Die Suche nach dem reinen Blut
Altar und senkte seine Reißzähne an ihrem Hals.
Ein leises Geräusch ließ Jack zur Luke rüberblicken. Mersana kam hervor und er ahnte, dass sie vor ein paar Minuten wesentlich schlimmer ausgesehen haben musste. Ein paar übrig gebliebene Haarbüschel zierten ihren fast kahlen Kopf und ihr Körper war von oben bis unten blutverschmiert. Einige Striemen waren noch nicht verheilt und er erkannte, wie gezielt sie zugefügt worden waren. Mersanas Brüste, ihre Hüften, die Schenkel, der Hals, alles zeugte von Angels eifersüchtiger Rache. Ja, nun war sie eine reinblütige Vampirin, perfekt!
Konga und Angel waren nicht mehr aufzuhalten, sie hatten sich ihrer Gier ergeben.
„Ihr habt eine Vampirin an eurer Seite, vor der ihr euch in acht nehmen solltet!“, grollte Mersana.
„Nein Mersana, du bist selber schuld! Sie hat viel durchgemacht und lässt sich jetzt nichts mehr gefallen. Du hättest nur die Finger von ihm lassen müssen.“
Unzufrieden blickte Mersana von Jack zu Konga. „Es ist aber unfair! Sie hat zwei und ich gar keinen.“
Weiber, Jack zog seine Brauen in die Stirn, rollte mit den Augen. „Gib dein Schicksal auf und lebe dein Leben. Was hindert dich daran? Und bevor du antwortest, starr sie nicht so an.“
„Ich kann meine Bestimmung nicht ablegen.“
Nun hob Jack eine Braue. „Wer außer uns sollte den Ritus noch durchwandern? Und wie oft ist es in den letzten fünfhundert Jahren passiert?“
„Keiner und niemand. Mein Blut ist an diese Ritusstätte gebunden. Bliebe ich mehr als einen Tag von hier fern, dann würde ich rasend schnell altern und verwesen.“
Okay, eine gewichtige Aussage und Jacks Schmunzeln wich. „Wer sagt das?“
„Terrag hat mich gebunden.“
„Wie bricht man diese Bindung?“, fragte er tonlos.
„Nur durch eine standesgemäße Nachfolge, und wer bitte sehr würde sich dafür hergeben?“ Diese Antwort musste nicht laut ausgesprochen werden … Keiner.
„Warum hast du es getan?“
„Ich bin zu meiner Ehe mit Terrag gezwungen worden und wollte ihm entfliehen.“
Jack driftete in seine Vergangenheit und stierte ins Leere. „Kannst du dich denn über einen längeren Zeitraum oben aufhalten und dort ein begrenzt normales Leben führen?“
„Ich darf das Grundstück nicht verlassen. Aber hast du dir mal das Haus genauer angesehen? Es verfällt.“
„Nach fast fünfhundert Jahren kein Wunder. Aber vielleicht kann ich da was regeln, falls du das möchtest.“
Diese elendig lange Zeit hier unten, Mersanas Augen füllten sich mit Tränen. „Das würdest du für mich tun?“
„Etwas Wiedergutmachung könnte nicht schaden“, sagte er leise und mied ihren Blick.
„Danke.“
„Keine Ursache. Ich rate dir nur, lass die Hände bei dir und guck weder Konga noch mir zu lange in die Augen“, grummelte Jack.
„Sie muss ihn heilen, sonst wird er nie zu ihr gehören.“
„Redest du von Konga?“
„Ja, er ist tief in sich noch lange nicht frei. Seine Seele ist gebrochen worden, da hilft Sex nur begrenzt, irgendwann dreht er völlig durch.“
„Hätte Angel die Kraft?“
„Keine außer ihr könnte es.“
„Was müsste sie für ihn tun?“
„Nicht viel. Sie muss ihm Halt geben ... in jeder Lebenslage. Vertrauen ist alles.“
Jack schwieg, denn auch Angel hatte in ihrem Leben nicht allzu viel Vertrauen bekommen oder wurde oft enttäuscht. Vor allem die Sache mit Joyce würde noch viele Probleme aufwirbeln. Dazu Kongas Problem ...
„Was für eine Rolle spiele ich dabei?“, fragte er fast teilnahmslos.
Mersana war zwar nicht danach, dieser Vampirin überhaupt noch zu helfen, aber die Probleme bei den dreien fingen ja nun erst an. „Behalte den Überblick und stelle keine Ansprüche an beide. Lass Angel machen und halte dich im Hintergrund. Ihr Instinkt wird Konga über den Rand schubsen und dann zieht sie ihn aus seinem Seelenloch.“
„Ich will nicht mehr ohne sie leben! Sie ist die perfekte reine Vampirin. Ihr Blut ist reiner als das jedes anderen Saugers. Unsere Kinder werden eine neue Ära einleiten.“
„Wer sagt, dass du das sollst? Sie spürt bloß, dass Konga wesentlich mehr Aufmerksamkeit nötig hat. Lass sie fühlen. Gib du ihr die Sicherheit, dass sie handeln kann.“
„Sie wird mich nicht wegen ihm verlassen?“
„Nein, aber sie kann auch nicht mehr ohne ihn leben.“
„Was, wenn einem von uns beiden etwas passiert?“
Wissend schaute Mersana zu Jack hoch. „Das wäre euer aller Ende.“
„Da kann ich mit leben, denn ohne
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