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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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bestimmte Idee zu bringen – nämlich auf die Idee, daß alles das, was ich tue, Ihnen als Entschuldigung dafür dienen könnte, Ihre eigenen Interessen wahrzunehmen.“
    „Und was soll das gewesen sein?“ Der Lauf der Waffe in Dows Hand zielte immer noch auf Cletus.
    „Persönliche Kontrolle sowohl über Allianz als auch über die Koalition – und dadurch die Kontrolle über die neuen Welten“, erwiderte Cletus. „Sie haben meine Erfolge in den neuen Welten als Verrat an der Allianz und an der Koalition hingestellt, bis man schließlich bereit war, die außerirdischen Streitkräfte zu vereinigen und Sie zum Oberbefehlshaber zu machen. Sobald Sie das Kommando hatten, so meinten Sie, würde es genügen, die Dorsai so weit auseinanderzuziehen, daß es nicht schwerfallen würde, sie in die Knie zu zwingen. Dann wollten Sie mich gefangensetzen und Ihre Beliebtheit sowie Ihre Militärmacht dazu verwenden, die politische Führung auf der Erde – sowohl bei der Allianz als auch bei der Koalition – durch eine Militärjunta abzulösen. Die Generäle der Militärjunta sollten natürlich Ihre Leute sein – und mit der Zeit sollten sie die Regierung der Erde auf sie übertragen.“
    Swahili war zurückgekehrt und hatte das Zimmer betreten. Dow reichte ihm die Waffe, und Swahili nahm seinen Posten in der anderen Ecke des Zimmers wieder ein, wobei er Cletus sorgfältig beobachtete.
    „Wie lange noch?“ fragte Dow.
    „Zwanzig Minuten“, erwiderte Swahili. Dows Blick wanderte wieder nachdenklich zu Cletus zurück.
    „Vielleicht wäre eine Gerichtsverhandlung tatsächlich zu riskant …“ Dann brach er ab.
    Draußen erklangen Rufe, gefolgt von dem scharfen Pfeifen von Konusgewehren und vom schweren Zischen einer Energiewaffe. Swahili lief auf die Tür zu.
    „Nein!“ schnappte Dow. Swahili blieb stehen und wirbelte herum. Dow zeigte auf Cletus. „Schießen Sie ihn nieder!“
    Swahili riß die Energiepistole hoch, doch dann gab es einen Laut, der sich wie das Schnappen eines kleinen Bolzens anhörte. Swahili hielt abrupt inne und wandte sich Eachan zu, der immer noch in seinem Sessel saß, jetzt aber mit jener flachen, kleinen Pistole in der Hand, die er seinerzeit benutzt hatte, als Melissa, Mondar und Cletus auf dem Weg nach Bakhalla unter dem umgestürzten Wagen festsaßen.
    Swahili sank auf dem Teppich plötzlich schwer auf die Knie, die Energiepistole glitt aus seiner Hand. Er fiel auf die Seite und blieb liegen. Dow machte ein paar rasche Schritte auf die Waffe zu, die am Boden lag.
    „Lassen sie das!“ sagte Eachan. Dow blieb abrupt stehen. Draußen vor dem Haus erklangen immer mehr Stimmen.
    Eachan erhob sich und ging durch den Raum auf die Energiepistole zu, während er die eigene Pistole immer noch in der Hand hielt. Er hob die Waffe auf und beugte sich über Swahili, dessen Atem stoßweise ging.
    „Tut mir leid, Raoul“, sagte Eachan leise.
    Swahili blickte mit dem Anflug eines Lächeln zu ihm auf, und dieses Lächeln erstarrte auf seinem Gesicht. Eachan streckte die Hand mit einer altertümlichen Geste aus und streifte die Lider über die starren Augen. Dann richtete er sich wieder auf, als die Tür aufgerissen wurde und Arvid, ein Konusgewehr in der Hand, ins Zimmer stürmte, gefolgt von Bill Athyer.
    „Alles in Ordnung hier?“ fragte Arvid mit einem Blick auf Cletus.
    „Alles bestens, Arv“, erwiderte Cletus. „Wie schaut’s draußen aus?“
    „Wir haben alle erwischt“, antwortete Arvid.
    „Dann sollten Sie sich schleunigst auf die Socken machen“, meinte Dow trocken. „Alle meine Truppen stehen ständig miteinander in Verbindung. Innerhalb weniger Minuten werden weitere Truppen anrücken. Wo wollen Sie dann hinlaufen?“
    „Wir werden überhaupt nicht weglaufen“, meinte Arvid und schaute ihn an. „Alle Ihre Truppen auf Dorsai sind gefangen.“
    Dow starrte ihn an, der Blick seiner schwarzen Augen senkte sich in die hellblauen Augen des Offiziers.
    „Das glaube ich einfach nicht“, sagte Dow flach. „Auf dieser Welt sind nur Frauen, Kinder und Greise zurückgeblieben.“
    „Was macht das schon?“ fragte Cletus. Dow drehte sich um und schaute ihn an. Cletus fuhr fort: „Glauben Sie wirklich, daß man einige tausend Elitesoldaten der Koalition nicht durch eine Welt voller Frauen, Kinder und Greise besiegen kann?“
    Dow schaute ihn sekundenlang wortlos an. „Doch“, sagte er schließlich. „Sie, Cletus … Ich glaube, Sie hätten es fertiggebracht. Aber Sie waren nicht

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