Die Skelettbande
müssen.«
Hedonis sträubte sich, doch
Pollecker zerrte ihn hoch und drohte: »Du wirst die gleiche Angst wie Annika
spüren!«
Hedonis zitterte wie Espenlaub,
als Pollecker ihn Richtung Abgrund zerrte.
»Das Brett, Nils!«, befahl
Pollecker. »Hol das Brett!«
»Aber wir wollten ihnen doch
nur einen Schrecken einjagen. Das haben Sie gesagt«, stammelte Ricarda.
»Tu, was getan werden muss!«, fauchte Pollecker
Nils an, der noch zögerte.
Dennis, der plötzlich
Gewissensbisse bekam, wollte Pollecker aufhalten und baute sich vor ihm auf.
»Nein!«
»Zurück, Dennis!«, fauchte
Pollecker ihn an. »Geh zur Seite!«
Helga Becker kam ihrem
Geliebten zu Hilfe, indem sie Dennis von hinten packte und wegzog.
»Du wirst euren Anführer jetzt
das tun lassen, was er tun muss!«, zischte sie ihm ins Ohr. Sie hörte sich
dabei an wie die durchgeknallte Jüngerin einer fanatischen Sekte.
Dennis gab auf.
»Lassen Sie ihn los!«, brüllte
es auf einmal laut aus der Dunkelheit. Alle drehten sich erstaunt in die
Richtung, aus der die Stimme kam. Es war Tim, der hinter dem Busch
hervorgesprintet kam.
»Du!? Wir haben euch doch im
Gefängnis eingebuchtet!«, wunderte sich Pollecker.
Tim stellte sich ihm in den
Weg. Doch Pollecker ließ sich nicht aufhalten und schob Hedonis langsam weiter.
Tim, der gefährlich nahe mit dem Rücken zum Abgrund stand, musste aufpassen,
dass er nicht einen Schritt zu weit zurückwich und in die Tiefe stürzte. Immer
näher kam Pollecker mit Hedonis. Es trennten sie nur noch einige wenige Meter.
Tim blieb einfach stehen. Plötzlich stürzte er nach vorne, direkt auf die
beiden zu. Er boxte Pollecker in die Rippen, sodass dieser Hedonis mit einem
Schmerzensschrei losließ.
Schnell brachte der
Bestsellerautor sich in Sicherheit.
Mit einem Judogriff schleuderte
Tim den überraschten Pollecker zu Boden. Während Karl, Klößchen und Gaby
herbeistürmten, um Helga Becker an der Flucht zu hindern, hörte man von unten
schon die ersten Polizeisirenen.
»Da habt ihr mich wieder einmal
erst in allerletzter Minute
gerufen!«, beklagte sich Kommissar Glockner.
»Ach, Paps. Wir hatten lange
keine konkreten Beweise und dann musste alles ganz, ganz schnell gehen«,
versuchte Gaby ihren Vater zu beruhigen. Oskar jaulte zur Unterstützung seines
Frauchens einmal auf.
Sie hatten sich alle in der
Villa der Viersteins versammelt, weil Herr und Frau Vierstein wieder zurück
waren. Die beiden machten sich große Vorwürfe, dass sie Karl alleine gelassen
hatten. »Wir konnten dich nicht anrufen, weil absolutes Handyverbot galt«,
versuchte sich Frau Vierstein bei ihrem Sohn zu entschuldigen.
»Habt ihr wenigstens eure
Probleme lösen können?«, fragte Karl etwas kleinlaut.
Herr Vierstein nahm seine Frau
in den Arm und drückte sie. »Ja, mein Junge. Ich habe verstanden, dass Zeit
kostbar ist und dass man möglichst viel davon mit einem geliebten Menschen
teilen sollte.«
Frau Vierstein schmiegte sich
zärtlich an ihren Mann und küsste ihn. Sie wirkten wie ein frisch verliebtes
Paar. »Und dir, mein Junge, verspreche ich, dass ich diese Ratgeberbücher von
jetzt an mit kritischeren Augen betrachten werde«, versicherte sie ihrem Sohn
und strich ihm übers Haar.
»Was passiert jetzt eigentlich
mit den Jugendlichen?«, wollte Klößchen wissen.
»Das Jugendgericht wird sich um
den Fall kümmern. Vielleicht wird eine Jugendstrafe verhängt«, antwortete
Kommissar Glockner. »Gundolf Pollecker und Helga Becker werden jedenfalls wegen
der Einbrüche im Gefängnis landen. Die beiden haben alle für ihren Racheplan
missbraucht. Pollecker die Jugendlichen, denen er den Vater vorspielte, und
Helga Becker den armen Hedonis, der sie jahrelang als seine Vertraute ansah. Na
ja, so arm ist der ja dann doch nicht. Er und die anderen werden lernen müssen,
mit ihrer Geschichte zu leben.«
»Haben Sie die Beute aus den
Einbrüchen schon gefunden?«
»Ja, Tim. Das haben wir. Sie
befand sich in einer Gefängniszelle tief unten im Schwarzen Loch. Damit
wollten die beiden durchbrennen, sobald sie den Tod von Annika gesühnt hatten.«
»Das ist eine ganz schreckliche
und traurige Geschichte, Paps. Wäre das damals nicht passiert, wäre Pollecker ein unbescholtener Bürger geblieben und
hätte nicht alle da mit hineingezogen. Die damaligen Bandenmitglieder sind
verantwortlich dafür, dass sich die Sache so tragisch zugespitzt hat, weil sie
jahrelang geschwiegen haben.«
Alle nickten. Gaby hatte recht.
»Ich
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