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Die Seelenquelle

Die Seelenquelle

Titel: Die Seelenquelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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zu.«
    Das indigofarbene Leuchten wurde dunkler und von Sekunde zu Sekunde stärker. Kits Ley-Lampe jedoch blieb tot, ihre Schale war nur ein kaltes Stück Metall. Minas Ley-Lampe hingegen wurde heller.
    »Wie machst du das?«, erkundigte sich Kit.
    »Ich mache überhaupt nichts«, entgegnete sie. »Es ist nur, dass diese neue Ley-Lampe stärker als die alte ist. Verbesserungen, mein Freund.«
    Der Geistliche ergriff die Hand von Kit und bewegte sie, bis die zwei Geräte sich nebeneinander befanden. Langsam begannen die Lichter in Kits Ley-Lampe zu glühen – ein flackerndes Leuchten, das allmählich stabiler wurde und sich intensivierte, bis es sich mit der Helligkeit deckte, die Minas Vorrichtung ausstrahlte.
    »Nun, das ist wirklich interessant«, bemerkte Kit. Er blickte auf Mina, deren Gesichtszüge im kalten blauen Licht eingetaucht waren.
    Bruder Lazarus tippte sich mit einem Zeigefinger an die Schläfe. »Sehr interessant«, sagte er auf Deutsch.
    »Er sagt: ›Ja, es ist sehr interessant‹«, übersetzte Mina.
    »Das hab ich verstanden«, erwiderte Kit. »Danke.« Er ließ den Strahl seiner Taschenlampe rasch durch die Passage gleiten. »Nun? Das ist die Stelle. Auf geht’s.«
    Wilhelmina streckte ihre Hand nach ihm aus. »Und lass uns versuchen, ausnahmsweise mal zusammenzubleiben, nicht wahr?«
    »Gute Idee.« Kit nahm ihre Hand.
    Bruder Lazarus legte eine Hand auf Minas Rucksack und nickte Kit zu.
    »Richtig«, sagte Kit. »Im Gleichschritt, marsch.«
    Er ging mit langsamen, gemessenen Schritten los. Als er den Eindruck hatte, dass die anderen im Gleichschritt mit ihm waren, steigerte er ein wenig das Tempo. Nach ein paar Yards spürte er ein Flattern in der Luft – das leichte Strömen einer Brise auf seiner Haut wie von einem Entlüftungsloch. Gleichzeitig fühlte er, wie die Ley-Lampe in seiner Hand warm wurde, und die Lichter leuchteten mit starker Helligkeit. Er schob das Gerät in seine Tasche und bereitete sich auf den Sprung vor.
    Er fand ein paar Schritte später statt, und als es geschah, war es so sanft, dass man es fast nicht bemerkte. Der Boden der Höhle verschob sich unter seinen Füßen, und die Luft bebte – als ob jemand in einem anderen Raum eine Tür geschlossen hatte. Plötzlich spürte er, dass er in einem viel größeren Durchgang stand. Der Sprung war vollendet.
    Kit wurde langsamer und blieb dann stehen, um sich umzuschauen. Er strahlte die grauen Steinwände mit seiner Lampe an. Der Gang wurde ein paar Yards vor ihm breiter. Kit trat durch diese Öffnung und fand sich in einer großen Galerie wieder, deren Ausmaße er mit seiner Taschenlampe nicht ausleuchten konnte.
    »Alle okay?«, fragte er.
    »Ging mir niemals besser«, antwortete Mina. »Du kannst jetzt meine Hand loslassen.«
    »Bruder Lazarus? Bist du okay?«
    »Molto bene« , lautete die Antwort. Der Geistliche, der in seiner Aufregung ins Italienische verfiel, schaute sich in dem Höhlenraum um und strahlte mit seiner Lampe eine Ansammlung herabhängender, bleicher Stalaktiten an, von denen Wasser tropfte wie von Eiszapfen an einem Dach. »Fantastico!«
    »Wir gehen weiter«, erklärte Kit. »Es gibt einen Nebendurchgang irgendwo hier weiter, der zu einer anderen Kammer führt. Das ist Ort, wo die Bilder sind.«
    Kit führte sein kleines Team in die Galerie hinein. Sie blieben in der Nähe der Wand, bis sie zu einem Loch kamen, wo es eine Abzweigung der Höhle gab; die Öffnung war allerdings kleiner als in Kits Erinnerung. »Ich glaube, das ist die Stelle«, sagte er. »Es ist zunächst ein schmaler Engpass, doch ein wenig weiter öffnet er sich.«
    »Nach dir«, beschied ihm Wilhelmina.
    Mit einem Achselzucken presste sich Kit durch die Lücke und drückte sich weiter durch den welligen Gang. Wie vorhergesagt, wurde der Tunnel allmählich breiter, bis sie darin spazieren konnten, ohne dabei die Seitenwände zu berühren. Sie kamen zu einer Art Vorraum, wo Kit eine Pause einlegte. »Ich erinnere mich an diese Stelle. Hier habe ich dieses klirrende, klimpernde Geräusch gehört. Ich habe geglaubt, es wäre Wasser, doch es hat sich herausgestellt, dass es sich um das Ende von Babys Kette handelte.«
    Während Mina diese Ausführungen Bruder Lazarus übersetzte, untersuchte Kit die Wände mit dem Licht seiner Taschenlampe. Der Strahl glitt über die unebene Oberfläche des Felsgesteins, was die Einbuchtungen und Vorwölbungen deutlich hervortreten ließ. »Die Markierungen sind unten an der Wand«, sagte er zu den

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