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Die Segel von Tau-Ceti

Die Segel von Tau-Ceti

Titel: Die Segel von Tau-Ceti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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würdest.«
    »Das würde ich auch, wenn ich nicht ständig unterbrochen würde. Gib mir noch einen Monat, und ich werde dir ein raumtüchtiges Schiff präsentieren.«
    Pierce antwortete nicht sofort, und Tory bemerkte den gleichen Blick der Vorfreude, den er schon vor ein paar Minuten gehabt hatte. Als er dann etwas sagte, beinhaltete es den Vorschlag, zum Konferenzraum zu gehen.
    Konferenzraum 100 war so groß, dass ein Dutzend Teilnehmer Platz an einem ovalen Tisch fanden. Der Raum war bereits gefüllt, als die beiden eintrafen: Das Leitungsgremium des Projekts und Personal standen in kleinen Gruppen zusammen und unterhielten sich. Die Szene erinnerte an eine Fakultätsfeier.
    »Tory, ich möchte dir Boris Hunsacker vorstellen, den Projektkoordinator auf der Erde«, sagte Pierce, nachdem er sie zu einer der Gruppen gelotst hatte. »Boris, das ist Tory Bronson, von der Sie schon so viel gehört haben.«
    »Ich freue mich, endlich einmal Ihre Bekanntschaft zu machen, Boris.« Hunsacker war kleiner, als Tory ihn sich aufgrund von Pierces Erzählungen vorgestellt hatte. Sie reichte ihm die Hand.
    »Ganz meinerseits, Tory.« Er verwandelte den Handschlag in einen Handkuss. »Ich muss gestehen, dass ich Sie beneide. Der Rest von uns sind Politiker und Erbsenzähler. Aber Sie arbeiten wirklich an der ersten interstellaren Raumsonde der Menschheit.«
    Tory lachte. »Sie klingen ja wie ein Ingenieur, Boris.«
    Sie erntete ein Lächeln. »Ich habe leider schon seit vielen Jahren nicht mehr als Ingenieur gearbeitet. Aber das Faible für die Technik zum Anfassen habe ich wohl immer noch nicht verloren.«
    »Ich würde Sie gern einmal herumfuhren, wenn Sie auf dieser Reise auch nach Phobos kommen.«
    »Ist das eine generelle Einladung?«, ertönte eine bekannte Stimme hinter ihr. Gleichzeitig erwachte ihr Implantat zum Leben. »Wie geht's, altes Haus?«
    Tory drehte sich um und schnaufte erstaunt. Ben Tallen stand - mit einem Grinsen im Gesicht - direkt hinter ihr.
    »Ben! Was machst du denn hier?« — »Und wieso hast du mir nicht gesagt, dass du auch kommst, du doofe Nuss?«
    »Ich bin der Begleiter des Staatsministers. Ich bin sein Assistent.« - »Vielleicht gehen wir etwas trinken, wenn das hier vorbei ist?«
    »Würde mich freuen.« - »Seit wann? Ich dachte, du würdest für Tramton Industries arbeiten?«
    »Schon seit ungefähr einem Jahr nicht mehr. Ich finde den Politzirkus viel interessanter.«
    »Ich nehme an, dass Sie beide sich kennen«, sagte Pierce und musterte die beiden.
    »Wir sind alte Freunde, Professor«, erwiderte Tallen. Dabei sah er, wie ein kleiner dunkler Mann auf der anderen Seite des Raums eine Geste in seine Richtung machte. »Entschuldigen Sie mich bitte. Der Boss will etwas von mir. Möchtest du ihn kennenlernen, Tory?«
    »Na klar.«
    Die beiden bahnten sich einen Weg zum anderen Ende des Raums. »Tory, darf ich dir meinen Chef vorstellen, Praesert Sadibayan, Staatssekretär im Wissenschaftsministerium. Sir, Miss Victoria Bronson. Ich glaube, ich hatte sie Ihnen gegenüber schon einmal erwähnt.«
    »Aber ja, mindestens hundertmal«, erwiderte Sadibayan mit einem Grinsen. »Sie haben diesem jungen Mann das Herz gebrochen, Miss Bronson.«
    »Das bezweifle ich, Herr Staatssekretär.«
    »Es ist die Wahrheit! Er hatte sich auf der ganzen Reise immer nur gefragt, ob er die Gelegenheit hätte, Sie wiederzusehen.«
    Sie wandte sich an Ben. »Wirklich?«
    Er nickte. »Wenn du heute Abend nicht hier gewesen wärst, hätte ich das erste Phobos-Shuttle genommen.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt.«
    Sadibayan wandte sich seinem Assistenten zu. »Sehen Sie, Ben. Es ist ganz einfach; Sie müssen nur ehrlich zu den Frauen sein.«
    »Ich wünschte nur, ich hätte Ihr Talent, Sir«, erwiderte Tallen mit gespielter Demut.
    Die lebhaften Unterredungen um sie herum wurden vom Läuten unterbrochen, das den Beginn einer neuen Vorlesung ankündigte. Dard bat alle Anwesenden, sich zu setzen. Dann bedeutete er Tory, auf dem Stuhl neben ihm Platz zu nehmen.
    Pierce stellte die Teilnehmer vor. Außer Boris Hunsacker und den beiden Repräsentanten der Erdregierung erfuhr Tory zu ihrer Überraschung, dass auch ein Vertreter des Mars-Parlaments anwesend war.
    »Sie sind dran, Boris«, sagte Pierce.
    »Vielen Dank, Professor Pierce«, sagte der terrestrische Projekt-Repräsentant. Er verschob nervös ein paar Computerausdrucke, bevor er fortfuhr. »Sie werden sich sicher fragen, aus welchem Anlass wir uns überhaupt hier

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