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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die Höhe hüpfte und die Akten aus dem Tischregal herausrutschten. »Eine Eosi-Angelegenheit hat absolute Priorität vor jeder Catteni-Konvention! Das weißt du genau!« Die Miene verfinsterte sich noch mehr, Mundwinkel und Kinn rutschten nach unten, und die graugetönte Haut verdunkelte sich. »Er weiß von dieser Pflicht, seit er bei den Eosi eingeführt wurde. Abgeworfen oder nicht, er muß zurückkehren, um diese Pflicht zu erfüllen.« Seine Faust krachte erneut theatralisch auf die Platte. Dann verengten Perizecs Augen sich zu schmalen Schlitzen, durch die seine gelben Pupillen zornig funkelten. »Wie kam es denn dazu, daß er auf diesem Strafplaneten abgesetzt wurde?«
    Lenvec hob die Schultern. Er wußte, daß sein Vater mit den Begleitumständen bestens vertraut war, aber er wiederholte den Bericht.
    »Zainal hatte eine Schlägerei mit Todesfolge mit einem untergeordneten Transportoffizier vom Zaun gebrochen. Die Mannschaft wollte sich revanchieren, und Zainal entkam in einem Flitzer. Dieser wurde getroffen und stürzte im westlichen Jagdgebiet ab. Von ihm wurde keine Spur gefunden. Er scheint zusammen mit Dissidenten aufgegriffen worden zu sein, die während eines Aufruhrs betäubt wurden, und gelangte auf diese Weise in die Schiffsladung Sklaven. Er machte eine zweite Abwurfmannschaft auf sich aufmerksam. Ihr Büro wurde informiert, und ich unternahm den Flug, um ihn zurückzuholen. Er weigerte sich …«
    »Ich weiß, ich weiß.« Perizec schnippte mit den dicken Fingern, um den Vortrag zu beenden. »Er muß zurückkehren. Er muß seine Aufgabe übernehmen. Wir können die Auswahl nicht umgehen.« Perizec runzelte nachdenklich die Stirn. »Sieh zu, daß die Mannschaft, die seine Deportation arrangiert hat, zum selben Ort geschickt wird. Sie werden dafür sorgen, daß er bereit ist, aufgenommen zu werden, wenn du als nächster dort landest.«
    »Ein Einwand, Sir«, begann Lenvec. »Catteni dürften auf dem Planeten nicht sehr behebt sein und werden vielleicht sogar daran gehindert, Zainal zu suchen und ihn zu finden.«
    Perizec musterte ihn zornig. »Zainal ist am Leben. Du hast selbst gesagt, daß er zu irgendeinem Team gehört hat.«
    Lenvec zuckte die Achseln. »Zainal ist, trotz allem, ein Emassi, Sir, und sicherlich so schlau wie Sie selbst …«
    Perizec quittierte das Kompliment seines Sohnes mit einem Knurren. »Er ist auch Catteni und würde um jeden Preis vermeiden, Angehörige seiner eigenen Rasse zu eliminieren.«
    »Vielleicht ist er gar nicht in der Lage, das zu tun. Möglicherweise möchte er die Mannschaft eliminieren, weil sie ihn in diesen Flieger gesetzt hat.«
    »Sie werden ihre ›Belohnung‹ erhalten« – Perizecs Lächeln war unangenehm – »für ihre Beteiligung an seinem Exil. Kümmere dich darum. Und dann sollten wir unter den Emassi ein oder zwei von Zainals Jagdgefährten suchen. Diese würde er sicherlich verschonen, oder nicht?« Lenvec nickte. »Sie werden dafür sorgen, daß er bereit ist zurückzukehren, wenn du als nächster landest.«
    »Soll ich sie dorthin bringen?«
    »Auf keinen Fall. Das würde Zainal mißtrauisch machen. Wann findet der nächste planmäßige Massentransport statt?«
    Lenvec warf einen Blick auf den. Organizer an seinem Handgelenk. »In zweiundzwanzig Tagen.«
    »Such schon mal die Männer aus …«
    »Auch eine Frau, Sir, wenn ich vorschlagen darf. Er war lange Zeit ohne … Gesellschaft.«
    »Eine hervorragender Gedanke.« Perizec erwiderte das Grinsen seines Sohnes. »Du denkst an jemand Bestimmten?« Lenvec nickte. »Sie werden alle gebührend belohnt.« Er griff nach den Akten und begann sie methodisch aufzustellen und dabei zu ordnen, während er weiterredete. »Diese Angelegenheit muß so schnell wie möglich geregelt werden. Ich habe den Eosi erzählt, Zainal wäre mit einem speziellen Auftrag unterwegs und hätte keine Ahnung, daß sie ihn brauchten. Man hat uns eine Schonfrist eingeräumt, aber ihr Zorn wird uns alle treffen, wenn wir Zainal nicht in einem angemessen kurzen Zeitraum herholen können.«
    Lenvec nickte. Da Zainal für die Eosi akzeptabel war, brauchte Lenvec nicht zu befürchten, selbst ausgewählt zu werden. Er hatte auch gar nicht den Wunsch, in den Genuß einer solchen Eosi-›Ehre‹ zu gelangen, da er genau wußte, was sie einschloß. Vielleicht fand er für sich aber trotzdem noch einen Ersatz, falls Zainal sich nicht zur Verfügung stellen sollte. Die Ehre der Familie stand auf dem Spiel. Einer Forderung der Eosi

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