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Die Seelenkriegerin: Roman (German Edition)

Die Seelenkriegerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Seelenkriegerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Friedman
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Harnisch aus massivem Stahl getragen hätte, sie hätten ihn zu Tode gequetscht. So hörte er nur den Stahl bedrohlich ächzen, wenn der Druck noch weiter erhöht wurde, um ihm den Rest zu geben. Und zu seinem Entsetzen spürte er, wie der Harnisch allmählich nachgab und schließlich vor dem tödlichen Griff kapitulierte. An einer Seite seines Brustkorbs knickten die Knochen ab, die Schmerzen bohrten sich wie Speere durch seine Seite und raubten ihm fast das Bewusstsein.
    Ich will so nicht sterben! , wütete er. Jeder Atemzug war mühsam erkämpft. Schatten legten sich über sein Blickfeld. Schwarze Flecken tanzten ihm vor den Augen, immer mehr Blut sickerte in seine Lungen. Jeder Atemzug war eine Qual. Ich will nicht sterben wie ein hilfloses Opfer!
    Die einzige Waffe, die er bei sich hatte, war ein Kurzschwert mit einer Schneide aus Seelenfresser-Schuppen. Doch selbst wenn es ihm gelänge, es aus der Scheide zu ziehen, wäre es nicht lang genug, um eine verwundbare Stelle zu treffen. Dennoch schloss er die Hand um den Griff, und seine Nägel gruben sich in die Lederwicklung, während immer neue Schmerzwellen seinen Körper durchliefen. Du wirst nicht ohnmächtig , befahl er sich. Du gibst nicht auf. Du kämpfst so lange weiter, bis Gott selbst die Seele aus deinem Körper holt und dem Seelenfresser nur eine leere Hülle zurücklässt …
    Er begann zu phantasieren, ringsum blitzten zusammenhanglose Bilder auf und erloschen wieder. Zeichnungen aus einer von Favias’ anatomischen Karten flogen vorbei, die verwundbaren Stellen der Seelenfresser waren mit roter Tinte gekennzeichnet und sorgfältig beschriftet. Sieh her , flüsterte Favias’ Stimme in seinem Ohr. Die Schlagader, die im Innern des Beins verläuft. Am Gelenk ist sie ungeschützt. Wenn du sie aufschlitzt, ist das für einen Seelenfresser so tödlich wie für einen Menschen ein Schnitt in die Oberschenkelarterie.
    Er wollte sich im Griff der Ikata drehen, um nach der Stelle zu suchen, doch die Klauen schlossen sich prompt noch fester um seine Brust, pressten ihm die letzte Luft aus den Lungen und erzeugten neue Wogen des Schmerzes. Sein Herz schaffte es kaum noch, genügend Blut durch seine verengten Adern zu pumpen, um ihn am Leben zu erhalten. Gepriesener Zerstörer , flehte er verzweifelt. Ich bitte Dich, gib mir die Kraft, diese eine Aufgabe zu vollenden, bevor ich sterbe. Lass mich das Instrument sein, mit dem Du diese Seuche von der Erde tilgst.
    Er biss die Zähne zusammen und schaffte es, den Kopf gerade so weit zu drehen, dass er das Gelenk sehen konnte, von dem Favias gesprochen hatte. Er sah, dass da, wo das Bein der Kreatur am Körper ansetzte, die Haut sehr dünn war, und glaubte zu hören, wie das Blut dicht unter der Oberfläche pulsierte. Seine Schmerzen verloren jede Bedeutung. Bald würde er im Angesicht des Schöpfers stehen, und das war alles, was zählte.
    Wenn man sich völlig aufgab, fand man so etwas wie Frieden. Die Schmerzen entfernten sich; sie wurden nicht schwächer, aber sie schienen nicht mehr zu ihm zu gehören. Messerscharfe Knochensplitter bohrten sich in seine inneren Organe, als er sein Schwert aus der Scheide zog. Er schloss die Hand fest um den Griff, damit ihm der Wind die Waffe nicht entreißen konnte. Um ihn herum herrschte tiefe Dunkelheit, nur in der Mitte erhellte ein Lichtpunkt das verletzliche Gelenk. Er hob sein Schwert, so weit er konnte, und streckte sich, um die kritische Stelle zu erreichen. Irgendwo schrie ein Fremder vor Schmerz, wurde von Hustenkrämpfen geschüttelt, spuckte Blut und wand sich in schier unerträglichen Qualen.
    Führe mich, mein Schöpfer, um Deiner geliebten Menschheit willen.
    Er nahm einen möglichst tiefen Atemzug und stieß das Schwert mit aller Kraft nach oben. Die Ikata riss überrascht das Bein zurück; und durch die heftige Bewegung verlor Salvator für einen Moment das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kam, war seine Hand leer. Er glaubte schon, er hätte das Schwert fallen lassen, und die Verzweiflung brach mit betäubender Wucht über ihn herein. Doch dann sah er es im Bein der Kreatur stecken, der Griff hing zu ihm herab. Die Wunde war tief, dennoch sickerte nur ein dünner Blutfaden heraus. Er hatte die Schlagader verfehlt.
    Nun war kein tiefer Atemzug mehr möglich, er hing kraftlos in den Klauen der Bestie und betete um einen letzten Funken Kraft, um zu tun, was getan werden musste. Dann biss er die Zähne zusammen, drängte den Schmerz zurück, hob zitternd den Arm

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