Die Spuren der Seele
aneinandergelegten offenen Handflächen trockenen Sand oder Wasser gibt, hat einen einfachen Test, ob Materielles rasch durch seine Finger gleitet oder ihm weitgehend erhalten bleibt.
Ein guter Durchfluss stellt eigentlich den idealen Umgang mit Geld dar, das ja gerade nicht gehortet, sondern als Tauschmittel genutzt und ausgegeben werden soll. Solange es im Sinne des Merkurprinzips eingesetzt wird, also als Mittel zum Zweck, um mit Situationen und Gelegenheiten, Menschen und Ländern oder mit Kunstobjekten und Handelsgütern in Kontakt zu kommen, wird es in Umlauf bleiben. Dann ist Geld in seinem merkurialen luftigen Element. In diesem Sinne gehört es auch urprinzipiell unbedingt in die Hände. Sobald sich aber zu viel Gefühl daran bindet oder es zum Zweck der Spekulation und des Machtausübens gesammelt wird, entstehen jene Probleme, unter denen die Menschheit heute ächzt. [2]
Verbogene Finger
Das selten vollkommen verwirklichte Ideal sind völlig gerade Finger. Bei der Deutung von Verbiegungen liefert der Daumen (Marsfinger) den Ausgangspunkt, denn er steht für das Selbst und wird damit zum Maß aller Dinge in der Hand. An ihm richten sich die Finger aus. Entweder wenden sie sich ihm zu oder von ihm ab. Beide Richtungen kennen erlöste und unerlöste Entwicklungen.
Wenn der kleine Finger (Merkurfinger) zum Daumen strebt, ist das Denken eher angepasst. In erlöster Version dient es dann vorzugsweise dem Selbst und seiner Entwicklung. Falls der Kleine aber vom Daumen wegstrebt und sich damit der Kontrolle entzieht, spricht es für geistiges Abschweifen, Gedankenflucht und Konzentrationsmangel. Das Wegstreben kann im erlösten Zustand ein Zeichen für freie, unabhängige Kommunikation sein.
Tendiert der Ringfinger (Sonnenfinger) zum Daumen, ordnen sich die künstlerischen Talente und expressiven Elemente unter und passen sich dem Wohl des Ganzen an. Im erlösten Sinne dient dies der Selbstverwirklichung. Strebt der Ringfinger vom Daumen weg, bricht er aus dem vorgegebenen Rahmen aus und geht in Hinblick auf Ausdruck und künstlerische Ambitionen eigene Wege, die im unerlösten Fall auch Abwege sein können.
Falls der Mittelfinger (Saturnfinger) zum Daumen und damit zum Selbst steht, tendiert der Besitzer dieser Hand – im erlösten Fall – zur Unterordnung unter das große Ziel der Selbstverwirklichung. Er könnte sich aber auch in weniger entwickelter Hinsicht dem einfacheren Weg des Sichfügens und Anpassens verschreiben und ein Duckmäuser sein. Falls der Mittelfinger sich vom Daumen abwendet, haben wir es mit einem Menschen zu tun, der eigene Wege anstrebt, aber dabei auch seine Selbstverwirklichung riskiert. Hier zeichnet sich die Tendenz ab, sich für ehrgeizige Ziele zu verbiegen. Im erlösten Fall könnte auch große Bereitschaft bestehen, Eigenverantwortung zu übernehmen und sich für andere oder die Berufung zu verbiegen.
Ein sich zum Daumen neigender Zeigefinger (Jupiterfinger) spiegelt eine in weltanschaulichen Dingen gefügige und eher unterwürfige Einstellung wider. Es könnte auch für einen Menschen sprechen, der in religiösen Dingen konservativ dem traditionellen Weg folgt. Im unerlösten Fall besteht die Gefahr darin, sich zu wenig eigene Gedanken über den persönlichen Weg zu machen und sich blind unterzuordnen. Strebt der Zeigefinger nach außen in die Freiheit, weg vom Daumen als dem Kontrolleur und Selbst, will sein Besitzer eigene Wege im Hinblick auf Lebenssinn und Lebensphilosophie gehen. Dies könnte die Gefahr des Egotrips beinhalten, aber auch die Chance ausdrücken, einen eigenen Weg der Befreiung zu finden.
[ 1 ] Siehe Richard Unger, Lebensabdruck, München 2008.
[ 2 ] Siehe Dahlke, Die Psychologie des Geldes, München 2008.
Fingerspitzen – die Welt berühren und (be-)greifen
Dem jeweiligen Prinzip folgend , dem der Finger zugeordnet ist, prägen die Fingerspitzen (unabhängig von der Nagelform) unsere Art, Dinge zu ergreifen und die Welt zu begreifen, während die Zehenspitzen zeigen, wie wir auf ihr stehen und vorankommen.
Muster zur Bestimmung der für eine Hand charakteristischen Fingerenden-Form
Im unteren, bodenständigen Bereich sind diese Muster sogar noch verlässlicher und bedeutungsvoller, wie der Fußteil zeigen wird.
Meist finden sich an einer Hand verschiedene Fingerspitzenformen. Am häufigsten sind runde Fingerenden anzutreffen, am zweithäufigsten die kantig-quadratischen, gefolgt von den schon eher seltenen Spitzen und den muschelartigen
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