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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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erreichten, hatte man in allen Buchten bereits Feuer angezündet, die Bevölkerung hatte sich erhoben, war bewaffnet und diesmal bereit, lieber am Ufer zu sterben als zuzulassen, daß auch nur ein einziger Festländer den Fuß an Land setzte.
    Wie bei anderen militärischen Erfolgen, die Cletus erzielt hatte, war auch dieser Sieg jener sorgfältigen Mischung aus Phantasie und Psychologie zu verdanken, die allmählich auch in den anderen kolonisierten Welten den schier übermenschlichen Fähigkeiten der Dorsai zugeschrieben wurde. Obwohl James nur widerwillig Cletus’ Angebot entgegengenommen hatte, war er sich der nackten Tatsachen und der Vorurteile dieses Angebots durchaus bewußt. Für Leute wie James war es typisch, daß sie entweder für oder entschieden gegen eine Sache waren, jedoch niemals ihre Unschlüssigkeit eingestanden.
    Cletus nahm Urlaub, nachdem er den Samen einer Idee in eine günstige Gesinnung gepflanzt hatte. Er war soweit zufrieden und bereit abzuwarten, bis die Zeit diese Idee reifen ließ.
    Er bestieg ein Raumschiff zur Neuen Erde, jenem Schwesterplaneten von Freiland, wo sein Dorsai-Kommando und eine neue militärische Aufgabe auf ihn warteten. Marcus Dodds, Eachans alter Stellvertreter, stieß im Dorsai-Lager zu ihm, dicht am Stadtrand von Adonyer, der Hauptstadt der Breatha-Kolonie, ihres Auftraggebers auf der Neuen Erde. Trotz der zwei neuen Sterne auf seinen Schulterstücken, die ihn als Feldkommandeur einer kompletten Söldnerdivision auswiesen, die unter seinem Kommando stand, machte er einen ernsten und irgendwie besorgten Eindruck.
    „Spanierstadt hat mit vier der anderen fünf Stadtstaaten der inneren Ebenen ein Bündnis geschlossen“, sagte er zu Cletus, sobald sie in Marcus’ Büro allein waren. „Sie nennen es Zentralring und haben eine kombinierte Armee von gut zwanzigtausend Mann als reguläre Truppen angemustert. Damit nicht genug stehen sie bereit und erwarten uns. Diesmal können wir also keine Überraschungstaktik anwenden, und diese knappe Division, die Sie mir zur Verfügung gestellt haben, zählt weniger als fünftausend Mann.“
    „Das stimmt“, sagte Cletus nachdenklich. „Was schlagen Sie vor?“
    „Brechen Sie den Vertrag mit Breatha“, sagte Marcus fest. „Wenn wir nicht mehr Leute zur Verfügung haben, werden wir wahrscheinlich mit diesem Zentralring nicht fertig. Wie viele umgeschulte Dorsai haben wir hier? Sicherlich nicht mehr als ein paar hundert. Wir haben keine andere Wahl, als den Kontrakt zu brechen. Sie können vielleicht anführen, daß sich die Situation in der Zwischenzeit geändert hat. Mag sein, daß Breatha protestieren wird, doch die Verantwortlichen in anderen Kolonien, die uns verpflichten wollen, werden es begreifen. Wenn wir keine Truppen haben, dann haben wir eben keine – das ist alles.“
    „Nein“, sagte Cletus. Er stand von seinem Stuhl auf, der an Marcus’ Schreibtisch stand, und trat an eine Karte, die die Ebene im Innern des Kontinents darstellte, den Breatha mit ihren Rivalen, fünf weiteren Kolonien, teilte, allesamt Bauern, die sich um eine Großstadt scharten – daher die Bezeichnung Stadtstaat. „Ich möchte nicht damit anfangen, Verträge zu brechen, selbst dann nicht, wenn ein solcher Schritt gerechtfertigt wäre.“
    Dann wandte er sich wieder der Karte zu und betrachtete sie eine Weile. Breatha hatte einen schmalen Korridor, der bis an die Küste reichte, und war auf vier ihrer fünf Seiten von den Stadtstaaten des Binnenlandes umgeben. Ursprünglich war es das Industriezentrum, das die Stadtstaaten gegen Naturalien mit seinen Produkten belieferte. Doch dann war Spanierstadt, der größte unter den Stadtstaaten, dazu übergegangen, eine eigene Produktion aufzubauen. Diese Aktivität wurde dann auch von den anderen Stadtstaaten aufgegriffen, wobei die Stadt Armoy beschloß, einen Raumhafen als Konkurrenz zu dem Raumhafen in der Kolonie Breatha zu bauen.
    Jetzt, nachdem die wirtschaftlichen Bemühungen in den früheren Agrargebieten der Zentralebene um sich gegriffen hatten, beanspruchte der Staat Spanierstadt, der an den Korridor zur See angrenzte, diesen Zugang zum Meer und drohte, ihn mit Gewalt zu erobern, sofern Breatha nicht bereit war, den Korridor abzutreten. Das war der Grund, warum Breatha die Dorsai verpflichtet hatte.
    „Andererseits …“ sagte Cletus, indem er sich wieder Marcus zuwandte, „wenn sie annehmen, daß wir Verstärkung bekommen, wäre dies fast so gut, als wenn wir diese Truppen

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