Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sexklinik

Die Sexklinik

Titel: Die Sexklinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
dann
schleppten wir ihn hinaus und begruben ihn hinter dem Aussichtstempel. Auf dem
Rückweg hatte ich den glänzenden Einfall, diese Krankengeschichten zu stehlen,
womit eine augenfällige Erklärung für Pauls Verschwinden gegeben war.«
    »Und wie erfuhr Avril Pascal
von den Ereignissen?« fragte ich.
    »Sie sah uns aus ihrem Fenster
zu.« Er verzog das Gesicht. »Paul hatte versprochen, die Nacht bei ihr zu
verbringen, und sie wartete immer noch auf ihn. Als wir wieder ins Haus
zurückkehrten, stürzte sie kreischend auf uns zu. Sie war nicht ganz sicher,
was wir da im Garten begraben hatten, aber sie hegte einen starken Verdacht.
Deshalb zückte ich das Messer und warnte sie, wenn sie jemandem auch nur ein
Wort verraten würde, bekäme sie die gleiche Behandlung wie Paul. Sie warf nur
einen Blick auf die blutige Klinge, dann wurde sie ohnmächtig; ich trug sie in
ihr Zimmer zurück.«
    »Blutige Amateure!« sagte ich
bitter. »Kein Wunder, daß ich die ganze Zeit nicht weiterkam. Ihr habt von
Anfang an alles so hoffnungslos verdorben, daß ich es einfach nicht glauben
konnte.«
    »Wir haben genug Zeit
verloren«, fuhr er mich an. »Wir können nur noch eines tun, Carole, und zwar
fliehen.«
    »Wohin?« erkundigte sie sich
desinteressiert.
    »Ganz gleichgültig. Wir haben
zumindest 24 Stunden Vorsprung, wenn uns das Glück treu bleibt.«
    »Du und ich, wir beide?« Mit
hochgezogenen Augenbrauen musterte sie ihn.
    »Was denn sonst?«
    »Und was ist mit Danny? Hast du
vor, ihn mitzunehmen, Kleiner?« höhnte sie.
    Er preßte die Lippen zusammen.
»Wenn Boyd nicht seine Nase in unsere Angelegenheiten gesteckt hätte, säßen wir
jetzt nicht in dieser Klemme. Ich werde mich noch vor unserem Ausbruch seiner
annehmen. Und du solltest dir jetzt schleunigst etwas überziehen.«
    »Wie wollen Sie sich denn
meiner annehmen, Chuck?« fragte ich höflich.
    »Indem ich Sie umbringe, Boyd«,
stellte er sachlich fest. »Und ob Sie’s mir glauben oder nicht — es wird mir
ein Vergnügen sein.«
    »Sie sind und bleiben ein
blutiger Amateur, Chuck«, sagte ich ihm. »Vor einer Weile haben Sie versucht,
mich in der Hütte zu erschießen. Wissen Sie noch, was da passiert ist?«
    »Ich habe danebengeschossen.«
Er funkelte mich mörderisch an. »Aber hier drin passiert mir das nicht, Boyd,
nicht auf diese kurze Entfernung.«
    »Aber in der Hütte ist noch
etwas geschehen«, bohrte ich weiter. »Erinnern Sie sich auch daran?«
    »Sie spielen nur um Zeit, Boyd.
Aber das hilft Ihnen nun auch nichts mehr.«
    »Denken Sie doch nach, Chuck.«
Tadelnd wiegte ich den Kopf. »Es ist von höchster Wichtigkeit. Sie haben nach
mir geschossen und mich verfehlt. Was geschah danach?«
    »Sie erwiderten das Feuer,
ebenfalls ohne zu treffen. Also rannte ich aus der Hintertür und...« Plötzlich
preßte er die Lippen zusammen.
    »Endlich haben Sie begriffen«,
lobte ich ihn. »Ich habe das Feuer erwidert, und zwar mit meinem Revolver.
Merken Sie jetzt, was ich meinte, als ich vorhin von einem lausigen Amateur
sprach? Von dem Augenblick, als Sie mir vorhin draußen Ihre Kanone ins Kreuz
bohrten bis jetzt, haben Sie nicht einmal daran gedacht, daß ich bewaffnet sein
könnte.«
    »Wo ist das Ding?« knurrte er.
    »Im Schulterhalfter unter
meiner linken Achselhöhle«, klärte ich ihn auf. »Soll ich’s herausholen und
Ihnen zeigen?«
    Sein Finger krampfte sich um
den Abzug. »Rühren Sie auch nur eine Hand, Boyd, und ich drücke ab! Carole — du
holst jetzt seine Waffe heraus, aber komm mir dabei nicht in die Schußlinie.«
    Lässig erhob sich die Blondine
zu voller Größe und dehnte sich mit hoch über den Kopf erhobenen Armen. »Schon
gut, Chuck«, kicherte sie dann, »mach nur nicht gleich in die Hose.«
    »Los jetzt«, fuhr er sie an.
    Sie tat einen Schritt auf mich
zu, sorgsam darauf bedacht, nicht zwischen Voight und mich zu geraten, faßte
mir an die linke Seite und zog den .38er hervor.
    »Hoffentlich hat’s nicht
gekitzelt?« erkundigte sie sich spöttisch und wich wieder von mir zurück.
    »Na denn!« Erleichterung
schwellte des Glatzkopfs Brust. »Wirf ihn aufs Bett und zieh dir was über.«
    »Immer hübsch mit der Ruhe«,
sagte sie. »Weißt du was? Ich habe zum erstenmal in meinem Leben einen Revolver
in der Hand.« Sie wog ihn nachdenklich. »Hätte gar nicht gedacht, daß er so
schwer ist. Und das hier ist wohl der Abzug?«
    »Vorsicht, Carole«, grunzte
ich. »Der Hahn ist gespannt.«
    »Tatsächlich?« Mit
weitaufgerissenen

Weitere Kostenlose Bücher