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Die Stimme des Feuers

Titel: Die Stimme des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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    »Bei allen Höllenfeuern, Guy!« schrie Graelam. »Seht! Ein Dutzend schurkischer Hurensöhne gegen einen Händler und seine sechs Männer!« Er hob sich im Sattel und rief seinen Männern zu: »Zeigen wir es diesen verdammten französischen Schweinehunden, aus welchem Holz wir Engländer geschnitzt sind!« Er stieß dem Zelter die Sporen in die Weichen und zog mit einer geschmeidigen Bewegung das schimmernde Schwert aus der Scheide. Dann donnerte sein Dämon den grasbewachsenen Hügel hinunter in das kleine Tal.
    »A Moreton! A Moreton!« brüllte Graelam. Er klappte das Visier herab und schwang das lange Schwert zum tödlichen Hieb. Hinter ihm schlossen seine beiden Ritter und zwölf Männer die Reihen. Kühl erfaßte Graelams Blick die Räuberbande. Sie haben für ihren feigen Überfall die ideale Stelle gewählt, dachte er. Dann krachte Dämon gegen ein anderes Pferd, und Graelam erkannte, daß der eine der Überfallenen gar kein Händler war.
    Der Mann trug einen reichbestickten weinfarbenen Umhang über dem Kettenhemd und saß auf einem prächtigen braunen Hengst. Mindestens sechs Räuber, davon vier zu Pferde, drangen von allen Seiten auf ihn ein. Wie Silber blitzte sein Schwert, und Graelam sah, daß er wie ein Ritter zu kämpfen verstand. Doch trotz seines tapferen Widerstands würde er binnen kurzem von den sechs Angreifern in Stücke gehackt werden, wenn man ihm nicht zu Hilfe kam.
    Noch einmal brüllte Graelam: »A Moreton! A Moreton!« Und bald schon zog die Hälfte der Räuber die Klugheit der Tapferkeit vor und floh in den nahe gelegenen Wald.
    Noch immer erwehrte sich der einsame Mann der übrigen Angreifer. Er kämpft gut, dachte Graelam. Im nächsten Augenblick warf er sich selbst ins Getümmel. Sein Schwert drang einem der Räuber in die Kehle. Blut schoß heraus und spritzte auf Graelams Kettenhemd. Er achtete nicht darauf, sondern lenkte Dämon gegen das Pferd des nächsten Räubers. Sein Schwert fuhr dem Mann in die Brust, und der Getroffene stürzte zu Boden. Graelam erreichte den einsamen Kämpfer und stellte sich ihm an die Seite. Dann lachte er laut auf. Denn die übrigen Halunken folgten, vor Angst und Schmerzen der erlittenen Wunden schreiend, ihren Kumpanen in heilloser Flucht in den Wald.
    Der Kampf hatte nicht länger als fünf Minuten gedauert. Es herrschte wieder friedliche Stille. Graelam stieg vom Pferd und wandte sich an Sir Guy de Blasis, einen seiner beiden Ritter.
    »Nur Hugh ist verwundet, Mylord«, sagte Guy schwer atmend. »Aber nicht gefährlich. Diese Schurken waren obendrein feige.«
    Graelam nickte und näherte sich dem vornehm gekleideten Fremden. »Seid Ihr verwundet?«
    »Nein. Aber ich wäre zum Futter für die Geier geworden, wenn Ihr nicht gekommen wärt. Ich danke Euch.« Er nahm den Helm vom Kopf. »Mein Name ist Maurice de Lorris von Belleterre.« Er lächelte Graelam freundlich an. Seine Augen blitzten.
    Graelam sah auf seine kurzgeschnittenen ergrauenden Haare und die tiefen Falten, die sich entlang der dunkelgrünen Augen über die Wangen zogen. Er hat wie ein Junger gekämpft, dachte er. Trotz seines Alters war es ein immer noch gutaussehender Mann. Sein drahtiger Körper wies kein Gramm Fett auf. »Ihr atmet schwer, Mylord«, sagte Graelam. »Kommt, ruht Euch aus und sagt mir, warum Euch die Räuberbande angegriffen hat!«
    Maurice nickte und stieg ab. Sein Atem kam in kurzen, schnellen Stößen.
    »Ihr seid ja verwundet!«
    Maurice sah verwundert auf den breiten Riß in seinem Samtumhang und fluchte leise. Kassia würde es nicht leicht haben, den gezackten Riß gut zu vernähen. Doch er sagte nur achselzuckend: »Es ist nichts.«
    »Guy!« rief Graelam. »Einer der Männer soll mir Wasser und Tücher bringen!«
    Dann wandte er sich wieder an Maurice. »Ich bin Lord Graelam de Moreton, ein Engländer auf der Rückkehr vom Heiligen Land.« Er schaute auf die sanft gewellten Hügel Aquitaniens. »Unterwegs wurde es schon verdammt langweilig. Ich bedanke mich für die Abwechslung, Mylord.«
    »Ihr kamt zur rechten Zeit, wie von Gott gesandt«, sagte Maurice. Dann zuckte er zusammen. Einer von Graelams Männern hatte ihm, um die Armwunde zu waschen und zu verbinden, den Samtumhang so ungestüm aufgerissen, daß er nun nicht mehr zu reparieren war. Sein Blick suchte wieder den hochgewachsenen Engländer, der ihm das Leben gerettet hatte. »Ihr sagt, Ihr wart im Heiligen Land?« Als Graelam nickte, fuhr er in betrübtem Ton fort: »Mir kam Nachricht vom

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