Die souveraene Leserin
Queen Victoria hat ebenfalls ein Buch geschrieben, Blätter aus dem Tagebuch der Königin Victoria, ein ziemlich langweiliges Werk, muss man sagen, und so völlig unanstößig, dass es kaum zu ertragen ist. Kein Vorbild, dem man nacheifern möchte. Und dann war da natürlich«, und nun sah die Queen ihren Ersten Minister durchdringend an, »mein Onkel, der Herzog von Windsor. Der hat ein Buch geschrieben: Eines Königs Geschichte, die Geschichte seiner Ehe und seiner folgenden Abenteuer. Wenn sonst schon nichts als Präzedenzfall herhalten kann, dann das doch wohl sicher?«
Da der Premierminister sich für genau diesen Fall mit dem Rat des Generalstaatsanwalts gewappnet hatte, lächelte er nun und erhob fast entschuldigend Einspruch. »Ja, Ma’am, da stimme ich Ihnen zu, aber der entscheidende Unterschied ist doch, dass Seine Königliche Hoheit dieses Buch als Herzog von Windsor geschrieben hat. Er konnte es nur schreiben, weil er vorher abgedankt hatte.«
»Ach, habe ich das noch gar nicht gesagt?«, fragte die Queen. »Aber… was glauben Sie denn, warum Sie alle hier sind?«
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