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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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ein Grund einfallen“, versicherte Olaf.
    „Aber die Männer von der Stadtwache suchen doch jemanden, der die Stadt verlassen will und nicht umgekehrt.“
    „Da hast du Recht, nur willst du danach auch wieder hinaus.“
    „Dann warte ich solange in der Kirche, bis der Episkopos kommt und bitte ihn, mich noch einmal in die Säule zu sperren.“
    „Du bist fest entschlossen?“
    „Ja!“
    „Gut, dann komme ich mit und versuche ein paar von unseren Sachen aus dem Zimmer zu holen oder zumindest die Pferde aus dem Stall.“
    „Vergiss den Esel nicht“, trug ihm Philip auf.
    „Du glaubst doch nicht, dass sich der vergessen lässt“, brummte Olaf.

    Die Nacht war kalt und Philip war froh, als er endlich den Morgen erahnen konnte. Vorsichtig näherten sie sich im Schutz der Dämmung dem Roten Tor. Der Ruf des Wächters verkündete die erste Stunde des Tages und das Öffnen des Tores. Kurz darauf schlug die Kirchenglocke zum ersten Mal. Philip drängte nach vorne, aber Olaf hielt ihn zurück.
    „Warte!“, warnte er leise. „Da kommt jemand. Geh nicht als erster durch.“
    Ungeduldig starrte Philip auf den rumpelnden Ochsenkarren, der sich quälend langsam auf das Tor zu bewegte. Das Tier schleppte sich in einem Tempo die Straße entlang, als würde es zum Schlachthof gehen.
    „Das dauert ewig, ich komme zu spät in die Kirche“, stöhnte er. „Ich muss jetzt gehen.“ „Geh nicht!“
    Das war nicht Olafs Stimme. Philip fuhr herum. Vor ihm stand im morgendlichen Zwielicht unter den Bäumen eine schmale, hohe Gestalt in fließenden Kleidern, die seinen Körper beinahe unsichtbar machten.
    „Leron´das?“
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20. Das Erbe
    „Sei gegrüßt, Philip.“ Leron´das lächelte.
    Sein Lächeln wirkte vertraut und doch fremd. In Philips Brust stritten Gefühle wie Wiedersehensfreude und Scheu vor dem Fremden. Er kannte Leron´das nur in seiner Verkleidung als Mensch, doch hier und jetzt stand ein Elbe vor ihm. Ein Elbe in der ganzen Pracht seiner Andersartigkeit. Er war Freund und Fremder zugleich.
    Die Glocke der Kirche schlug erneut.
    „Ich muss in die Stadt gehen“, sagte Philip leise und deutete auf das Tor, durch das sich soeben der Wagen quälte.
    „Du darfst da keinesfalls wieder hinein“, warnte Leron´das. „Zauberer haben die Tore vernetzt, sie würden dich sofort aufspüren.“
    „Aber ich muss! Es gibt einen Brief. Ich muss jemanden treffen. Es ist wichtig.“ Er brach ab, denn Leron´das schüttelte leicht, beinahe traurig, den Kopf.
    „Es ist eine Nachricht von meinen Eltern. Ich habe so viele Fragen“, begehrte Philip noch einmal auf.
    „Du wirst Antworten erhalten. Der Mann, den du treffen willst, weiß, dass du hier bist. Er schickt mich und wird später zu uns stoßen.“
    Philip fühlte sich ausgebremst. Wieder wusste jeder mehr als er selbst über seine Belange. Er sah hilfesuchend zu Olaf, der still und mit offenem Mund Leron´das anstarrte, als ob dieser ein fremdes Tier aus einer fernen Wüste wäre.
    „Mein Pferd“, sagte Philip. „Was ist mit meinem Pferd und dem Esel. Du weißt, ich kann Lu nicht im Stich lassen.“
    Leron´das lächelte diesmal spöttisch. „Wie könnte ich den mutigen Esel vergessen. Auch für eure Tiere wird gesorgt werden.“
    Resigniert setzte sich Philip ins Gras. Eben noch war er voller Tatendrang gewesen und jetzt gab es schon nichts mehr, für ihn zu tun. Nichts als warten.
    „Das ist kein guter Ort zum Verweilen. Lass uns in die Berge hinauf gehen“, mahnte Leron´das.
    Olaf reichte Philip die Hand, aber dieser beachtete sie nicht. Er stand auf und lief wie ein Schlafwandler der schemenhaften Gestalt des Elben hinterher.
    „Wo warst du? Ich habe auf eine Botschaft von dir gewartet“, fragte er nach einer Weile vorwurfsvoller als beabsichtigt.
    „Ich habe dich nicht vergessen, falls du das glaubst“, erwiderte Leron´das. „Die Dinge hier entwickelten sich nicht so, wie ich es gehofft hatte. Ich musste weit reisen, um das herauszufinden, weswegen ich gekommen war.“
    „Aber du hast ihn gefunden! Ich habe die Elben in Corona gesehen.“
    Leron´das drehte sich um und lächelte Philip an.
    „Wann wird er sich zu erkennen geben?“, fragte Philip weiter. „Im Norden gibt es Menschen, die sich ihm anschließen werden. Vinzenz ist unterwegs nach Hause, er hat geschrieben, dass er weiß, wer es ist, und Agnus bereitet bestimmt schon alles vor.“
    „Du hast dich sehr verändert in den letzten Monden. Erst war ich mir nicht

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