Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
sein. Mein Leben wird jedoch glorreich hinter mir liegen, erfüllt von einzigartigem Ruhm und der Anhäufung persönlicher Macht. Eine kleine Entschädigung für all die Dinge, die mir die Meliorare angetan haben.« Sie kniff auf einmal die Augen zusammen. »Und für das, was ich durch gewisse Individuen erleiden musste. Ich werde nicht zulassen, dass Flinx oder sonst jemand diese Vergeltung gefährdet. Sie steht mir zu. Ich habe sie mir verdient.«
»Was ist mit der Zivilisation, dem Leben von mehreren hundert Milliarden weiterer intelligenter Individuen? Was haben sie verdient?«
Sie zuckte mit den Achseln. »Ein Einfachticket in die Hölle, soweit es mich betrifft. Sollen sie doch alle sterben. Soll die sogenannte Zivilisation doch zu Staub zerfallen. Mögen die Anhänger des Ordens die Apokalypse doch freudig begrüßen. Das alles bedeutet mir nichts und ist mir völlig egal.«
Sie ist so kaltblütig, dachte Tse-Mallory. Nachdem er zuvor gezwungen gewesen war, über eine Zerstörung galaktischen Ausmaßes nachzudenken, sah er sich jetzt mit einer Egozentrik vergleichbarer Größenordnung konfrontiert. Er konnte das alles kaum glauben. Aber als sie über die ultimativen Schrecken gesprochen hatte, die sie so beiläufig abtat, war sie nur ehrlich gewesen. Er konnte es in ihrer Stimme hören und in ihren Augen sehen.
Sie war so schwer verletzt worden, sie verspürte einen so tiefen und so unveränderlichen Zorn, dass sie wollte, dass das Universum vor die Hunde ging.
Im nächsten Augenblick sprang Truzenzuzex, dessen sechs Beine noch immer ausgesprochen kraftvoll waren, völlig unvermutet auf.
Mehrere Ordensmitglieder zückten ihre Waffen. Doch sie waren zu langsam. Trotz seines fortgeschrittenen Alters war der Philosoph erstaunlich schnell. Aber dummerweise nicht schneller als der Verstand. Etwas kam aus der Frau, die Mahnahmi genannt wurde, heraus - etwas, das ebenso giftig wie mächtig war. Es fing Truzenzuzex ein und warf ihn quer durch den Kontrollraum an die gegenüberliegende Wand. Als er zuckend, aber am Leben, dort am Boden lag, eilte Tse-Mallory zu ihm. Er versuchte gar nicht erst, einen Vorteil aus dem Angriff seines Freundes zu ziehen und eine ähnliche Attacke auf Flinx' Halbschwester zu starten. Der Soldat und Soziologe war tapfer, aber nicht töricht. Er hätte niemandem einen Gefallen getan - am wenigsten Flinx, der von all dem hier nichts ahnte -, wenn er ebenfalls verletzt wurde.
Truzenzuzex pfiff vor Schmerzen, doch er schien nicht lebensgefährlich verletzt zu sein. Ein Mensch, der auf diese Weise zur Seite geworfen wurde, hätte sich vermutlich einige Knochen gebrochen. Doch das chitinöse Exoskelett eines Thranx konnte deutlich mehr aushalten. Tse-Mallory sah über die Schulter hinweg zu der wunderschönen Deformation, die ein weiteres Produkt der zahlreichen biologischen Fehltritte der Meliorare war.
»Wenn Sie auf Flinx' Tod aus sind, wieso entern Sie dann dieses Schiff? Wenn Sie wissen, dass er sich in der roten Kugel befindet, warum haben Sie diese dann nicht einfach direkt nach Ihrer Ankunft hier zerstört?«
Ihre Zungenspitze berührte erst ihre Ober- und dann ihre Unterlippe. »Alles zu seiner Zeit, alter Mann. Zögert man den Tod heraus, kann man seine Wirkung sogar noch steigern. Teilt man das Ableben mit anderen, lässt es sich noch deutlich mehr genießen. Ich habe lange Zeit auf diesen Moment hingearbeitet. Versuchen Sie nicht, mir mein Vergnügen madig zu machen.« Sie deutete auf ihre Umgebung. »Ich kenne die, die das Schiff für ihn gebaut haben. Ich wollte es mit eigenen Augen sehen. Ich wollte sehen, welche Freunde er gefunden hat.« Sie sah dem zornigen Soziologen in die Augen. Muss sie denn niemals blinzeln?, fragte er sich verwirrt.
»Sie werden mit ansehen, wie er stirbt«, meinte Mahnahmi zufrieden. »Dann bringe ich Sie beide um. Und danach werde ich mir dieses Schiff aneignen. Sollte das nicht gelingen ...« Sie zuckte erneut mit den Achseln. »Allein dass ich es versucht habe, stellt mich schon zufrieden. Und was diesen erstaunlichen Ort angeht, wo immer wir uns auch befinden, was immer das hier auch sein mag, so wird er erneut in der Vergessenheit verschwinden, aus der mein Bruder ihn vorübergehend gerissen hat.«
Der noch immer neben Truzenzuzex hockende Tse-Mallory stand auf und sah sie mit einem ungläubigen Blick an. »Ihnen ist die Bedeutung dieser Umgebung überhaupt nicht bewusst, nicht wahr? Sie sind Flinx' Schiff gefolgt, ohne auch nur die
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