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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Mannschaft für diese Woche, sondern auch für Ihre gesamte Streitkraft für diesen Monat – gewissermaßen als eine Art Bonus.“
    Cletus schaute ihn vielsagend an, und Walcos Lächeln verblaßte.
    „Ich bin sicher, daß Sie sich so gut wie ich erinnern können“, sagte Cletus kühl, „daß der Vertrag für zweitausend Mann und ein Vierteljahr abgeschlossen wurde und volle Bezahlung für alle vorsieht – und keine Vergütung für den Fall, wenn wir nicht in der Lage sind, die Stibnitminen an Sie zu übergeben. Wie viele Leute und wieviel Zeit ich dafür gebraucht habe, ist meine Sache. Ich erwarte die volle Bezahlung für mein ganzes Kommando, und zwar umgehend.“
    „Das kommt natürlich überhaupt nicht in Frage“, sagte Walco kurz angebunden.
    „Da bin ich aber anderer Meinung“, versetzte Cletus. „Vielleicht darf ich Sie an etwas erinnern: Ich sagte General Van Dassel, dem brozanischen Kommandeur, der uns hier eingeschlossen hatte, die Zivilisten von Wasserhütte würden als Geiseln festgehalten, um zu erreichen, daß sich seine Truppen anständig verhalten. Wie es scheint, muß ich Sie daran erinnern, daß diese Geiseln sich immer noch in unserer Gewalt befinden – diesmal dienen sie dem Zweck, Sie zu einem anständigen Benehmen zu veranlassen.“
    Walcos Gesicht straffte sich. „Sie werden doch einem Zivilisten nichts antun!“ sagte er dann.
    „General Van Dassel nimmt es aber an“, erwiderte Cletus. „Nun, ich persönlich gebe Ihnen mein Wort als Dorsai – und dieses Wort wird sich im Lauf der Zeit als wertvoller erweisen als ein unterzeichneter Vertrag –, daß keinem Zivilisten auch nur ein Haar gekrümmt wird. Aber haben Sie den Mut, mir zu glauben? Wenn ich lüge und wenn die Übernahme der Minen mit einem Blutbad einhergeht, das unter den Bewohnern dieser Stadt angerichtet wird, so werden Ihre Chancen, mit Broza zu einer Einigung über diese Minen zu kommen, in Rauch aufgehen. Anstatt mit dem Vogel in der Hand zu verhandeln, werden Sie sich einer Kolonie gegenübersehen, die nichts weiter im Sinn hat, als Rache zu üben – Rache für eine Aktion, die von jeder zivilisierten Gesellschaft verurteilt werden wird.“
    Walco stand da und starrte ihn an. „Das dort ist alles, was ich habe“, brachte er schließlich hervor.
    „Wir können warten“, erwiderte Cletus. „Sie können ja wieder zurückfliegen, die fehlenden Zertifikate holen und spätestens bis zum Mittag zurück sein.“
    Walco verließ ihn mit hängenden Schultern. Nachdem er die Treppen zum Flugzeug hinaufgeschritten war, das ihn hierhergebracht hatte, wandte er sich jedoch noch einmal um.
    „Sie glauben“, sagte er zu Cletus, „daß Sie die neuen Welten für dumm verkaufen und Ihren Schnitt machen können“, sagte er böse, „und vielleicht werden Sie mit Ihrer Methode eine Zeitlang Erfolg haben. Doch der Tag wird kommen, wo Ihr Kartenhaus zusammenbricht und Ihnen die Scherben um die Ohren fliegen.“
    „Wir werden sehen“, meinte Cletus.
    Er schaute zu, wie die Tür hinter Walco geschlossen wurde und das Flugzeug sich in den Himmel von Newton erhob. Dann wandte er sich an Arvid, der neben ihm stand.
    „Was ich noch sagen wollte, Arv“, meinte er. „Bill Athyer möchte gelegentlich meine Methoden der Taktik und Strategie in der Praxis studieren. Also wird er mein Adjutant, sobald wir wieder auf Dorsai sind. Für Sie werden wir irgendwo im Feld ein entsprechendes Kommando finden. Es ist sowieso an der Zeit, daß Sie Ihre praktischen Kenntnisse auffrischen.“
    Ohne Arvids Antwort abzuwarten, kehrte er dem jungen Mann den Rücken zu und verließ ihn, wobei er sich in Gedanken bereits mit ganz anderen Problemen beschäftigte.
     

 
22
     
    „Ihre Preise“, sagte James Arm-des-Herrn, Ältester der Ersten Militanten Kirche auf den beiden Nachbarwelten Harmonie und Vereinigung, die man auch die „Freundlichen“ nannte, „sind einfach empörend.“
    James Arm-des-Herrn war ein hagerer, zerbrechlicher Mann in mittleren Jahren mit dünnem grauen Haar, der in seiner schwarzen, enganliegenden Jacke und den engen Hosen vielleicht noch zerbrechlicher wirkte. Dies war die Uniform einer fanatischen Sekte, deren Anhänger diese Welten zunächst kolonisiert, sich dann auf Harmonie und Vereinigung ausgebreitet und vermehrt hatten. Auf den ersten Blick sah James wie ein kleiner, harmloser Mann aus, doch ein Blick aus seinen dunklen Augen oder ein laut gesprochenes Wort genügte, um diese Illusion zu zerstreuen. Er gehörte

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