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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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hatte.
    „Ich könnte nicht mehr als eine kleine Gruppe unter einem Korporal entbehren“, murmelte Athyer, während er immer noch auf die Karte starrte. Er zögerte, dann schaute er auf und meinte: „Es ist Ihr Vorschlag, Oberst. Wenn Sie vielleicht bereit wären, die Verantwortung zu übernehmen, einen Teil meiner Leute zum Blauen Fluß abzukommandieren …“
    „Aber sicher“, sagte Cletus. „Doch wie Sie schon sagten, ich bin kein Feldoffizier und kann daher nicht das Kommando über irgendwelche Kampftruppen übernehmen …“
    Athyer grinste. „Wenn’s weiter nichts ist!“, sagte er. „Hier draußen werden die Vorschriften nicht immer wortwörtlich genommen, Oberst. Ich brauche nur dem Korporal zu sagen, daß er zu tun hat, was Sie befehlen.“
    „Was ich befehle? Meinen Sie – genau das, was ich ihm sage?“ fragte Cletus.
    „Genau das“, meinte Athyer. „Sie wissen, daß es für solche Art von Notfällen eine Sonderregelung gibt. Als kommandierender Offizier einer isolierten Einheit darf ich im Notfall jedes Militärpersonal nach Gutdünken einsetzen. Ich werde dem Korporal sagen, daß Sie vorübergehend in den Status eines Ihrem Rang entsprechenden Feldoffiziers versetzt sind.“
    „Wenn aber die Guerillas am Blauen Fluß übersetzen“, gab Cletus zu bedenken, „steht mir nur eine kleine Gruppe zur Verfügung.“
    „Das werden sie nicht tun, Oberst“, sagte Athyer und faltete die Karte zusammen. „Das werden sie ganz gewiß nicht tun. Doch sollten wirklich ein paar Neuländer auftauchen – dann tun Sie ihr möglichstes. Ein Taktiker und Fachmann wie Sie, Sir, müßte in der Lage sein, eine derartige Bagatelle zu erledigen.“
    Mit einem höhnischen Lächeln erhob er sich und ging, die Landkarte in der Hand, in das hintere Passagierabteil zurück, wo die Hälfte seiner Leute saßen.
    Das Schiff, in dem Cletus saß, setzte ihn und seine Leute am obersten der drei möglichen Übergangsstellen am Blauen Fluß ab und verschwand dann zwischen den Schatten der Dämmerung, die die westlichen Hänge der Berge umhüllten, die zwischen Bakhalla und Neuland lagen. Athyer hatte sich einen hoch aufgeschlossenen neunzehnjährigen Korporal namens Ed Jarnki ausgesucht, dazu sechs weitere Männer, die dem Kommando von Cletus unterstellt werden sollten. Im gleichen Augenblick, als die sieben Männer ausgeladen wurden, setzten sie auch schon automatisch den Fuß auf den Boden und lehnten sich bequem gegen die Baumstämme und Felsen, die aus dem schier undurchdringlichen Grün des Dschungels hervorschauten. Sie befanden ich auf einer kleinen, von hohen Bäumen umgebenen Lichtung in der Nähe eines schmalen Uferstreifens. Die Leute blickten Cletus fragend an, als er sich ihnen zuwandte.
    Cletus erwiderte wortlos ihren Blick. Dann rappelten sich Jarnki, der Korporal und der Rest der Mannschaft hoch, um sich in lockerer Reihe und einer Art Habachtstellung Cletus zu präsentieren.
    Cletus lächelte. Er kam sich wie ausgewechselt vor, wie ein ganz anderer Mensch als jener Offizier, den die Leute zu Gesicht bekommen hatten, als sie an Bord gingen. Die gute Laune war nicht aus seinem Gesicht gewichen. Doch jetzt war etwas Kraftvolles, Beständiges und Intensives an ihm, während er die Leute anschaute. Eine Art von menschlicher Elektrizität ging von ihm aus, die gegen ihren Willen ihre Nerven aufpeitschte.
    „So ist es schon besser“, sagte Cletus. Selbst seine Stimme hatte sich verändert. „Gut, ihr seid also die Leute, die ausziehen werden, um dort oben am Etter-Paß die Sieger des heutigen Tages zu werden. Und wenn ihr alle Befehle entsprechend befolgt, werdet ihr siegen, ohne daß es viel Mühe kostet und euch auch nur ein Haar gekrümmt wird.“
     

 
8
     
    Alle schauten ihn an.
    „Sir?“ sagte Jarnki nach einem Augenblick.
    „Ja, Korporal?“ fragte Cletus.
    „Sir … Ich verstehe nicht, was Sie meinen“, brachte Jarnki nach einigem Zögern hervor.
    „Ich meine, Sie werden eine Menge Neuländer einfangen“, gab Cletus zurück, „ohne dabei auch nur eine Schramme davonzutragen.“ Er wartete, während Jarnki den Mund öffnete und dann langsam wieder schloß.
    „Nun? Ist das die Antwort auf Ihre Frage, Korporal?“
    „Jawohl, Sir.“
    Jarnki drang nicht weiter in ihn. Doch seine Augen und die Augen seiner Leute ruhten argwöhnisch auf Cletus, mit einem Argwohn, der fast schon an Furcht grenzte.
    „Dann wollen wir mal“, sagte Cletus.
    Nun begann er, seine Leute zu postieren – einen bei der

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