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Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Titel: Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hogan
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Ereignissen förmlich überrollt. Singh verbiss sich in die Vampirin, zerrte sie von Kate weg. Doch Vespasia gab nicht so schnell auf. Die Blutsaugerin war hasserfüllt und von Vernichtung besessen. Gegen James hegte Vespasia einen ganz besonderen Groll, das hatte sie ja Kate eindeutig gesagt. Aber auch Singh gehörte zur Bruderschaft vom Reinen Herzen, den Erzfeinden der Vampirsippe von Albion.
    Kate hätte jetzt weglaufen können, aber sie tat es nicht. Atemlos schaute sie dem Kampf zwischen Singh und Vespasia zu. Noch niemals zuvor hatte sie miterlebt, wie zwei übersinnliche Wesen sich gegenseitig zu vernichten versuchten. Oder wie ein Tier fast menschliche Laute von sich gab; Singh stieß immer wieder Sätze in einer fremden Sprache aus. Waren es Beschwörungsformeln? Kate wusste es nicht. Aber sie bemerkte, dass in Vespasias Augen neben dem Zorn plötzlich auch Furcht aufflackerte. Und das war aus Kates Sicht ein gutes Zeichen.
    Kate verlor jeden Sinn für Zeit und Raum. Vespasia war offenbar eine sehr starke Gegnerin für den geheimnisvollen Inder. Aber plötzlich gelang ihm ein entscheidender Vorstoß. Die Vampirin stieß einen Schrei aus, der Kate beinahe das Blut in den Adern gefrieren ließ. Dann wurde aus Vespasias schöner junger Gestalt ein unförmiger Aschehaufen.
    Kate jubelte, doch gleich hielt sie entsetzt den Atem an.
    Der Fuchs verwandelte sich nämlich nun in Raja Singh zurück. Und Kate bemerkte nun, dass auch der alte Inder im Kampf schwer verwundet worden war. Sie kniete sich neben ihn und nahm seine Hand. Schaudernd registrierte Kate, dass sie bereits eiskalt war. „Mr Singh, wie kann ich Ihnen helfen?“
    Das bärtige dunkelhäutige Gesicht Singhs verzog sich zu einem schmerzerfüllten Lächeln. „Meine Zeit in diesem Körper ist abgelaufen, Miss Fenton. Aber das ist kein Grund zur Trauer. In meiner Kultur glaubt man an die Wiedergeburt. Ich bin nicht endgültig fort, ich werde nur … anderswo sein.“
    Kate merkte, dass dem Inder das Sprechen immer schwerer fiel. Trotz seiner tröstenden Worte machte es sie unfassbar traurig, dass er in diesen Momenten vor ihren Augen starb. „Gibt es denn gar nichts, was ich für Sie tun kann?“
    „Nein, wirklich nicht. Vespasia war eine sehr starke schwarzmagische Kreatur. Ihr finsteres Herz war außerdem verseucht vom Hass auf Bruder James, der einst den gefährlichen Blutsauger Claudius Myams vernichtete. Vespasia hatte Gefühle für diesen Vampir, das war uns bekannt. Deshalb war Bruder James ihr erklärter Erzfeind. Ich bin erleichtert, dass sie ihm nicht mehr schaden kann.“
    „Wo ist James überhaupt, Mr Singh? Wie geht es ihm?“
    Der Sterbende lachte leise, aber dann bekam er einen Hustenanfall. Es dauerte einige Minuten, bis Singh wieder sprechen konnte.
    „James befindet sich in diesem Labyrinth von Geheimgängen und Unterschlüpfen, die unser Bruder Phineas angelegt hat. Sie werden ja schon im Xerxes Club bemerkt haben, dass Phineas Fletcher eine Vorliebe für Fallen und technische Spielereien hat. Er rechnet jederzeit damit, unangemeldeten Besuch von Vampiren zu bekommen. – Die Vampirsippe von Albion hat uns hier aufgelauert. Bruder James und ich glaubten schon, dass sie Bruder Phineas bereits getötet hätten. James vernichtete einen Vampir, um uns die Bestien vom Leib zu halten. Die Übermacht war gewaltig. Da öffnete sich plötzlich eine Geheimtür, und Bruder Phineas zog uns in die Sicherheit seiner mysteriösen Kammern. Bruder James und ich beschlossen, uns zu trennen. Wir wollten verschiedene Bereiche des Hauses bewachen, damit Bruder Phineas in Ruhe an seiner Maschine weiterarbeiten kann. Dann bekam ich plötzlich dank meiner speziellen Fähigkeiten mit, dass Sie in Bedrängnis waren, Miss Fenton. Ich durchbrach die Wand – und den Rest kennen Sie.“
    Das viele Sprechen hatte Singh offenbar sehr angestrengt. Er atmete jetzt nur noch sehr flach, seine Augen waren geschlossen. Der Inder faltete die Hände vor der Brust und murmelte noch einige Sätze in seiner Muttersprache.
    Dann verlosch der letzte Funken Leben in ihm.
    Kate weinte einige bittere Tränen. Obwohl sie Singh nur kurze Zeit gekannt hatte, war er ihr ans Herz gewachsen. Sie hatte seine freundliche ruhige Art sehr gemocht, und außerdem hatte der geheimnisvolle Mann sie vor der brandgefährlichen Vespasia gerettet. Dafür hatte Kate ihm noch nicht einmal richtig danken können.
    Die Tränen vermischten sich auf ihren Wangen mit dem Ruß zu einer grauen

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