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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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nicht, daß sie es will. Das zumindest kann ich Ihnen versprechen.“
    „Vielleicht haben Sie recht“, sagte Eachan, indem er sich erhob. Dann machte er auf dem Absatz kehrt. „Ich schicke sie jetzt rein“, sagte er und verließ das Zimmer.
    Ein paar Minuten später erschien Melissa unter der Tür. Sie lächelte Cletus von ganzem Herzen an und setzte sich in den gleichen Sessel, aus dem sich Eachan soeben erhoben hatte.
    „Ich habe gehört, daß man Ihr Knie in Ordnung bringen will“, sagte sie. „Ich freue mich darüber.“
    Er beobachtete ihr Lächeln, und für einen Augenblick war da eine Art physischer Empfindung in seiner Brust, als hätte ihr Anblick tatsächlich sein Herz bewegt. Für einen Moment erklangen Eachans Worte in seinem Ohr, und der Abstand, den ihn das Leben und die Menschen zu halten gelehrt hatten, schien für eine kurze Zeit von ihm zu weichen.
    „Ich auch“, hörte er sich sagen.
    „Ich habe heute mit Arvid gesprochen …“ Ihre Stimme erstarb. Der Blick ihrer blauen Augen hing wie hypnotisiert an ihm, und er merkte, daß es sein Blick war, der den ihren festhielt.
    „Melissa“, sagte er langsam, „was würden Sie sagen, wenn ich Sie fragen würde, ob Sie mich heiraten wollen?“
    „Bitte …“ Es war nur ein Flüstern. Er löste seinen Blick von dem ihren, und sie wandte sich ab.
    „Sie wissen, daß ich Vater gebeten habe, sich alles reiflich zu überlegen, Cletus“, sagte sie still.
    „Ja“, meinte er, „natürlich.“
    Sie wandte sich ihm wieder zu, lächelte ihn an und legte ihre Hand auf die seine, die auf der Bettdecke lag.
    „Aber ich wollte eine ganze Menge anderer Dinge mit Ihnen besprechen“, sagte sie. „Wissen Sie, daß Sie ein bemerkenswerter Mann sind?“
    „Bin ich das wirklich?“ fragte er mit dem Anflug eines Lächelns.
    „Sie wissen es genau“, meinte sie. „Sie haben alles durchgeführt und wahr gemacht, so wie Sie es versprochen haben. Sie haben den Krieg für Bakhalla gewonnen, und das innerhalb weniger Wochen, nur mit Hilfe der Dorsai-Truppen. Und jetzt wollen Sie selbst ein Dorsai werden, und niemand kann Sie davon abhalten, Ihre Bücher zu schreiben. Es ist alles vorbei.“
    In seinem Inneren stieg ein Schmerz auf – und der Abstand, den er stets zu halten pflegte, umgab ihn plötzlich wie eine Mauer. Wieder einmal war er allein unter Menschen, die ihn nicht begriffen.
    „Ich fürchte, nein“, sagte er. „Es ist noch lange nicht vorbei. Dies ist nur der Schluß des ersten Aktes. Jetzt geht es erst richtig los.“
    Sie starrte ihn ungläubig an. „Jetzt soll es erst richtig losgehen?“ wiederholte sie. „Aber Dow kehrt heute Abend zur Erde zurück und wird nicht mehr wiederkommen.“
    „Ich fürchte, er wird es tun“, versetzte Cletus.
    „Warum sollte er?“
    „Weil er ein Mann mit Ambitionen ist“, sagte Cletus.
    „Und weil ich ihm zeigen will, wie er seine Ambitionen weiter verfolgen kann.“
    „Ambitionen!“ sagte sie verächtlich. „Er ist bereits Minister und einer der fünf Hauptsekretäre des obersten Rates der Koalition. Es kann höchstens noch ein bis zwei Jahre dauern, bis er einen Sitz im Rat erringt. Was würde er sonst wollen? Nach alldem, was er schon erreicht hat!“
    „Ehrgeiz läßt sich nicht allein dadurch schüren, daß man mehr Öl ins Feuer gießt“, sagte Cletus. „Für einen ehrgeizigen Mann gilt das, was er bereits besitzt, nichts. Was zählt ist einzig und allein das, was er noch nicht besitzt.“
    „Aber was ist es denn, was er noch nicht hat?“ fragte sie ehrlich überrascht.
    „Alles, was man sich nur denken kann“, gab Cletus zu bedenken. „Zum Beispiel eine vereinigte Erde unter seiner Herrschaft, die die Außenwelten, ebenfalls unter seiner Führung, kontrolliert.“
    Sie starrte ihn ungläubig an. „Die Allianz und die Koalititon unter einem Dach?“ fragte sie. „Das ist unmöglich, und das weiß keiner besser als Dow.“
    „Ich habe vor, ihm zu beweisen, daß dies durchaus möglich ist“, sagte Cletus.
    Ein Anflug von Zornesröte färbte ihre Wangen. „Sie haben vor …“ Sie brach ab. „Sie glauben wohl, ich bin eine Närrin, um hier zu sitzen und mir das anzuhören!“
    „Nein“, sagte er ein wenig traurig, „nicht mehr als jeder andere. Ich habe lediglich gehofft, daß Sie mir einmal vertrauen würden.“
    „Ihnen vertrauen!“ Urplötzlich, zu ihrem eigenen Erstaunen, wurde sie von blinder Wut gepackt. „Ich habe recht gehabt, als ich Sie zum ersten Mal sah und Ihnen

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