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Die Sexklinik

Die Sexklinik

Titel: Die Sexklinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Augen sah sie mich an. »Heißt das, ich brauche nur an diesem
süßen kleinen Hebelchen zu ziehen, dann geht das Ding los?«
    »Stimmt haargenau«, antwortete
ich langsam.
    »Hör auf mit dem Theater, sonst
bringst du noch jemanden um«, schrie Voight sie an.
    »Meinst du—«, sie hob ihr
Handgelenk etwa zehn Zentimeter, so daß der .38er genau auf ihn gerichtet
war..., »etwa so?«
    Sie schoß dreimal in schneller
Folge, und bei dieser Distanz von knapp zwei Metern ging keiner der drei Kugeln
daneben. Eine endlose Sekunde lang stand Voight immer noch aufrecht da,
vertikal tot, mit Horror in den vorquellenden Augen, während sein Herz das Blut
aus den drei Einschußöffnungen pumpte. Dann sank er langsam zu Boden und blieb
auf der Seite liegen; die starren Augen sahen direkt in die Ewigkeit, soweit
ich das beurteilen konnte.
    Irgendwo in den dunklen Fluren
der Klinik kreischte eine Frauenstimme aus vollem Halse, und man mußte kein
Genie sein, um sie als die Avril Pascals zu identifizieren.
    »So war es wohl am besten«,
sagte Carole mit ganz alltäglicher Stimme. »Die Vorstellung, den Rest meines
Lebens auf der Flucht mit dieser kleinen Kröte zu verbringen, macht mich allein
schon krank.«
    »Gib mir den Revolver, Carole«,
sagte ich sanft.
    »Außerdem wäre es jammerschade
gewesen, wenn er dich erschossen hätte.« Jetzt lächelte sie mich voll an, und
ihre Unterlippe rollte sich genießerisch nach innen. »Ich schätze, nach einer
Nacht allein kann man einen Mann einfach noch nicht beurteilen. Aber ich werde
dich niemals vergessen, Danny Boyd. Du warst auch mit dem Herzen bei der Sache,
und das war mal was Neues, für ’ne kleine Nutte wie mich.«
    Draußen im Korridor näherte
sich das Geräusch rennender Schritte.
    »Der arme Doktor«, lächelte
sie. »Jetzt ist es vorbei mit seiner tollen Sexklinik.«
    »Die Waffe, Carole.« Ruhig
hielt ich ihr die offene Hand entgegen. »Bitte gib mir den Revolver wieder.«
    »Gleich, gleich«, erwiderte
sie. »Du solltest doch wissen, daß man einen lausigen Amateur nicht nervös
machen darf, Danny. Sonst begehe ich noch so einen schrecklichen Fehler und
drücke wieder ab.«
    Die Schlafzimmertür wurde halb
aufgerissen und dann von Voights totem Gewicht blockiert. Dahinter erklang ein
scharfer Fluch, dann wurde die Tür mit voller Kraft aufgedrückt, was Voight auf
seinen Bauch rollen ließ. Landel machte einen Schritt ins Zimmer und gewahrte
dann Carole, die mit dem Revolverlauf direkt auf ihn zielte; er erstarrte zu
Stein.
    »Tut mir leid, Doc«, meinte
Carole fast gemütlichen Tones. »Bei der nächsten haben Sie hoffentlich mehr
Glück, ja?« Langsam wandte sie den Kopf und sah mich mit Augen an, in denen die
Tränen aufstiegen. »In ’ner Klapsmühle kann ich mir Carole Drury einfach nicht
vorstellen«, flüsterte sie. »Deshalb adieu, Danny.«
    Ich schoß in einem wilden
Hechtsprung auf sie los, aber sie war zu schnell. Blitzschnell riß sie den Lauf
hoch, unters Kinn, und drückte ab.
     
    Zwei Wochen später. Die
Sensationspresse hatte gegeifert und sich wieder beruhigt und wandte sich mit
neuer Energie jetzt den vier enthaupteten Opfern eines Ritualmordes in Ohio zu.
Aber ich bekam immer noch Depressionen, wenn mir Carole Drury und dieser ganze
elende Fall wieder einfiel. Was das Maß voll machte war, daß Dr. Landel — bis
zu den Ohren unter den Trümmern seiner Klinik begraben — keinen Cent Honorar
für mich aufbringen konnte. Auch Morgan weigerte sich glatt, mir etwas zu
zahlen, weil ich Beverly Hamiltons Krankengeschichte nicht wieder
herbeigeschafft hatte — was durchaus zutraf, denn Voight hatte sie in der
Nacht, als Carole Baker umbrachte, verbrannt — , und machte außerdem geltend,
daß ich die Klinik und damit auch seine Finanzen ruiniert hätte.
    Seit Tagen regnete es, um den
Spätsommer war es endgültig geschehen. Central Park machte einen niedergeschlagenen
Eindruck, seit sich alle seine Blätter über Nacht in totes Braun verwandelt
hatten. Es war neun Uhr an einem Samstagabend, und ich hatte nichts Besseres zu
tun als zu Hause herumzusitzen und mich ins Grab zu trinken. Als plötzlich das
Telefon läutete, fuhr ich so erschreckt auf, daß ich mir guten Schnaps aufs
Hemd schüttete.
    »Danny Boyd«, sagte ich
hoffnungsfroh in die Muschel, bekam aber nur Schweigen zur Antwort. »Hier
spricht Danny Boyd«, versuchte ich es abermals, »und falls Sie weiblichen Geschlechts
sind, haben Sie genau richtig gewählt.« Die einzige Reaktion war

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