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Die Spinnenfrau

Die Spinnenfrau

Titel: Die Spinnenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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essen?«
    Suko schüttelte den Kopf.
    Purdy fragte: »Du, John?«
    »Nein, ich habe schon.«
    »Okay. Aber ich esse noch etwas.«
    »Kannst du gern. Ich hole mir einen Kaffee.«
    Dann saßen wir zusammen. Zum Kaffee hatte ich mir doch noch ein Stück Kuchen besorgt. Es war eine Waffel, die ich aß und die sogar recht gut schmeckte.
    Purdy lächelte uns zu. »Ihr seid gespannt, wie?«
    »Und ob«, sagte ich.
    »Das bin ich auch«, sagte sie.
    »Wieso?«
    »Auf die Lösung.«
    »Aber es geht um einen Toten – oder?«, fragte Suko,
    »Sicher. Und dieser Tote gibt uns Rätsel auf. Sorry, aber das ist nun mal so.«
    »Inwiefern?«, fragte ich.
    Sie winkte ab. »Das werdet ihr gleich sehen. Ich will nur noch meinen Kaffee trinken.«
    »Ja, tu das.«
    Sie hatte es wirklich spannend gemacht, und nicht nur sie trank den Kaffee, sondern auch ich schlürfte meinen weg und aß auch den Rest der Waffel.
    Wir schauten uns an. Purdy lächelte. Ihr Haar trug sie wie immer. Es sah aus, als säße ein rotblonder Helm auf ihrem Kopf. So akkurat war auch der Schnitt. In ihren grünen Augen tanzten Funken, als sie fragte: »Alles klar bei dir?«
    »Ich kann nicht klagen.«
    »Super.«
    »Und was ist mit dir?«
    Sie winkte ab. »Ach, du weißt doch, John. Immer die gleiche Routine.«
    »Aber nicht jetzt.«
    »Das stimmt.«
    Mehr sagte sie nicht. Ich hatte gedacht, dass sie etwas hinzufügen würde, doch da hatte ich mich geirrt. Mit einer Serviette tupfte Purdy ihre Lippen ab, dann stand sie auf und nickte uns zu. »Wir können.«
    Purdy Prentiss kannte sich hier aus. Wieder gingen wir durch einen Flur und mussten mit einem Lift in den Keller fahren. Hier kannte ich mich besser aus. Suko und ich waren schon öfter hier gewesen und hatten mit dem Chef, Doktor Miller, zu tun gehabt. An diesem Tag bekamen wir ihn nicht zu Gesicht, nur einige andere Angestellte, die uns kurz grüßten. Wir mussten bis zum Ende des Gangs gehen. Dort befand sich an der linken Seite eine Tür, vor der Purdy stehen blieb.
    »Man hat mir diesen Raum überlassen.« Sie holte aus der Kostümjacke einen Schlüssel hervor und schloss auf.
    Jetzt hatten wir so lange gewartet, und ich war gespannt, ob es sich auch gelohnt hatte.
    Die Staatsanwältin schob die Tür auf, und unser Blick fiel in einen recht kleinen gekühlten Raum. Eine Einrichtung gab es nicht, dafür den üblichen Tisch, den ich von der Pathologie her kannte. Er war aus Metall. An den Seiten gab es die Ablaufrinnen für die Flüssigkeiten.
    Und dann fiel mein Blick auf den Tisch.
    Dort lag er.
    Neben mir wurde Suko blass. Purdy sagte nichts, und ich stand da und konnte auch nichts sagen, denn was ich hier zu sehen bekam, damit hatte ich nicht gerechnet …
    ***
    Der Tote war ein Phänomen!
    Er lag auf dem Rücken, und ich hätte gut in sein Gesicht schauen können. Das aber war nicht möglich. Von dem Gesicht war nicht viel zu sehen, weil es völlig bedeckt war. Und das von einem hellen Gebilde.
    »Tretet ruhig näher und schaut es euch an. Der Tote ist sehr interessant.«
    Ja, das war er. Zumindest die Tatsache, dass er in einen Kokon eingewickelt war. Er war auch nicht nackt, sondern trug normale Kleidung.
    Suko und ich schauten genauer hin und erkannten, dass der Körper von Fäden umwickelt war. Und das nicht nur von wenigen, sondern von unzähligen, die so dicht nebeneinander lagen, dass sie eine regelrechte Schicht bildeten, die eng auf der Haut lag.
    Mich interessierte besonders der Kopf. Ich wollte das Gesicht sehen, aber ich hatte Mühe, es zu erkennen, weil die Fäden zu dicht waren. Sie klebten aneinander, es gab keine Lücke, durch die wir schauen konnten. Ich erkannte, dass der Mund weit geöffnet war, als hätte er versucht, noch im letzten Moment nach Luft zu schnappen.
    Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als ich mich wieder aufrichtete und mich nach links drehte. Denn dort stand Purdy Prentiss. Wie ich sie kannte, wartete sie bestimmt auf einen Kommentar von mir. Damit konnte ich nicht dienen, dafür mit einer Frage.
    »Was ist mit ihm passiert? Kannst du dazu was sagen? Habt ihr etwas herausgefunden?«
    Sie nickte. »Haben wir.«
    »Und was?«
    Purdy Prentiss schaute auf ihre Hände, als sie sprach. Und sie redete recht langsam. »Er ist grausam umgebracht worden. Man kann davon ausgehen, dass er erstickte. Erst machte man ihn kampfunfähig, dann wurde es gnadenlos.«
    »Was ist das für ein Zeug, das seinen Körper bedeckt?«, wollte ich wissen.
    Die Antwort gab Suko.

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