Die Staatsanwältin - Thriller
drängte ihn in Richtung Pick-up. »Wir müssen dich ausnüchtern, bevor die Polizei anfängt, Fragen zu stellen.«
»Was redest du da?« Freddie versteifte sich; er fand offenbar, er sei weit genug mitgegangen.
Mace fragte nicht noch einmal. Stattdessen hieb er Freddie die Faust in den Bauch, sodass der sich vornüber krümmte und ihm die Luft ausging. Mace stellte ihn wieder auf, schnappte ihn am Kragen und hob ihn praktisch vom Boden hoch. Seine Nase war nur Zentimeter von Freddies entfernt. »Du kommst mit mir. Okay?«
Freddie nickte, sein Blick schoss ängstlich hin und her. Er sah aus, als habe er keine Ahnung, was los sei, ahnte aber wahrscheinlich, dass es nichts Gutes sein konnte.
In diesem Punkt hatte Freddie recht.
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7
Im Hotelzimmer bewachte Mace die Tür, während Freddie auf dem Bett saÃ, sich den Kiefer rieb und einen nassen Waschlappen mit Eis auf sein linkes Auge drückte. Sie hatten das meiste Blut abgewischt, nur noch ein kleiner Riss war sichtbar. Diesen Schlag hatte nicht Mace gelandet, aber es würde trotzdem nicht gut aussehen.
Junior kam fünf Minuten später herein und schaltete seinen Videorecorder an.
»Was will der denn hier?«, wollte Freddie wissen. Als er aufstand, drückte Mace ihn zurück aufs Bett.
»Setz dich und halt den Mund!«
Mace drehte sich zur Kamera und wartete, dass Junior mit der Aufnahme begann. »Mein Name ist Mason James, und ich bin hier im Union Station Hotel in Nashville, Tennessee, Zimmer 521, mit einem Mann namens Freddie Cooper, dessen Freunde ihn Coop nennen.«
Junior schwenkte die Kamera auf Freddie, der mit finsterer Miene auf dem Bett saÃ.
»Ich habe Mr Cooper gerade aus einer Schlägerei im Billardraum der Bar Flying Saucer gerettet«, fuhr Mace fort. »Zufällig erkannte ich Mr Cooper als einen Mann mit drei Vorstrafen wegen verschiedener Drogenvergehen. Es hätten vier werden können, und er könnte jetzt im Gefängnis sitzen, aber er hat es geschafft, dass die vierte Verurteilung abgewiesen wurde, indem er vor ungefähr elf Jahren gegen meinen Mandanten Antoine Marshall ausgesagt hat.«
Mace ging zum Bett und beugte sich über Freddie. »Zufällig glaube ich auch, dass Mr Cooper wieder in Besitz von Kokain ist.«
Junior zoomte in eine Weitwinkeleinstellung.
»Mach deine Taschen leer!«, verlangte Mace.
»Leck mich am â¦Â«
Mace zog Freddie am Kragen vom Bett hoch. »Mach deine Taschen leer!«, zischte er.
»Hoppla«, sagte Junior von seinem Platz neben der Tür aus. »Die Kamera ist ausgegangen. Es dauert ein paar Sekunden, bis sie wieder läuft.«
Freddies Augen waren groà vor Angst. »Schlag mich nicht, Mann!«, sagte er zu Mace.
Er hob die Hände und sah zur Kamera, ob das Aufnahmelicht an war. Eilig griff er in die Tasche und warf ein Päckchen weiÃes Pulver aufs Bett.
»Hast du das drauf?«, fragte Mace Junior.
»Yep. Versteckte Kamera neben dem Fernseher. Heute Nachmittag installiert.«
Mace lieà Freddie los, zog ein Paar Handschuhe aus der Tasche, zog sie an und nahm den Beutel hoch. »Ich will die Fingerabdrücke nicht verwischen«, sagte er zu Freddie.
Freddie sah benommen aus von dem, was ihm da passierte. Der Alkohol vernebelte offenbar sein Urteilsvermögen. »Was willst du?«, fragte er.
»Ich will, dass du in die Kamera lächelst und wiederholst, was du meinem Kumpel gestern Abend erzählt hast.«
Mace meinte das Gespräch, das Junior aufgenommen hatte. Junior hatte eine Woche gebraucht, um sich mit Freddie anzufreunden und das Gespräch auf die Rolle zu bringen, die Freddie im Prozess von Antoine Marshall gespielt hatte. SchlieÃlich hatte Freddie am Vorabend, nach mehr als nur ein paar Bier, mit dem Deal angegeben, den er mit der Staatsanwaltschaft gemacht hatte und wie er die Wahrheit verbogen hatte. Aber die Aufnahme war nicht zu gebrauchen. Und als Junior heute Abend versucht hatte, die Information noch einmal aus Freddie herauszupressen, hatte Freddie nicht reden wollen.
»Wir haben dich schon auf Band«, sagte Mace. »Und so wie ich es sehe, hast du zwei Möglichkeiten. Entweder du wiederholst für die Videokamera, was du gestern Abend gesagt hast. Und du unterschreibst eine eidesstattliche Erklärung, dass du vor elf Jahren gelogen hast. Dann reichen wir das bei Gericht ein. In diesem Fall werden die
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