Die Spur der Hebamme
in Christiansdorf, dem späteren Freiberg.
1169
Beim Hoftag in Würzburg erzwingt der Kaiser einen Waffenstillstand zwischen Heinrich dem Löwen und seinen Gegnern. Im Gegenzug fordert er vom Löwen die reiche Stadt Goslar zurück.
1170
Barbarossas Sohn Heinrich VI. wird bereits im Kindesalter zum deutschen König gekrönt.
nach 1170
Chemnitz, Altenburg und Zwickau erhalten vom Kaiser das Stadtrecht.
1172
Heinrich der Löwe bricht zu einer Pilgerreise nach Jerusalem auf.
1172
Nach dem Tod Ludwig des Eisernen wird Ludwig III. Landgraf von Thüringen.
1173
In Christiansdorf lässt Markgraf Otto mit dem Bau einer Burg beginnen.
1174
Barbarossa bricht zu seinem 5. Italienfeldzug auf; Markgraf Otto nimmt an diesem Feldzug nicht teil. Wie viele andere deutsche Fürsten hat er sich davon freigekauft.
1175
Das Zisterzienserkloster Marienzell (heute Altzella), das Markgraf Otto gestiftet hat, wird bezogen und geweiht.
1176
Zwischen dem Kaiser und Heinrich dem Löwen kommt es zum Bruch. Bei der darauffolgenden Schlacht von Legnano erleidet Barbarossa ohne Heinrichs Unterstützung eine verheerende Niederlage.
1179
Dietrich von Landsberg fordert auf dem Hoftag zu Magdeburg Heinrich den Löwen zum Zweikampf heraus.
1180
Auf dem Reichstag in Gelnhausen wird Heinrich der Löwe geächtet. Seine Herzogtümer werden aufgeteilt.
1184
Mainzer Hoffest: Mit einem überaus prachtvollen Fest feiert Barbarossa die Schwertleite seiner Söhne Heinrich und Friedrich.
1186 (?)
Christiansdorf erhält Stadtrecht und wird bald »Freiberg« genannt.
1190
Barbarossa ertrinkt im Fluss Saleph während des dritten Kreuzzuges.
1190
Markgraf Otto stirbt. Später erhält er den Namen »Otto der Reiche«. Die Mark Meißen geht an seinen ältesten Sohn Albrecht.
Glossar
Bergregal: Recht zum Abbau von Bodenschätzen
Bliaut: Übergewand
Bruche: eine Art Unterhose, an der die Beinlinge befestigt wurden
Burgwartei, Burgward: Burgbefestigung und Landbezirk mit mehreren Dörfern. Solche Burgwarde wurden im Zuge der Ostexpansion unter Otto I. eingerichtet, später verloren sie ihre Bedeutung.
Buhurt (gelegentlich auch Buhurd geschrieben): Massenkampf bei einem Turnier, bei dem zwei »gegnerische« Parteien gegeneinander antraten
Gambeson: gepolstertes Kleidungsstück, das unter dem Kettenhemd getragen wurde
Geldverrufung: jährlicher Zwangsumtausch alter gegen neue Pfennige, in der Regel am Lichtmesstag, wobei drei neue für vier alte Pfennige gezahlt wurden. Der Vierte ging als Steuer an den jeweiligen Fürsten.
Erzbischof Wichmann von Magdeburg soll wegen seiner aufwendigen Hofhaltung und Kriegszüge sogar zweimal jährlich Geld verrufen haben.
Gezähe: Werkzeug der Bergleute
Hälfling: halber Pfennig
Haspel: u. a. Hebevorrichtung im Bergbau
Häuer (auch: Hauer): Bergmann, der in der Grube Erz abbaut
Heimlichkeit: mittelalterlicher Begriff für Abort
Hufe: mittelalterliches Flächenmaß, beschrieb etwa so viel Land, wie eine Familie für den Lebensunterhalt brauchte; die Größe war von Region zu Region verschieden und umfasste in der Mark Meißen etwas mehr als zwanzig Hektar.
Infirmarius: der mit der Krankenpflege beauftragte Bruder im Kloster
Kautereisen: Instrument zum Ausbrennen von Wunden
Landding: vom Markgrafen einberufene große Landesversammlung, bei der Rechtsstreitigkeiten der Burggrafen, Edelfreien, reichs- und markgräflichen Ministerialen verhandelt und die landespolitischen Fragen behandelt wurden.
Mark Silber: im Mittelalter keine Wert-, sondern eine Gewichtsangabe; eine Mark Silber wog etwa 233 Gramm
Ministerialer: unfreier Dienstmann eines edelfreien Herrn, als Ritter oder für Verwaltungsaufgaben eingesetzt, teilweiseauch in bedeutenden Positionen; bekanntestes Beispiel für einen Ministerialen mit hohem Rang und Einfluss war Jordan von Blankenburg, Truchsess von Herzog Heinrich dem Löwen.
Oberhau, Mittelhau: festgelegte Hiebe im Schwertkampf. Der Oberhau kann senkrecht oder diagonal von oben geführt werden, der Mittelhau waagerecht.
Palas: Wohn- und Saalbau einer Burg oder Pfalz
Pfalz: mittelalterliche Bezeichnung für die Burgen, in denen der reisende kaiserliche oder königliche Hofstaat zusammentrat, aber auch Regierungsstätte beispielsweise eines Grafen oder Herzogs
Pfennigschale: Behältnis zur Aufbewahrung von Münzen. Zu der im Roman geschilderten Zeit waren sogenannte Hohlpfennige in Umlauf; verschiedene Motive wurden mit einem Stempel in dünne Silberscheiben geprägt. Diese Münzen waren so dünn, dass sie
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