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Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Titel: Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hogan
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aber die Vampirin stand zwischen ihr und dem einzigen Ausgang. Und vor den Fenstern hingen schwere Stoffgardinen, die ein schnelles Entkommen unmöglich machten.
    Vespasia lachte wild. „Warum denn so ängstlich, Mick O’Leary – oder soll ich dich lieber Kate Fenton nennen?“
    Kate erschrak. Ihre Tarnung war offenbar keinen roten Penny wert. Diese Vampirin hatte sie offenbar vom ersten Moment an durchschaut. Aber was führte Vespasia im Schilde? Wenn sie Kate hätte töten wollen, warum hatte sie nicht schon längst angegriffen?
    Als Kate nun die Lippen öffnete, benutzte sie ihre normale Stimmlage. „Ja, ich bin Tinker-Kate. Ich habe deinen Dämonenknecht ausgeschaltet, Vespasia.“
    „Ich weiß. Dieser Versager O’Leary hat vor einer Viertelstunde telepathischen Kontakt zu mir aufgenommen. Er liegt wie ein Paket verschnürt in der Nähe dieser Eiche, wo du ihn zurückgelassen hast. Er sendet mir unaufhörlich Gedanken der Reue, aber für einen solchen Taugenichts habe ich kein Verständnis. Ich werde mit ihm abrechnen, wenn ich mit dir fertig bin.“
    „Mitleid kann man von einer Kreatur der Finsternis wohl auch nicht erwarten. Aber zum Glück gibt es noch Menschen, die sich euch entgegenstellen. Ich habe von diesem Vogelscheuchen-Vampir gehört, dass James Barwick und Raja Singh euch entkommen sind.“
    Es war vermutlich nicht sehr clever, Vespasia zu reizen. Aber in diesem Moment ging Kates Temperament mit ihr durch. Im Grunde war sie froh, dass sie sich nicht mehr verstellen musste, denn das widersprach ihrer Natur. Dennoch hatte Kate erkannt, dass ihr Leben jetzt an einem seidenen Faden hing.
    Vespasia nickte. „Ja, dieser räudige Rabe konnte seinen Mund nicht halten. Es gibt in diesem Gemäuer offenbar viele Geheimtreppen, Verstecke und Schlupfwinkel, in denen sich der Trottel Phineas Fletcher und seine Kumpane vor unliebsamen Gästen verkriechen. – Aber das macht überhaupt nichts. Du wirst uns dabei helfen, dieses scheue Wild aufzutreiben.“
    „Ich?“, rief Kate empört. „Wenn du glaubst, dass ich meine Freunde ans Messer liefere, dann hast du dich gewaltig getäuscht!“
    Vespasia schüttelte nachsichtig den Kopf, als ob sie es mit einem bockigen Kind zu tun hätte. „Weißt du was, Kate? Das glaube ich dir sogar. Ich halte dich für einen jener Menschen, die noch immer gegen überlegene Kräfte ankämpfen wollen. Ihr habt nicht begriffen, dass die Herrschaft von Unsterblichen für dich und für alle Lebewesen das Beste wäre. Hast du einmal darüber nachgedacht, wie kurz und vergänglich ein Menschenleben ist? Könige, Kaiser, Präsidenten – sie sterben alle. Es wäre viel besser, wenn ihr euch einem Unsterblichen unterwerfen würdet.“
    „Und dabei hast du an deinen Merrick Grim gedacht, wie? Das kannst du vergessen. Wir werden nicht zulassen, dass er unsere Queen Victoria beseitigt und die Macht an sich reißt.“
    Vespasia schob anerkennend die Unterlippe vor. „Das habt ihr also schon herausgefunden? Ich bin ein wenig beeindruckt, muss ich gestehen. Selbst mich als treueste Dienerin Merrick Grims kann man gelegentlich überraschen. Aber es wird dir und deinen selbstgerechten Freunden nicht wirklich etwas nutzen. – Wie gesagt, du wirst diese beiden Männer von der Bruderschaft gewiss nicht verraten. Aber das musst du auch gar nicht tun. Es reicht völlig aus, dass du hierhergekommen bist. James Barwick wird für dich den Helden spielen und dich vor mir retten wollen. Ich weiß, dass er in dich verliebt ist, Mick O’Leary hat es mir telepathisch übermittelt. Und sobald dein schöner Gentleman sich hier sehen lässt, wird ihn sein Schicksal ereilen!“
    Kate erschrak, als sie Vespasias Worte begriff. Sie hatte James und Singh helfen wollen, die sich momentan irgendwo in diesem Gebäude verbargen. Aber stattdessen brachte sie ihren Geliebten und den alten Inder in tödliche Schwierigkeiten.
    Kate wünschte sich, dass sie selbst auf dem Gedankenweg Kontakt mit ihnen aufnehmen könnte. Aber sie besaß diese Fähigkeit leider nicht. Trotzdem konnte sie auch nicht untätig in diesem Salon bleiben, bis die Falle zuschnappte. Kate bewegte sich Richtung Tür.
    Vespasia versperrte ihr den Weg. „Wo willst du hin, Sterbliche?“
    „Ich habe keine Lust, für dich den Lockvogel zu spielen, Vespasia. Obwohl James auf deine billigen Tricks nicht hereinfallen wird. James kann euch Blutsauger durchschauen, er …“
    „Dein toller James hat meinen Geliebten Claudius Myams

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