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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Auseinandersetzungen durchgesetzt hatte – daß nämlich ein Mann, der keine militärischen Waffen oder Geräte bei sich trug, lediglich der zivilen Gerichtsbarkeit unterstand, wobei der Beweis für Sachbeschädigung, Gefahr an Leib und Leben zu erbringen war, bevor man gegen einen Bewaffneten einschreiten konnte, selbst wenn er aus einer anderen Kolonie stammte. Ein Guerilla, den man nur mit einer Sportwaffe erwischte, wurde gewöhnlich lediglich deportiert oder interniert. Jeder aber, der militärische Ausrüstung irgendwelcher Art bei sich trug – und sei es eine Nagelfeile aus Armeebeständen –, wurde vor ein Kriegsgericht gestellt und zur Haft oder sogar zum Tode verurteilt. War also dieser Mann dort unten typisch für seine Gruppe, dann hatten Jarki und seine Leute einen massiven Vorteil dank ihrer Ausrüstung.
    Cletus beobachtete den Mann ein paar Minuten lang. Er bahnte sich seinen Weg durch den Dschungel, ohne besonders auf Lautlosigkeit oder Deckung zu achten. Sobald Cletus die Marschroute dieses Mannes einigermaßen festgelegt hatte, wandte er sich ab, um die anderen Leute dieses Guerillatrupps zu lokalisieren.
    Die schnell aufsteigende Sonne, die durch das spärliche Laub der Baumwipfel brannte, sandte ihre sengenden Strahlen auf Cletus’ Nacken. Der schwitzte unter den Achseln, der Schweiß rann ihm unter seiner Dschungelmontur über Rücken und Brust, und sein Knie begann wieder zu schmerzen. Er setzte für einen Moment aus, um sich zu entspannen und die Schmerzen in seinem Knie zu überwinden. Für so was hatte er jetzt keine Zeit – noch nicht. Und er konzentrierte sich darauf, den Urwald nach weiteren Guerillas abzusuchen.
    Fast unmittelbar danach entdeckte er den zweiten Mann, der sich in einer Entfernung von etwa dreißig Meter parallel zu jenem Eindringling bewegte, den Cletus als ersten ausgemacht hatte. Cletus suchte weiter, und innerhalb der nächsten zwanzig Minuten erblickte er bereits den Stoßtrupp von etwa zwanzig Mann, der über eine Frontlinie von etwa dreihundert Meter Breite vorstieß. Wenn die Neuländer ihre Leute gleichmäßig auf die drei Furten verteilen, dann wären es insgesamt sechzig Mann. Würden sie bei dem Versuch, durch den Urwald zur Küste vorzudringen zwanzig Prozent Verluste haben, so hätten sie immer noch achtundvierzig Mann für einen Vorstoß ganz gleich welcher Art zur Verfügung, um deCastries’ Besuch auf ihre Weise einen würdigen Rahmen zu geben.
    Achtundvierzig Mann würden ausreichen, um den kleinen Fischerort an der Küste einzunehmen und zu halten. Doch die doppelte Anzahl wäre besser. Vielleicht folgte auch dem ersten ein zweiter Trupp auf den Fersen.
    Cletus wendete den Flugesel und steuerte ihn unterhalb der Baumwipfel hinter den Mann, den er soeben ausgemacht hatte. Und tatsächlich entdeckte er etwa achtzig Meter weiter hinten eine zweite Kampflinie – diesmal waren es fünfzehn Mann, von denen mindestens zwei nach Offizieren aussahen, weil sie Sprechgeräte und ähnliche Ausrüstungsgegenstände bei sich hatten und Seitengewehre statt Karabiner trugen. Cletus drehte bei, glitt lautlos durch die Luft direkt unterhalb der Baumwipfel und flog zum äußeren unteren Ende der heranrückenden Linie zurück. Schließlich hatte er sein Ziel erreicht und sah – wie erwartet –, daß die Guerillas bereits aufzuschließen begannen, um sich an der Furt zu treffen. Nachdem er die Linie geschätzt hatte, an der die Truppen aufmarschieren würden, flog er weiter und hielt von Zeit zu Zeit an, um Minen an den kaum zehn Zentimeter dicken Baumstämmen im Abstand von jeweils zwanzig Metern zu befestigen. Die letzte Mine legte er direkt am Wasser etwas zwanzig Meter unterhalb der Furt. Dann flog er zurück, um mit dem Ende der zweiten Linie Kontakt aufzunehmen.
    Das Ende der Reihe war bereits in Höhe der ersten Mine angekommen, wobei der letzte Mann im Dschungel etwa zehn Meter davon entfernt war. Cletus flog einen Bogen und schwebte dann ziemlich genau in der Mitte hinter der Kampflinie. Er hielt den Flugesel vorsichtig an, um nicht näher als auf zwanzig Meter heranzukommen, nahm das Gewehr von der Schulter und feuerte eine lange Salve über einen Winkel von etwa sechzig Grand entlang der ganzen Linie.
    Der Knall einer solchen Waffe war kaum zu überhören. Die kleinen Geschosse mit Selbstantrieb, die mit verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit aus der Gewehrmündung traten, dann aber sehr schnell beschleunigten, flogen pfeifend durch die Luft, bis sie

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