiten für seine eigenen Absichten zunutze macht, vielleicht auch nur zu seinem Ergötzen … so wird ein Mensch eben, wenn er Jahrhunderte über seine normale Lebenszeit hinaus auf Erden wandelt. Seit ich Königin bin, habe ich genügend Magister kennengelernt, um das zu begreifen. Und ich finde mich damit ab wie jeder Angehörige eines Königshauses, das auf ihre Zauberkünste angewiesen ist.« Sie schlang fröstelnd die Arme um ihren Körper. »Warum ist dieser Mann so anders, Rhys? Warum kann ich ihn nicht einfach ertragen wie

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